tag:blogger.com,1999:blog-16124258620152977552024-03-14T00:48:43.664-07:00Neues aus Peru von Reinhold NannHier können Sie meine Rundbriefe und sonstige Nachrichten finden.Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.comBlogger186125tag:blogger.com,1999:blog-1612425862015297755.post-59745355069094605142023-02-04T09:47:00.003-08:002023-02-04T09:47:43.663-08:00Kriegsberichterstattung: Die Lage in Perú Anfang Februar 2023<p> Nur wenige Tage
nach dem versuchten „Selbstputsch“ von Präsident Pedro Castillo und seiner
sofortigen Absetzung durch das Parlament am 6.12.22, gingen seine Anhänger und
gewisse organisierte Gruppen vor allem im südlichen Andengebiet auf die Straßen
und forderten den Rücktritt seiner Nachfolgerin und die Absetzung des gesamten
Parlaments oder doch sofortige Neuwahlen. Dies machte sich an Straßenblockaden
an 90 verschiedenen Stellen sichtbar, große Menschenmassen griffen die Polizei
und staatliche Einrichtungen an, die zum Teil völlig verwüstet wurden.</p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Die Polizei
antwortete mit außergewöhnlicher Härte. Mehr als 50 Personen wurden seither von
der Polizei getötet, die meisten durch Schusswaffen. Dennoch bekam sie die
Blockaden nicht aufgelöst. Nationale und internationale
Menschenrechtsorganisationen haben das Vorgehen der Polizei verurteilt. <o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Die Demonstranten
waren zigtausende, kamen überwiegend aus indigenen Bauernvereinigungen, die in
ihren Dorfversammlungen beschließen, ob sie an der Blockade teilnehmen oder
nicht. Dazu kamen in meinem und in anderen Gebieten auch Vereinigungen
illegaler Kleinst-Goldminen mit tausenden Teilnehmern. <o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Anfang Januar
machten diese Menschen dann ihren Marsch auf Lima. Solange die Regierung in
Lima uns nicht ernst nimmt, wird sich nichts ändern. Seitdem sind auch in Lima Zentrum
täglich Tausende auf der Straße, die Polizei hat zum Schutz des Regierungs- und
Parlamentsgebäudes dort 14.000 Polizisten und Militärs zusammengezogen. <o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Es ist wie ein Bürgerkrieg,
nur dass die Aufständischen bisher nur mit Steinen bewaffnet sind. Es ist wie
eine Anarchie, denn die Regierung scheint zumindest im Süden die Kontrolle verloren
zu haben. Es ist ein Aufstand der Marginalisierten Landbevölkerung gegen die mittelständigen
Staedtler. Es ist wie ein Aufschrei nach der COVID Pandemie: Schluss mit der
Pandemie der Ungleichheit. Es ist ein tiefer Graben, der sich auch mitten durch
Kirchengemeinden und Familien hindurchzieht. <o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Die Mittelschicht
ist verängstigt und erschrocken und ruft nach dem starken Mann, der diesem
Schrecken endlich ein Ende bereitet. Sie vermutet überall Kommunisten und
Kriminelle, was deren wirkliche Bedeutung jedoch weit überschätzt. Im Moment spielt
die bisherige Vizepräsidentin die Rolle der starken Frau, unterstützt von der großen
Mehrheit des Parlaments. Weder die Präsidentin noch das Parlament will zurücktreten,
was ja die zentralen Forderungen der Demonstranten sind. Keiner weiß, wie lange
diese Blockadesituation noch andauern wird, wie viel Blut noch vergossen werden
muss, es könnte in einer Revolution oder Militärdiktatur enden. <o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Caraveli ist ein
relativ kleiner und ruhiger Ort. Aber seine Zugangswege waren ständig blockiert
und es gab bereits Mangel an Lebensmitteln, was teilweise durch örtliche
Produktion ausgeglichen werden konnte. Auch aus unseren Gemeinden gibt es
sowohl Teilnahme und Zustimmung als auch entschiedene Ablehnung der Proteste. Als
Bischof war ich mehrfach in meiner Reisefreiheit schwer behindert, im Januar
hatten wir z.B. Bischofskonferenz in Lima. Da ich nicht an den Demonstrationen
teilnahm, ist mein Leben nicht in Gefahr gekommen, außer vielleicht durch
abenteuerliche Fahrten durch die Wüste um Blockaden zu umgehen. Auch in der
Bischofskonferenz konnten wir uns zunächst nur auf den kleinsten gemeinsamen
Nenner einigen: Ein entschiedenes Nein zur Gewalt, von welcher Seite auch immer
sie kommen mag. Die Bischöfe aus der südlichen Provinz fordern dagegen auch,
dass die Menschen von dort angehört werden in ihren berechtigten Forderungen,
im Beseitigen der himmelschreienden Ungerechtigkeit und Ungleichheit,
verursacht und verstärkt durch die allgemeine Korruption. Inzwischen fordert
der Vorsitz der Bischofskonferenz in einem offenen Brief die Kongressabgeordneten
dazu auf, endlich vorgezogene Neuwahlen zu beschließen. <o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Trotz allem hat
in Caraveli Ende Januar/Anfang Februar das Patronatsfest stattgefunden mit
hunderten von Teilnehmern. Wie die alle kommen konnten, kommt einem Wunder
gleich. Unter dem Schutzmantel der Virgen del Buen Paso wird dieses Fest zu
einem Ereignis der Geschwisterlichkeit, auch ein kleines Wunder in Zeiten des Bürgerkrieges.
<o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Ich habe meine Gefühle
im Bild der weinenden Maria unter dem Kreuz ausgedrückt, nur dass sie jetzt 2 Söhne
hat, die sich Kain und Abel nennen und sich gegenseitig umbringen wollen. Nach
dem Ende der Gewalt muss ein gegenseitiges Anerkennen der Geschwisterlichkeit
folgen, sonst wird der Friede nur von kurzer Dauer sein. <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>Im Moment kann ich nur sagen: Betet für uns. <o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Caraveli, 4.2.23<span style="mso-tab-count: 2;"> </span>Reinhold Nann<o:p></o:p></span></p>Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1612425862015297755.post-90011049388073602802023-02-04T08:33:00.000-08:002023-02-04T08:33:21.498-08:00Der deutsche Synodale Weg – Schreckgespenst der weltweiten Gegner der synodalen Kirche<p> Als deutschstämmiger
peruanischer Bischof werde ich immer wieder besorgt auf den synodalen Weg in
Deutschland angesprochen: „Stimmt es, dass die deutsche Kirche kurz vor der
Kirchenspaltung (Schisma) steht? Dass man dort Homosexualität akzeptiert,
Frauen zu Priestern weihen will und der Zölibat abgeschafft wird?“ Dieser
Verdacht wird von konservativen katholischen Influencern in einschlägigen
englisch- und spanischsprachigen Medien ständig genährt. Ich versuche dann
folgendes klarzustellen:</p>
<p class="MsoListParagraphCxSpFirst" style="mso-list: l0 level1 lfo1; text-indent: -18.0pt;"><!--[if !supportLists]--><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE; mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">1.<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";">
</span></span></span><!--[endif]--><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Der
deutsche Synodale Weg begann 2018 nach der MHG Studie über sexuellen Missbrauch
durch Kleriker in Deutschland, die 3677 Opfer identifizierte. Danach war klar:
wenn die deutsche Kirche noch Glaubwürdigkeit behalten will, muss sie sich ändern
und systemische Ursachen des Missbrauchs erkennen und beseitigen. Dabei sind
die Deutschen von ihrer Art her sehr viel gründlicher und direkter, wir Latinos
greifen heiße Eisen lieber gar nicht oder nur zum Scherz an. <span style="mso-spacerun: yes;"> </span><o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoListParagraphCxSpMiddle" style="mso-list: l0 level1 lfo1; text-indent: -18.0pt;"><!--[if !supportLists]--><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE; mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">2.<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";">
</span></span></span><!--[endif]--><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Der
Deutsche Synodale Weg bezieht Laien mit ein. Nicht nur im Prozess des Anhörens,
sondern auch in der Vollversammlung, was ja auch in der „Kirchlichen
Versammlung“ des Amazonasgebietes und von ganz Lateinamerika (2021) so praktiziert
wird. <o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoListParagraphCxSpMiddle" style="mso-list: l0 level1 lfo1; text-indent: -18.0pt;"><!--[if !supportLists]--><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE; mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">3.<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";">
</span></span></span><!--[endif]--><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Papst
Franziskus rief für 2021 bis 2024 eine Weltsynode zum Thema Synodalität ein.
Dort und auf allen Bischofssynoden dieses Papstes spielt das Anhören der Laien
eine neue und wichtige Rolle. Dieses Anhören praktiziert der deutsche synodale
Weg und dort sind oben genannte „Reiz“-themen zum Vorschein gekommen. Das Anhören
und Besprechen dieser Themen war früher in der Kirche tabu, ist jetzt aber das
Recht und die Pflicht der deutschen Kirche und sie darf dafür von außen nicht
kritisiert werden. <o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoListParagraphCxSpMiddle" style="mso-list: l0 level1 lfo1; text-indent: -18.0pt;"><!--[if !supportLists]--><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE; mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">4.<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";">
</span></span></span><!--[endif]--><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Der
zweite Schritt der synodalen Kirche ist die „Unterscheidung“ oder Bewertung der
angehörten Themen mit Hilfe des Heiligen Geistes. Da werden zu den Themen in
den Kommissionen Papiere erstellt, über die dann in der Vollversammlung
abgestimmt wird. Diesem Schritt könnte ein gewisser Parlamentarismus
vorgeworfen werden, und die Frage stellt sich, ob das Verfahren genügend Raum für
das Hören auf den Heiligen Geist ermöglicht. <o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoListParagraphCxSpLast" style="mso-list: l0 level1 lfo1; text-indent: -18.0pt;"><!--[if !supportLists]--><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE; mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">5.<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";">
</span></span></span><!--[endif]--><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Die
deutsche Kirche ist sich bewusst, dass sie viele Fragen nur zusammen mit Rom
und dem Papst lösen kann. Sie will diese Fragen dem Papst und der Weltsynode
als Anregungen aus Deutschland einbringen. <o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Nun hat sich
selbst Papst Franziskus mehrfach kritisch zum synodalen Weg in Deutschland geäußert.
Zuletzt nannte er ihn das Werk einer „Elite“ in der Kirche und nicht des
deutschen Kirchenvolkes in seiner Gesamtheit. Bei allem Respekt und Liebe zu
Papst Franziskus muss ich doch sagen: Glaubt er tatsächlich das deutsche Volk
besser zu kennen als dies die deutschen Bischöfe tun? Ich gebe ihm dagegen
recht, wenn er das Verfahren der deutschen Synode kritisch hinterfragt und
gewisse übersteigerte Erwartungen an diese Synode zurückschraubt, schließlich
ist Deutschland auch - aber nur ein kleiner - Teil der universalen Kirche. Freilich
bedeutet Universalität nicht einfach Uniformität sondern schließt einen
gewissen Pluralismus mit ein. <o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">In der
Lateinamerikanischen Kirchenversammlung und beim Anhören für die Weltsynode
wurde als Hauptproblem der Klerikalismus ausgemacht. Ein Klerus, der sich als
Kaste versteht und alle Macht in der Kirche in seinen Händen konzentriert und
diese auch nicht abgeben will. Diese klerikalistischen Kreise sind es, die den
deutschen synodalen Weg als Schreckgespenst der Kirche an die Wand malen. Seine
Themen sind hier zwar auch vorhanden aber noch weitgehend tabu und kaum
mehrheitsfähig. Indem der deutsche Weg verteufelt wird, kann man indirekt den
synodalen Weg der Weltkirche torpedieren und damit soll letztlich Franziskus
selbst getroffen werden, der mit der Weltsynode wichtige Themen des II
Vatikanischen Konzils endlich umsetzen will: das Kirchenmodell des Volkes
Gottes, das eine radikale Umgestaltung des pyramidalen und monarchischen
Amtsverständnisses mit sich bringt. <o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Danke Papst
Franziskus für dein Eintreten für eine synodale, geschwisterliche und dienende Kirche.
Dies verlangt von uns allen ein geduldiges Hinhören aufeinander, den Verzicht
auf das Verurteilen anderer Meinungen, ohne sie genau zu kennen und schließlich
ein aktives Hinhören auf das, was uns der Geist in diesen Prozessen sagen will.
<o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Caravelí/Perú
4.2.23<span style="mso-tab-count: 3;"> </span>Reinhold
Nann<o:p></o:p></span></p>Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-1612425862015297755.post-58303243843372091012022-12-08T06:16:00.002-08:002022-12-08T06:16:24.337-08:00Perus Praesident abgesetzt und verhaftet. <p> https://taz.de/Perus-Praesident-abgesetzt-und-verhaftet/!5901987/</p><p><br /></p>Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1612425862015297755.post-3180964493119453452022-11-07T17:51:00.000-08:002022-11-07T17:51:04.311-08:0013.11. Welttag der Armen<p> <b><span lang="DE">Welttag der
Armen</span></b></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Am Sonntag dem
13. November begehen wir bereits zum sechsten Mal den von Papst Franziskus ins
Leben gerufenen Welttag der Armen. In der Prälatur Caravelí/Perú in der ich
arbeite, verbinden wir das mit dem Caritassonntag. Die Kollekte ist für die
Arbeit der Pfarrcaritas, und die Pfarreien laden die Armen des Ortes zu einem
Mittagessen ein. Oft sind das in unserem ländlichen Bereich alleingelassene
alte Menschen, die Jungen sind in die Großstadt weggezogen. „Jesus Christus
wurde euretwegen arm“, sagt Paulus seinen Gemeindegliedern in Korinth, und dies
ist das Motto des diesjährigen Welttages. Jesus hatte kein Haus, kein
Bankkonto, kein Pferd, keine Sicherheiten. Er starb elend am Kreuz und ließ
keine Erbschaft zurück, außer der, dass man nicht zwei Herren dienen kann: Gott
oder dem Geld. Im Loslassen des Materiellen werden wir frei, finden wir ein
anderes Glück, das nicht von dieser Welt ist. Dagegen macht das Festhalten
verkrampft, voller Angst und Sorgen, dass jemand uns das, was wir haben,
wegnehmen könnte. <o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Die Pandemie und
nun der Krieg in der Ukraine haben am Vertrauen auf unsere falschen materiellen
Sicherheiten gerüttelt. Die Gesundheit und die Heizung im Winter sind plötzlich
nicht mehr so sicher wie vorher. „Wie viele arme Menschen bringt der Wahnsinn
des Krieges hervor!“ schreibt Papst Franziskus in seiner Botschaft zum
diesjährigen Welttag. Er zitiert Paulus, der damals eine Kollekte für die
verarmte Gemeinde in Jerusalem organisierte und ruft die Korinther zu mehr Solidarität
auf. Angesichts der Not dürfen wir nicht ängstlich an dem was wir haben
festhalten, sondern im Gegenteil, das wenige was wir haben teilen. Dieses
Teilen macht uns frei und offen für die Gemeinschaft. <o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Franziskus sagt:
„Es geht also nicht um eine Wohlfahrtsmentalität gegenüber den Armen, wie es
oft der Fall ist, sondern es geht darum, sich dafür einzusetzen, dass es
niemandem am Nötigsten fehlt. Es ist nicht der Aktivismus, der rettet, sondern
die aufrichtige und großherzige Aufmerksamkeit, mit der man sich einem armen
Menschen als Bruder nähert, der seine Hand ausstreckt, damit ich aus der
Lähmung, in die ich gefallen bin, erwache. […] [Es] darf sich niemand von der
Sorge um die Armen und um die soziale Gerechtigkeit freigestellt fühlen“.<o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">In Deutschland
und Europa wurde Großartiges getan für die Aufnahme der Flüchtlinge aus der
Ukraine. Es geht um Geschwisterlichkeit mit den Armen. Eine samaritanische
Kirche zu sein ist wesensnotwendig, gerade heute. Die reale Begegnung mit den
Armen macht uns frei von unserer Oberflächlichkeit und dem Kreisen um uns
selbst. In diesem Sinne ist Jesus materiell arm geworden, um uns spirituell
reich zu machen. <o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Besonders in den
USA gibt es viele (freikirchliche) Gemeinden, die eine Theologie des
materiellen Reichtums verkünden. Dieser wird zum Zeichen, dass jemand von Gott
gesegnet sei. Dies ist zwar scheinbar eine geniale Inkulturation der
christlichen Botschaft in das kapitalistische Wirtschaftssystem, aber im Grunde
unchristlich. Der Kampf gegen den Kommunismus rechtfertigt dann die Verachtung
gegenüber den Armen, ein Neuheidentum, das eine gefährliche Nähe zum Faschismus
Hitlers zeigt. Die Ultrarechten Bewegungen zum Beispiel in Italien geben sich
zwar nach Außen sehr christlich, in Wirklichkeit stehen sie der Botschaft Jesu
jedoch diametral gegenüber, weil sie Hass auf Arme und „Andere“ schüren.
Natürlich ist der Kommunismus keine Alternative, wir brauchen einen dritten
Weg, eine wirklich solidarische, menschen- und armen- freundliche
Marktwirtschaft. <o:p></o:p></span></p>Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1612425862015297755.post-88804440775442122452022-11-01T15:58:00.003-07:002022-11-01T15:58:49.872-07:00Lateinamerikanische Kirchenversammlung - der synodale Weg in Amerika<p><a href="https://drive.google.com/file/d/1xBdzWEBFEmi95PcjvAppIcQ21m7sIX2u/view?usp=share_link" target="_blank">https://drive.google.com/file/d/1xBdzWEBFEmi95PcjvAppIcQ21m7sIX2u/view?usp=share_link</a> </p><p>Hier schicke ich Euch einen Link ueber die Ergebnisse der ersten Lateinamerikanischen Kirchenversammlung </p>Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1612425862015297755.post-9721744974309792832022-08-12T04:33:00.003-07:002022-08-12T04:33:43.682-07:00<p> <b><span lang="DE">Missbrauch und
Fidei Donum Missionare – ein Schatten trübt das Licht</span></b></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Den aktuellen
Presseberichten zufolge, war Fidei Donum eine Art Verschiebebahnhof, über den
Priester, die in Deutschland wegen Kindesmissbrauch aufgefallen waren, einfach
in Suedamerika versteckt werden konnten. Dies ist tatsaechlich in 3 Faellen
geschehen, wie eine am Montag veröffentlichte Dokumentation nachweist, die auf </span><a href="http://www.adveniat.de/"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">www.adveniat.de</span></a><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;"> jedermann zugänglich ist. Ich habe die
Studie gelesen und möchte als Fidei Donum Priester (seit 1991) zu der
Diskussion Stellung nehmen:<o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Ich leugne nicht
und bin zutiefst beschämt, dass es auch unter Fidei-Donum-Missionaren
Missbrauchstäter gab und gibt. Besonder betroffen macht es mich, dass auch der
von mir zuvor bewunderte Bischof Emil Stehle sehr dunkle Seiten sowohl als Täter
als auch als Vertuscher hatte. Und natürlich ist jeder einzelne Fall ein Fall
zuviel, weil er tragisches Leid bei den Opfern hinterließ. Die Opfer haben ein
Recht auf Entschädigung. <o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Ich bin der
Presse auch dankbar, dass Sie solche Fälle an die Öffentlichkeit bringt, nur so
kann tragisches Versagen in Zukunft vermindert und hoffentlich verhindert
werden. Aber mir scheint, da wird durch Vermutungen ein ungerechter
Generalverdacht hergestellt, als wären alle Fidei Donum Priester oder doch
zumindest ein großer Teil, Missbrauchstäter gewesen.<o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Ich lade alle
Interessierten ein, obige Studie genau zu lesen, und sich nicht von
vorschnellen Vermutungen, die von der Studie so nicht gedeckt werden, leiten zu
lassen. <o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Fidei Donum ist
eine Koordinationsstelle, sie hat keinerlei rechtliche Verantwortung für die
Priester, die mit einem Fidei Donum Vertrag nach Südamerika ausgereist sind. Der
Verantwortliche für den Fidei Donum Priester ist der Entsendebischof in
Deutschland, der seinen Priester sozusagen an einen Bischof in Südamerika
ausleiht. Sollte der Priester vorher in Deutschland strafbar geworden sein, so
hat der deutsche Bischof die Aufsichtspflicht, sollte er in Südamerika strafbar
geworden sein, faellt das unter die Aufsichtspflicht des südamerikanischen
Bischofs.<o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Fidei Donum hat
sofort auf erste Vorwürfe gegen Priester aus ihren Reihen reagiert und eine
umfassende und unabhaengige Studie in Auftrag gegeben und diese nun zügig veröffentlicht.
<o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Fidei Donum
Missionare werden auf eigenen Wunsch ausgesandt. Die Bischöfe „entledigen“ sich
daher nicht unliebiger Priester, aber straffällig gewordene Priester können
unter Umständen auf diese Weise aus Deutschland gefl<a name="_Hlk111177830">ü</a>chtet
sein. Das dürfte heute unm<a name="_Hlk111177100">ö</a>glich sein, da die Diözesen
in Deutschland auch für Fidei Donum Priester oder Laien inzwischen polizeiliche
Führungszeugnisse verlangen. <o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Nach Durchsicht
der Akten ist dies aber in der Vergangenheit in 3 Fällen geschehen, unter
aktiver Mithilfe von Emil Stehle. Von insgesamt 400 Fidei Donum Priestern waren
das 3, also 0,75%. Es war zwar kein Einzelfall aber eben auch nur ein
verschwindend geringer Prozentsatz. <o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Es sind
allerdings außer den 3 Fällen insgesamt 19 verdächtige Fälle in den Akten
aufgetaucht, wo es zumindest Hinweise gibt, dass da etwas mit Missbrauch
stattgefunden hat oder stattgefunden haben könnte. Manchmal beziehen sich diese
Hinweise erst auf die Zeit in Südamerika, manchmal ist nicht klar, ob es sich bei
den Opfern um Minderjährige handelt. Auch da gilt: 19 von 400 waeren 4,7%, eine
ganz ähnliche Zahl, wie es die MMG Studie für Priester in Deutschland feststellt.
Das heisst also Fidei Donum Priester sind genau in der gleichen Anzahl zu
Missbrauchstätern geworden, wie die uebrigen Priester in Deutschland auch.
Nicht mehr und nicht weniger. Fidei Donum Priester sind nicht der Abschaum der
Priester in Deutschland, der dann nach Südamerika abgeschifft wurde. Sie sind
genauso gut und genauso schlecht wie andere Priester auch. <o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Fidei Donum hat
vor kurzem sein 50-jähriges Bestehen gefeiert. Trotz der erwähnten
Schattenseiten gilt: Die südamerikanische Kirche ist der deutschen Kirche
zutiefst dankbar für den großartigen Einsatz der ganz überwiegenden Zahl der
Fidei Donum Missionare. Fidei Donum Priester gingen oft an die Ränder, in die <a name="_Hlk111177407">ä</a>rmsten Pfarreien der Elendsviertel, der Anden und des
Amazonasgebietes, wo oft kein einheimischer Priester hingehen konnte. Oft haben
sie dort die Grundlagen für Seelsorge und ein menschenwürdigeres Leben gelegt. <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>Leider konnten durch den Priestermangel in
Deutschland in den letzten Jahren kaum noch Priester entsandt werden, dafür
haben aber immer wieder auch einige Laienmissionare einen Fidei Donum Vertrag
erhalten. Fidei Donum geht also weiter, muss aus seinen Fehlern lernen, genauso
wie der Rest der deutschen und internationalen Kirche. Der Schatten des
Missbrauchs trübt auch das Licht von Fidei Donum, löscht es aber nicht aus. <o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Perú, 11.08.22<span style="mso-tab-count: 3;"> </span>Reinhold Nann,
Bischof in Caravelí, Perú, Heimatdioezese Freiburg<o:p></o:p></span></p>Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1612425862015297755.post-49735149524497561032021-06-16T07:41:00.002-07:002021-06-16T10:08:54.991-07:00<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgU7IyVPOTHDAEv1DqyiOmmToDkEFVzjFrop_0Kyu1bayJ-1erWL7KKjivoy4bbGNXACNBn5vzBVYDPvUgWpAbMt56MslEld2B4ZJvNdOdtVDMXwfzx7VI6FraRPqGKrmHA3Xx6qOBM330/s1250/Castillo+Fujimori.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="735" data-original-width="1250" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgU7IyVPOTHDAEv1DqyiOmmToDkEFVzjFrop_0Kyu1bayJ-1erWL7KKjivoy4bbGNXACNBn5vzBVYDPvUgWpAbMt56MslEld2B4ZJvNdOdtVDMXwfzx7VI6FraRPqGKrmHA3Xx6qOBM330/s320/Castillo+Fujimori.jpg" width="320" /></a></div><br />Wahl- Kampf der Kulturen<p></p><p class="MsoNormal"><o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Wie vor mehr als 500 Jahren prallten im Mai/Juni 2021 in
Perú 2 Kulturen aufeinander: die westlich-Rationale auf die andin-Magische. Und
wie es Stichwahlen so an sich haben: das Land spaltete sich in 2 Teile: Auf der
einen Seite steht Keiko Fujimori mit der diktatorialen Vergangenheit ihres inhaftierten
Vaters. <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>Sie konnte fast die gesamte Ober
und Mittelschicht vor allem in Lima und in den Kuestenstaedten hinter sich bringen.
Ihr gegenueber steht Pedro Castillo, ein Gewerkschaftsfuehrer und Lehrer im
Hinterland, der immer mit dem typischen Hut der andinen Bevoelkerung auftrat
und die Ausrottung der Armut versprach. In seinem Wahlprogramm wird der Marxismus-Leninismus
als Basis genannt.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Kardinal Pedro Barreto und Buergerrechtsorganisationen <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>hatten kurz vor der Sichwahl beide Kandidaten
zum Unterschreiben einer Buergerrechtserklaerung gebracht, auf der sie sich zum
Einhalten grundsaetzlicher demokratischer Regeln verpflichteten. Diese
Selbstverpflichtungen koennen nun nach der Wahl vom Gewinner eingefordert
werden. Die Bischofskonferenz hat sich neutral verhalten, waehrend einzelne
Bischoefe und Priester und auch evangelische Prediger sich doch sehr dezidiert
in den angeblichen “Kampf gegen den Komunismus” einspannen liessen. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Am 6. Juni war Wahltag. Wie im Krimi war lange unklar wer
gewinnen wuerde. Nach ueber einer Woche und Auszehlung von 100% der Stimmen
liegt nun Castillo mit 50,125% vorne. Aber Fujimori gab nicht auf. Mit 500
Anwaelten wurden ganze Wahllokale beanstandet, und nun muss das oberste
Wahlgericht ueber hunderte von Antraegen (mit ca 200.000 Stimmen) einzeln
entscheiden. Inzwischen werden die Leute auf der Strasse ungeduldig: Die Armen
glauben, dass man ihre Stimmen annulieren will und die Reichen verteidigen in
grossen Aufmaerschen die “Demokratie” oder auch nur den eigenen Geldbeutel
gegen den “Kommunismus”. Es sieht sehr nach dem letzten Zappeln eines toten
Fisches aus, aber dahinter koennte auch die Strategie stehen, dass nur ein
Militaerputsch das Chaos der Strasse beenden wuerde.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Ich bin von keinem der beiden Kandidaten ueberzeugt. Aber in
einer Demokratie muss die Entscheidung der Mehrheit respektiert werden und in
meiner Praelatur (Arequipa/Ayacucho) haben ueber 80% Castillo gewaehlt. Jetzt ist
es wichtig, die Wahlpolemik erstmal abzulegen und zum Wohl aller miteinander zu
reden. Vielleicht ist es doch moeglich sich ueber einige Punkte der Pandemie-
und Armutsbekaempfung einig zu werden. Pedro Castillo hat im Parlament nur eine
kleine Minderheit hinter sich, die nicht ausreicht eine jederzeit moegliche
Amtsenthebung zu verhindern. Wenn er sich nicht der demokratischen Mitte
annaehert, werden wir ihn wahscheinlich nicht allzu lange als Praesident haben.
<o:p></o:p></p>Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1612425862015297755.post-18561160853425824252021-05-31T08:52:00.002-07:002021-05-31T08:52:44.370-07:00 Rundbrief 33 vom 31. Mai 2021<p> Liebe Freunde in Deutschland,</p><p class="MsoNormal"><o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Nun sind wir schon im zweiten Covid Jahr. Die Impfung lauft
langsam an in Perú, bisher sind ca. Eine Million Menschen mit beiden Dosen
geimpft worden, vor allem medizinisches Personal und die ueber 80 Jaehrigen.
Diese schauen allerding in der Provinz Caraveli weiterhin in die Roehre, zu uns
sind bisher noch keine Impfstoffe gekommen, irgendwie scheint es mit der
Verteilung nicht zu klappen. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Die Praelatur Caraveli hat dank der Unterstuetzung deutscher
Spender in dieser Zeit vor allem Lebensmittelhilfe geleistet. Es gibt weiterhin
5 Armenkuechen, fuer die Alten und Arbeitslos-Gewordenen. Daneben hat Caritas
Caraveli auch Sauerstoffflaschen und kleine Sauerstoff produzierende Geraete
erworben, die von den Pfarreien direkt an die Patienten verliehen werden.
Medizinischer Sauerstoff ist weiterhin ein knappes Gut, obwohl die Kirche
zusammen mit Buerger- und Unternehmerinitiativen ca. 40 grosse
Sauerstoffanlagen erworben hat.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">In Caraveli haben wir lange unsere Sauerstofflaschen im 3
Stunden entfernten Camaná aufgefuellt. Nachdem aber die beiden Anlagen dort an
ihre Produktionsgrenze stossen und es hier Engpaesse in der Versorgung gibt,
haben auch wir beschlossen, eine solche Anlage anzuschaffen. Der Buergermeister
und Buergervetreter von Caravelí haben sofort die Praelatur gebeten, hier aktiv
mitzuarbeiten, was wir auch sofort getan haben. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Die Anlage, die ca. 30 Sauestoffflaschen taeglich fuellen
kann, kostet 100.000 US-Dollar. Sowohl die oertlichen Unternehmer, Verwandte
und Freunde in Lima als auch die Pfarrei und die Praelatur werden dafuer ihren
Beitrag leisten. Alle Spenden von Ihnen/Euch die von Abril bis Juni dieses
Jahres eintreffen, werden ebenfalls dafuer eingesetzt. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Daneben haben wir in diesem Jahr eine Kampagne zur
psychischen Gesundheit gestartet, die vor allem unsere Pfarrschulen, die
Religionslehrer aber auch viele andere Familien erreicht hat. Ueber Zoom und
Facebook haben wir 8 Vortraege von Psychologinnen verbreitet, die von uber 2000
Zuhoerern (das sind fast 5% unserer Praelatur) dankbar angenommen wurden. Die
Pandemie hat naemlich viel Angst, Stress und Depression erzeugt, da braucht man
auch emotionale Hilfe, sowohl spiritueller als auch psychologischer Art. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Wir sind gerade in der Endphase der Stichwahl im
Praesidentschaftswahlkampf. Waren es im ersten Wahlgang 15 Kandidaten so sind
es in der Stichwahl nur die beiden mit den meisten Stimmen: Pedro Castillo, ein
linker Gewerkschafts- und Bauernfuehrer gegen Keiko Fujimori, Tochter des
Diktators der 90er Jahre, Alberto Fujimori, der im Gefaengnis sitzt. Peru zeigt
sich in seiner ganzen Zersplittertheit: Waehrend Lima und die Reichen
weitgehend fuer Fujimori stimmen werden, hat Pedro Castillo seine Anhaenger
unter den Armen und in der Provinz. Es ist schwer zu sagen, was fuer das Land
besser sein wird, beide Parteien sind eher antidemokratisch und mit Korruption
vertraut, wirtschaftlich gesehen ist die doch sehr marxistisch inspirierte
Partei Castillos eher die groessere Gefahr. Ich kann mich wie viele hier bisher
noch nicht durchringen, am naechsten Sonntag einem dieser Kandidaten meine
Stimme zu geben. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Trotz allem geben wir die Hoffnung nicht auf. Peru wird
auferstehen, der Heilige Geist wird uns zeigen wann und wie. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Ich hoffe im Juni geimpft zu werden. Vielleicht mache ich
dann im August/September noch eine Reise nach Deutschland oder ich verschiebe
sie doch auf 2021. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Meine viele freie Zeit habe ich seit August letzten Jahres
fuer insgesamt 3 monatliche Fernstudien eingesetzt ueber so unterschiedliche
Themen wie “Katholischer Feminismus”, “Missionstheologie” und “Kirchenrecht”.
War sehr interessant.<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal"><v:shapetype coordsize="21600,21600" filled="f" id="_x0000_t75" o:preferrelative="t" o:spt="75" path="m@4@5l@4@11@9@11@9@5xe" stroked="f">
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Descripción generada automáticamente" id="Imagen_x0020_2" o:spid="_x0000_s1028" style="height: 129.75pt; margin-left: -.3pt; margin-top: -.3pt; mso-position-horizontal-relative: text; mso-position-horizontal: absolute; mso-position-vertical-relative: text; mso-position-vertical: absolute; mso-wrap-distance-bottom: 0; mso-wrap-distance-left: 9pt; mso-wrap-distance-right: 9pt; mso-wrap-distance-top: 0; mso-wrap-style: square; position: absolute; visibility: visible; width: 194.6pt; z-index: 251658240;" type="#_x0000_t75">
<v:imagedata o:title="Un grupo de personas vestidas de naranja
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<w:wrap type="through">
</w:wrap></v:imagedata></v:shape>Am 9. Abril wurden 4<span style="mso-spacerun: yes;">
</span>Priesteramtskandidaten zu Diakonen geweiht. Nach 6 Jahren Pause ist das
ein Zuwachs unseres Klerus um 20%. Ein relativ junger Priester schied allerdings
Anfang des Jahres aus dem Dienst aus.</p><p class="MsoNormal">Am 13. Mai haben die Seelsorgeschwestern von Caraveli (MJVV) eine
weitere Pfarrei (Incuyo) uebertragen bekommen. Nun sind schon 4 Pfarreien der Praelatur
Schwestern anvertraut worden. Pfarrer kann ich sie nicht ernennen, nach
gueltigem Kirchenrecht, aber sie haben alle Rechte und Pflichten eines Pfarrers
uebertragen bekommen, ausser Beichte und Messfeier. Die Schwestern halten ihre
Wortgottesdienste, hin und wieder wird auf Bitten der Glaeubigen dann mal ein
Nachbar-Pfarrer eingeflogen. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Eine grosse Freude ist es mir, dass seit diesem Jahr in
insgesamt 7 Pfarreien die Familienkatechese wieder angefangen hat. Vor 2 Jahren
waren es nur 3 Pfarreien. In der Familienkatechese bereiten die Eltern ihre
Kinder auf die Erstkommunion vor, in einem 2 jaehrigen Glaubenskurs. Das
Material erhalten sie digital zugeschickt und je nach Moeglichkeit wird es den
Eltern ueber Zoom oder einfach nur Telefonanruf erklaert. Leider ist in den
eher laendlichen Bereichen das Internet nicht ausreichend. Ich bin inzwischen
auf Nationalebene fuer die Familienkatechese zustaendig, habe aber ein gutes
Team dafuer in Lima. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal"><v:shape alt="Un perro mirando hacia arriba
Descripción generada automáticamente" id="Imagen_x0020_3" o:spid="_x0000_s1026" style="height: 85.5pt; margin-left: -.3pt; margin-top: -.15pt; mso-position-horizontal-relative: text; mso-position-horizontal: absolute; mso-position-vertical-relative: text; mso-position-vertical: absolute; mso-wrap-distance-bottom: 0; mso-wrap-distance-left: 9pt; mso-wrap-distance-right: 9pt; mso-wrap-distance-top: 0; mso-wrap-style: square; position: absolute; visibility: visible; width: 69.75pt; z-index: 251659264;" type="#_x0000_t75">
<v:imagedata o:title="Un perro mirando hacia arriba
Descripción generada automáticamente" src="file:///C:/Users/RN/AppData/Local/Temp/msohtmlclip1/01/clip_image003.jpg">
<w:wrap type="through">
</w:wrap></v:imagedata></v:shape>Irgendwie gefaellt mir die digitale Welt. Ich mache kaum noch Reisen
und bin richtig haeuslich geworden. Jetzt habe ich sogar reinen Hund und eine
Katze im Haushalt. Mein Hund hat einen Namen auf Quechua bekommen, in der
Sprache der Inkas heisst das soviel wie “Schoener” oder “Bello”. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Ihnen/Euch allen herzlichen Dank fuer Eure Anteilnahme.
Bleibt gesund und lebt im Vertrauen auf Gott in dieser komplizierten Zeit. Am
heutigen 34. Jahrestag meiner Priesterweihe, euch/Ihnen allen ein herzlicher
Segensgruss<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Ihr/Euer Bruder Bischof<span style="mso-tab-count: 4;"> </span>Reinhold
Nann, Caravelí/Perú. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal"><o:p> </o:p></p>
<p class="MsoNormal"><a href="mailto:r.nann@web.de">r.nann@web.de</a> <a href="http://www.reinholdnann.blogspot.com/">www.reinholdnann.blogspot.com</a> <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Fuer Steuerbescheinigungen Spende an Adveniat mit Vermerk: Praelatur
Caraveli/Peru: <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">IBAN DE03 3606
0295 0000 0173 45</span><o:p></o:p></p>Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-1612425862015297755.post-49390361946817881502020-10-30T17:03:00.004-07:002020-10-30T17:03:50.920-07:00Wenn Kirche aufersteht<p></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgGoaBKwQhBwSURlwwc_-Ia0r4c2LUpOklTR7dWQw2xLzKfw4Q0bnpSzjGpV00sustqaKbdKyGZoWximP7EEGEUiuxdvIewwjktGeSkFDIA3WfIyWAdpFFfArqftyVOqubRIsan9Dcy1Xs/s1482/Logo.jpeg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="474" data-original-width="1482" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgGoaBKwQhBwSURlwwc_-Ia0r4c2LUpOklTR7dWQw2xLzKfw4Q0bnpSzjGpV00sustqaKbdKyGZoWximP7EEGEUiuxdvIewwjktGeSkFDIA3WfIyWAdpFFfArqftyVOqubRIsan9Dcy1Xs/s320/Logo.jpeg" width="320" /></a></div><br />Den verzweifelten Frauen vor dem Grab Jesu sagte der Engel
“Freut euch!”. Wahrscheinlich glaubten sie sich verhoert zu haben, worueber
sollten sie sich freuen, wo Jesús doch schon 2 Tage tot war?<p></p><p class="MsoNormal"><o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">In den 24 Jahren in denen ich in Peru als Seelsorger
arbeite, ist mir das zweimal ganz deutlich passiert: eine totgeglaubte Kirche
ersteht aus ihren Truemmern…<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Das erste Mal war 1992: Inmitten des Terrorismus der spaeter
auch 3 Maertyrer zur Seligsprechung fuerte und 60.000 Todesopfer forderte, wo
in meiner Vorstadtpfarrei mehrere Zonen von Terrorgruppen kontrolliert waren
und ich als Priester nur mit “Genehmigung” alle paar Monate Eintritt hatte,
wurden ueberraschenderweise die Raedelsfuehrer festgenommen. Der Mythos war
gebrochen, die Angst der Bevoelkerung war weg. Die Menschen bauten Kapellen aus
Bastmatten und es brach so etwas wie ein kirchlicher Fruehling an, eine
wunderbare Aufbruchszeit. Der Aufbruch war gekennzeichnet von Gebet und
Suppenkuechen fuer die Aermsten, viele fanden wieder zu Gott und zur
Kirche.<span style="mso-spacerun: yes;"> </span><o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Das zweite Mal findet gerade jetzt statt. Perú als
Schwellenland wurde hart von der Coronakrise getroffen. Dabei hatte die
Regierung zunaechst alles richtig gemacht. Schon eine Woche nach dem Auftauchen
des ersten Falles wurde eine totale Quarentaene ueber das ganze Land verhaengt.
Sie hat auch ungefaehr 2 Wochen funktioniert. Doch dann waren die Ersparnisse
der Armen verbraucht. Viele Tageloehner und Scheinselbststaendige muessten ohne
Arbeit verhungern, also mussten sie hinaus auf die Strasse um Arbeit zu suchen
aber auch sich dem Virus auszusetzen. Dazu kamen enge Wohnverhaeltnisse und ein
immer schon defizientes Gesundheitssystem: Es gab damals gerade mal 100 Betten
auf Intensivstation – landesweit. Bald wurde auch der medizinische Sauerstoff
knapp. Peru hat inzwischen ueber 70.000 Coronatote- mehr als zu Zeiten des
Terrorismus. Fast jeder hat einen Verwandten oder Freund, der starb. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Die Kirchen sind geschlossen, nun schon ueber 6 Monate lang.
Zunaechst war das auch fuer die Kirche ein Schock, ohne Gottesdienste keine
Einnahmen fuer die Pfarrer. Manche haben ernsthaft um ihr Ueberleben
gefuerchtet. Die Rettung war Facebook: Ab der ersten Woche haben alle Pfarreien
ihre Gottesdienste im sozialen Netzwerk uebertragen. Die Menschen haben ihre
Fuerbitten als Kommentare abgegeben und nach ca. 1 Monat auch an das Bankkonto
des Pfarrers bezahlt. Inzwischen feiern wir etwa doppelt soviele Messen online
als frueher mit Beteiligung der Glaeubigen. Und die Teilnehmer an den virtuellen
Messen duerften mindestens dreimal soviel sein. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Vom ersten Moment an war Caritas ein wichtiges Element. Sie
konnte Unternehmen und Einzelpersonen im In- und Ausland zu Spenden aufrufen
und ueber ihre Pfarrcaritasgruppen direkt bei den Beduerftigsten Lebensmittel
und Hygienekits verteilen. Der Erzbischof von Lima meinte treffend: Meine
Kathedrale ist jetzt Caritas. In den letzten zwei Wochen gehen die Zahlen der
Neuinfizierten und der Toten langsam zurueck. In den meisten Teilen des Landes
sind ueber 30% der Bevoelkerung bereits infiziert, in der Urwaldstatt Iquitos
sind es ca. 80%, was einer Herdeninmunitaet gleichkommt. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Unser Kardinal Pedro Barreto hat vor einem Monat die Aktion
“Peru steht auf – jetzt” gestartet. Wissenschaftler und verschiedene Glaubensbekenntnisse,
Unternehmer und Basisorganisationen tun sich zusammen um gemeinsam gegen die
Ausbreitung des Virus zu kaempfen. Das ist eine Kirche die nicht um sich selbst
kreist sondern wie ein Feldlazarett sich um die Verwundeten dieser Welt
kuemmert. Das bringt ihr nicht nur Achtung ein, sondern aktive Mitarbeit. Die
Kirche nach der Pandemíe wird eine solidarische Kirche sein, oder sie wird
nicht sein. Das Entscheidende ist: In der Dunkelheit nicht jammern, sondern an
die Auferstehung glauben. Gott handelt in seiner Kirche auch heute, wenn wir
aufmerksam dafuer sind und bereitwillig mittun. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Selbst die Natur erholte sich waehrend der Quaraentaene: Die
Luft in den grossen Staedten wurde sauber, Zugvoegel und andere Tierarten
hatten mehr Lebensraum. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Auch die Schoenstattfamilie in Peru ist aktiv. Es gibt
Facebookmessen aus dem Heiligtum, Rosenkranzgebet vom Hausheiligtum,
uebertragen und mitgebetet von Hunderten von Familien, Gruppentreffen per Zoom
und Untertuetzung von Armenspeisungen. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Auch die deutsche Kirche ist an dieser peruanischen
Auferstehung mitbeteiligt. Fuer meine Praelatur habe ich Hilfe von Adveniat,
Misereor und vielen, vielen Freunden und Einzelspendern erhalten. Herzlichen
Dank dafuer. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Mitten im Dunkel ist das Licht der Auferstehung bereits
sichtbar.<o:p></o:p></p><p class="MsoNormal">-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------</p><p class="MsoNormal">(Dieser Artikel von mir erschien in der Zeitschrift "Basis" vom November 2020)</p>Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1612425862015297755.post-60155347645741913942020-08-27T08:39:00.000-07:002020-08-27T08:39:36.097-07:00Der Virus der Solidaritaet laesst uns auferstehen<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg2u-w9DSKGLtIHRWTeb57lf4j74AsC4c0u2ttYsfQp8WnF3dkvRqmUSPiwsMeXAehTqii43m95w06dYU-nNCx08LZiHgE76p_keJtWo5igmqvmnL4D0HoAc9XiW3ho-oX4tPthCe311vU/s1440/IMG-20200627-WA0028.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1440" data-original-width="960" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg2u-w9DSKGLtIHRWTeb57lf4j74AsC4c0u2ttYsfQp8WnF3dkvRqmUSPiwsMeXAehTqii43m95w06dYU-nNCx08LZiHgE76p_keJtWo5igmqvmnL4D0HoAc9XiW3ho-oX4tPthCe311vU/s640/IMG-20200627-WA0028.jpg" /></a></div><br />Teile Perus sind seit ueber 5 Monaten in Quaraentaene. Dies
hat dem maroden oeffentlichen Gesundheitssystem Zeit gegeben, die Zahl der
Betten der Intensivastationen zu verzehnfachen. Dennoch reicht es nicht. Es
fehlt an Betten, an medizinischem Sauerstoff, an Personal. Die
Ansteckungszahlen und die Todesfaelle sind in die Hoehe geschnellt. Die Armen,
die schon bisher keinen festen Arbeitsplatz hatten, haben keine Wahl: entweder
bleiben sie zu Hause und verhungern, oder sie gehen auf der Strasse arbeiten und
stecken sich an. Der Staat war unfaehig, diesen fast 70% der Bevoelkerung eine
Grundversorgung zukommen zu lassen. Und die offizielle Wirtschaft ist ebenso kollabiert.<p></p><p class="MsoNormal"><o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Caritas Peru ist zu einem Hoffnungstraeger geworden. Ohne
Unterstuetzung der Regierung hat sie durch lokale und internationale Spenden
schnell viele Projekte ueber die einzelnen Pfarreicaritasgruppen abwickeln
koennen. Es entstanden wieder selbstorganisierte Suppenkuechen,
Lebensmittelpakete werden verteilt, und kleine und grosse Sauerstoffgeraete
wurden landesweit angeschafft. In meiner eher laendlichen Praelatur konnten
bisher 3000 Familien mit Lebensmitteln <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>ueber Caritas unterstuetzt werden, und 5 staatliche
Gesundheitsposten erhalten ein Sauerstoffgeraet. Im Moment startet die
Bischofskonferenz gerade das Programm “Auferstehung – Perú – Jetzt”. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Herzlichen Dank allen Spendern. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Caravelí, 27.08.20<span style="mso-tab-count: 1;"> </span>Reinhold
Nann, Bischof von Caravelí/Perú<o:p></o:p></p>Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1612425862015297755.post-34195571923400761992020-08-07T10:02:00.005-07:002020-08-07T10:05:12.392-07:00Zwischenbericht von Caritas Caravelí vom 31.07.20<p> </p><p class="MsoNormal"><b>Herzlichen Dank an alle Spender. Eure rasche und grosszuegige Reaktion auf meinen letzten Rundbrief hat Hungrige gespeist und Hoffnung geweckt.</b></p><div class="separator" style="clear: both;"><b><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjDtzIBW33dQT5HcG2sEZhJi1-uhraGQJl9zg0nw2Raa1lCnjnaKi97CRGvRK1PVueKZOthYBa6Srjxu9KJqXIN6Jj6iVfil4tBE4DWAp4dwKUeDS5w654iMQa5eeL5-nDYp1WQDIIbs2w/s1565/FOTO+1+CARITAS+INFORME+.jpeg" imageanchor="1" style="display: block; padding: 1em 0px;"><img border="0" data-original-height="1179" data-original-width="1565" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjDtzIBW33dQT5HcG2sEZhJi1-uhraGQJl9zg0nw2Raa1lCnjnaKi97CRGvRK1PVueKZOthYBa6Srjxu9KJqXIN6Jj6iVfil4tBE4DWAp4dwKUeDS5w654iMQa5eeL5-nDYp1WQDIIbs2w/s640/FOTO+1+CARITAS+INFORME+.jpeg" width="640" /></a></b></div><p></p><p class="MsoNormal"><b>Caritas Caravelí
informiert:<o:p></o:p></b></p>
<p class="MsoNormal">Bis 31 Juli 2020 hat Caritas Caraveli 19 seiner 22 Pfarreien
unterstuetzt. Die 19 Pfarreicaritasgruppen haben folgendes geleistet:<o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">2989 Familien haben Lebensmittelpakete im Wert von ca.
50.000 Euro erhalten. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">1660 Familien haben Schutz-Kits erhalten (Masken und
Desinfektionsmittel). Hunderte von Gesichtsmasken wurden von Ordensschwestern nach
Anweisung selbst genaeht. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Die Hilfe war moeglich dank 242 Einzelspenden aus
Deutschland, von Caritas Perú und 2 lokaler Unternehmen. Eure Solidaritaet
laesst Menschen leben. Danke. <o:p></o:p></p>
<p class="MsoNormal">Unsere Hilfe geht weiter mindestens bis zum Dezember. Wir
werden ab sofort auch mit medizinischem Sauerstoff helfen. <o:p></o:p></p>Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1612425862015297755.post-31508212656026153202020-07-29T09:36:00.003-07:002020-07-29T09:36:44.533-07:00Bloss keine pastorale Umkehr - Zur neuen Pfarrei-Instruktion der vatikanischen Kleruskongregation<br />
<div class="MsoNormal">
<b>Bloss keine pastorale Umkehr – Zur neuen
Pfarrei-Instruktion der Kleruskongregation<o:p></o:p></b></div>
<div class="MsoNormal">
Als deutscher Bischof im Ausland bin ich verwundert ueber
die aufgeregte und voreilige Reaktion einiger meiner Kollegen in Deutschland.
Als ich noch Student und dann Priester in der Erzdioezese Freiburg war, hatte
ich nach vatikanischen Publikationen auch meist nach Asterix-Manier reagiert:
“Die spinnen, die Roemer”. Nach 24 Priester- und 3 Bischofs-jahren am “Ende der
Welt”, sehe ich die Dinge etwas gelassener: Roemische Verlautbarungen sind
nicht nur fuer mich, sondern fuer ganz unterschiedliche Kirchen in weit ueber<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>hundert Bischofskonferenzen geschrieben. Dass
man die nicht alle vorher konsultieren kann und dass der gesamte Text nicht
fuer alle gleich zutrifft, liegt eigentlich auf der Hand. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Die Instruktion der Kleruskongregation ist keineswegs nur
fuer Deutschland geschrieben. So wird ausfuehrlich auf die notwendige Mitarbeit
der Laien in Pfarrgemeinde- und Stiftungsraeten hingewiesen, sowie auf einen
transparenteren und weniger kommerziellen Umgang mit Finanazen allgemein sowie
Messstipendien im Besonderen. Das ist eine Gewissenserforschung fuer die
Lateinamerikanische Kirche, die Deutsche hat hier ihre Hausaufgaben laengst
gemacht. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Deutsche Bischoefe fuehlen sich wahrscheinlich zu Recht in
den Kapiteln 6-8 (von 11) angesprochen, wo auch ausfuehrlich auf die
Seelsorgeeinheiten und Grosspfarreien eingegangen wird. Dabei scheint es ein
Missverstaendnis zu geben: Es geht der Kleruskongregation nicht um eine weitere
Klerikalisierung der Kirche sondern im Gegenteil um eine staerkere
Mitbeteiligung der Laien. Da wird naemlich das Phaenomen in den Blick genommen,
dass Ordinariate gerne am gruenen Tisch neue Riesenpfarreien bilden wollen,
ohne auf die Gefuehle der betroffenen Menschen zu achten (Nr 36). Mir scheint
es durchaus angebracht zu sein, Pfarreien nur im konkreten Einzelfall
aufzuloesen und nicht die Laien in den Pfarreien mit dem schon beschlossenen
Pastoralkonzept vor den Kopf zu stossen. Letzlich wird man natuerlich an einer
Zusammenlegung nicht vorbeikommen, aber wenn Rom hier ein stufenweises und
schonendes Vorgehen anmahnt, macht sich die roemische Behoerde geradezu zum
Anwalt der Laien in den Gemeinden. Kritisiert werden hier die oft abgehobenen
Verwaltungsplaner in den Ordinariaten. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Die durchaus noetigen Strukturveraenderungen in der
deutschen Pfarreienlandschaft werden durch das Papier zeitaufwaendiger in der
Durchfuehrung (im Einzelfall und nicht nach Schema F), aber auch
kundenfreundlicher. Kichenrechtler werden mehr zu tun haben, dies alles richtig
auszudruecken, aber verunmoeglicht werden die neuen Strukturen nicht. Die
Leitungsgewalt einer Pfarrei hat nach Kirchenrecht immer ein Pfarrer inne, da
ist nichts zu machen. Aber wenn die Pfarreien so gross werden wie geplant, dann
muss es in dieser Pfarrei Unterstrukturen geben. Im personellen Sinne sind dies
Gemeinden, im raeumlichen Sinne sind es Pfarrzentren. Beide Einheiten koennen
durchaus von Laien geleitet werden. So ist das hier in Peru. Pfarreien werden
immer von Pfarrern geleitet, deswegen habe ich nur 22 in meiner Praelatur. Aber
die Vorsteher der Gemeinden in den ueber 500 Doerfern sind selbstverstaendlich
Laien, Katechisten nennen wir sie. Wegen Priestermangels sind einige Pfarreien
auch Ordensschwestern “anvertraut”, ich darf sie halt nur nicht “Pfarrerinnen”
nennen. Hier zaehlt sowieso kaum, was auf dem Papier steht, das Entscheidende
ist eher die reale Ausuebung. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Fuer mich ist die vatikanische Instruktion hilfreich. In
einem Arbeitspapier habe ich ihre wichtigsten Impulse fuer uns zusammengefasst
und werde sie in den Versammlungen der Pfarrer, Ordensschwestern und
Katechisten besprechen. Die “pastorale Bekehrung”, die Papst Franziskus bereits
in Evangelii Guadium eingefordert hat, wird nun noch etwas konkreter. Fuer uns
heisst das: Pfarrer muessen in ihrer Verwaltung transparenter werden und Laien
konsequenter in Pastoral und Verwaltung einbinden. Mit Sakramentenspendung darf
nicht “gehandelt” werden. Wir haben da noch manche Bekehrung vor uns und lassen
uns dazu ehrlich von dem Text anregen. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Der Hintergrund des Problems ist fuer mich folgender: Die
Deutsche Kirche und zum Teil auch einige andere europaeische Kirchen sind Be<b>amt</b>enkirchen.
Sie besteht aus haupt-<b>amt</b>lichen Priestern und Laien und neben-<b>amt</b>lichen
Laien. Wer in dieser Kirche etwas will ist ein Bittsteller, der seinen Antrag
ans Amt stellen muss, der dann je nach Moeglichkeit gewaehrt wird. Der groesste
Teil der Weltkirche ist dagegen eine Servicekirche. Sie bietet Sakramente wie
Dienstleistungen an. Pfarrer halten hier gerne mehr als 4 Messen am Sonntag,
wenn die Messe denn gut bezahlt wird. Das kaeme einem deutschen Beamtenpfarrer
mit festem Gehalt natuerlich nie in den Sinn. Ein Pfarrer in Peru nimmt gerne
noch eine Pfarrei dazu, weil ihm das mehr Einnahmen bringt. Er gibt dann auch
gerne alles an Laien ab, was ihm keine finanziellen Einnahmen bringt. Ich halte
beide Extreme fuer nicht gut. Und ich sehe in der Instruktion in Rom eine gute
Anregung, beide Modelle noch einmal zu uberdenken. Deutschland ist viel zu sehr
im Kirchensteuer und Beamtenmodell verstrickt, um echte Veraenderungen
zuzulassen. Nirgendwo auf der Welt gibt es 200.000 “Kirchenaustritte” pro Jahr
wie in Deutschland. Das liegt natuerlich auch an der Kirchensteuer. Aber es zeigt
auch, dass das Kirchenmodell ausgedient hat. Bei solchen Austrittszahlen zu
behaupten, die deutsche Kirche sei schon genuegend missionarisch ausgrichtet,
halte ich fuer betriebsblinde Schoenrednerei. Natuerlich gibt es
Veraenderungsbedarf in Deutschalnd. Und die Warnung aus Rom trifft auf einen
wunden Punkt. Man will nur Verwaltungs-Strukturen veraendern, aber die alte Beamtenmentalitaet
unangetastet lassen. Anstatt die neue Instruktion nur abzulehnen, taete es der
deutschen Kirche gut, die Herausforderungen darin ernsthaft anzunehmen. Das
waere ein Schritt zur “pastoralen Umkehr”. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Caraveli, 29.07.20<span style="mso-tab-count: 1;"> </span>Reinhold
Nann<o:p></o:p></div>
<br />Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1612425862015297755.post-59687084426529500392020-05-12T07:52:00.000-07:002020-05-12T07:52:11.817-07:00Erzbischof Viganó, gewaehlter Gegenpapst einer schismatischen Kirche, schlug wieder zu
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgZm_fLWeIIDuWYCmZa5jNzCsZIWP8SFnE7dNDd9v0VCh5NxYwiB_CohFP3vrmUCyIMjLosilYpE9RcT0Np3iapsdyprRDuxTfDLagQ9DxfAJg-3IfWMpHFd8buNpgXv6mrE4BhyEMcuYY/s1600/Monsignore-Vigano.png" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="202" data-original-width="300" height="134" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgZm_fLWeIIDuWYCmZa5jNzCsZIWP8SFnE7dNDd9v0VCh5NxYwiB_CohFP3vrmUCyIMjLosilYpE9RcT0Np3iapsdyprRDuxTfDLagQ9DxfAJg-3IfWMpHFd8buNpgXv6mrE4BhyEMcuYY/s200/Monsignore-Vigano.png" width="200" /></a></div>
Erzbischof Viganó ist eigentlich kein Unbekannter. Vor zwei
Jahren war er der einzige Bischof, der Papst Franziskus in einem Brief oeffentlich
zum Ruecktritt aufforderte, weil er angeblich gelogen und vertuscht habe. Er
war wohl gekraenkt, weil er als ehemaliger Nuntius von Washington nicht weiter
im vatikanischen Staatssekretariat arbeiten durfte. <br />
<br />
Nun hat er ein “Manifest” zur Coronakrise geschrieben, in dem
er die Kirche wehrlos staatlicher und internationaler Willkuer und
Verschwoerung ausgeliefert sieht. Dieses wurde auch von den Kardinaelen Mueller
und Sarah mitunterzeichnet, wobei letzterer seine Unterschrift wieder
zurueckzog. Allerdings hatte Viganó seine Telefongespraeche mit ihm
aufgezeichnet und zeigte, dass er sehr wohl mit dem Text einverstanden war. Die
deutsche Bischofskonferenz hat sich inzwischen oeffentlich von Mueller
distanziert, was ich sehr gut finde.<br />
<br />
Nun habe ich gestern ein e-mail bekommen, von einem “Katholisch-Byzanthinischen
Patriarchat” <span style="mso-spacerun: yes;"> </span><a href="http://vkpatriarhat.org/es/">http://vkpatriarhat.org/es/</a> Darin wird
auf 4 Seiten begruendet, warum Kardinal Mueller ein Haeretiker sei: Er wuerde
angeblich die Auferstehung Jesu leugnen. Aber noch viel interessanter, war die
Homepage dieses nicht zur roemisch katholischen Kirche gehoerenden und
wahrscheinlich nur virtuell existierenden “Patriarchats”:<br />
<br />
<div style="mso-list: l0 level1 lfo1; text-indent: -18.0pt;">
<span style="mso-ascii-font-family: Calibri; mso-bidi-font-family: Calibri; mso-fareast-font-family: Calibri; mso-hansi-font-family: Calibri;"><span style="mso-list: Ignore;">-<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";">
</span></span></span>“Patriarch Elias” hat darin bereits schon Papst
Johannes Paul II exkomuniziert, und den roemischen Bischofsstuhl fuer vakant
erklaert, weil dieser zum interreligioesen Gebet in Asissi einlud.</div>
<br />
<div style="mso-list: l0 level1 lfo1; text-indent: -18.0pt;">
<span style="mso-ascii-font-family: Calibri; mso-bidi-font-family: Calibri; mso-fareast-font-family: Calibri; mso-hansi-font-family: Calibri;"><span style="mso-list: Ignore;">-<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";">
</span></span></span>Und am 14.10.2019 wurden nun auch Papst
Franziskus und alle Teilnehmer der Amazonassynode, inclusive Kardinal Sarah, von
diesem selbsternannten Patriarchen und seiner “Synode” exkommuniziert. Und da
der Stuhl Petri ja immer noch vakant war, wurde an diesem Tag von der Synode
dieses “Patriarchats” auch gleich noch ein neuer Papst gewaehlt: Und wer war es
bitte: Kein geringerer als Erzbischof Viganó. Leider ist nicht bekannt, ob
dieser die Wahl angenommen hat.</div>
<br />
<div style="mso-list: l0 level1 lfo1; text-indent: -18.0pt;">
<span style="mso-ascii-font-family: Calibri; mso-bidi-font-family: Calibri; mso-fareast-font-family: Calibri; mso-hansi-font-family: Calibri;"><span style="mso-list: Ignore;">-<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";">
</span></span></span>Selbstverstaendlich wird auf dieser Homepage
auch das Manifest Viganós erwaehnt, und zwar als in direkter Opposition zu
Franziskus stehend. </div>
<br />
Das lustige ist nur, dass dieses Manifest Viganós (der Papst
des “Patriarchats”) ja auch von Mueller und Sarah unterschrieben wurde, obwohl
diese doch vom Patriarchat bereits exkommuniziert waren. Die Kontakte der beiden
Kardinaele zu Sedisvakanz-Gruppen scheinen zumindest wiederspruechlich zu sein.
<span style="mso-spacerun: yes;"> </span><br />
<br />
Tja, diejenigen die immer vor einer Spaltung in der Kirche
gewarnt haben, haben sich laengst in sich aufgespalten. Das ist gut fuer Papst
Franziskus und gut fuer die katholische Kirche.<br />
<b></b><i></i><u></u><sub></sub><sup></sup><strike></strike>Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-1612425862015297755.post-9316008478103739172020-05-11T15:42:00.001-07:002020-05-11T15:42:37.240-07:00Rundbrief 32 im Mai 2020 Caritas Caraveli
<br />
<b>Reinhold Nann, Rundbrief 32 aus Peru vom 11. Mai 2020</b><br />
<br />
<b>Notfallhilfe Caritas Caraveli</b><br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj7SGDvP3Ub7lGSHK1uVwqJHIvLRMKAdEFyr4TPEnSwWzPwXpklKtacbX8wx88ioJUPR0V9zSvx7k82lOmVk7unbi01i0R4NqfgJVWmffGHqFITY0BAujkUnpqwT-aMBVfwOCdvHQZrAmI/s1600/15.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="432" data-original-width="960" height="144" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj7SGDvP3Ub7lGSHK1uVwqJHIvLRMKAdEFyr4TPEnSwWzPwXpklKtacbX8wx88ioJUPR0V9zSvx7k82lOmVk7unbi01i0R4NqfgJVWmffGHqFITY0BAujkUnpqwT-aMBVfwOCdvHQZrAmI/s320/15.jpg" width="320" /></a></div>
Am 8. Maerz wurde der erste Patient mit COVID19 in Peru
entdeckt. Schon eine Woche spaeter wurde eine strenge Quaraentaene verordnet,
die insgesamt 10 Wochen dauern wird, bis zum 24. Mai, und auch dann wird sie nur
langsam und schrittweise abgebaut werden.<br />
<br />
Durch die Quaraentaene hat Peru Zeit gewonnen, die Rate der
Infizierten stieg zunaechst nur langsam an, was aber auch an der zu geringen
Zahl der Proben lag. Heute (10.5.) hat Peru 67.000 Infizierte und 1890 Tote. Ca.
20.000 sind wieder gesund. Zu Beginn der Krise gab es gerade mal 100 Betten auf
Intensivstation mit Beatmungsgeraet. Nun sind es 900 und sie sind fast alle
belegt. Das Gesundheitssystem stand schon vorher und nun erst recht kurz vor
dem Kollaps. <br />
<br />
Die Regierung handelt entschlossen und ca. 80% der
Bevoelkerung traegt die Massnahmen mit. Das Problem ist die mangelnde soziale
Absicherung: Nur ca. 30% hat einen regulaeren Job. Von denen hat nun auch die
Haelfte ihren Arbeitsplatz verloren, ist aber auf einige Monate hin noch
abgesichert. Das Problem sind die 70%, Tageloehner oder Scheinselbststaendige,
die irgendewas auf der Strasse zum Verkauf angeboten haben und nun dort von
Polizei und Militaer weggetrieben werden. Die Leute wuerden gerne zu Hause
bleiben, aber dann verhungern sie innerhalb weniger Tage. Die Regierung
versucht nun mit einer Art Universalzahlung dem Abhilfe zu schaffen, aber nur
ca. 30% in Peru hat ein Bankkonto und es ist fast unmoeglich, alle zu erfassen,
ganz besonders bei uns auf dem Land. <br />
<br />
Dazu kommt das alte Problem der Korruption: Die Polizei
kauft ueberteuert falsche- Atemschutzmasken und infiziert damit hunderte eigene
Beamte. Aerzte haben jahrelang in staatlichen Krankenhauesern medizinisches
Geraet vergammeln lassen um die Patienten in ihre teuren Privatkliniken
umzuleiten. Die Buergermeister kommen mit der Verteilung der Lebensmittelpakete
nicht nach, bzw. kanalisieren sie bewusst an die Falschen. Ganz viele wohnen
nicht da, wo sie gemeldet sind. <br />
<br />
Mit dem totalen Versammlungsverbot ist das kirchliche Leben
ist zunaechst mal zusammengebrochen.Meine 15 Pfarrer und Ordensschwestern als
Administratorinnen haben sofort reagiert: Alle uebertragen ihren Gottesdienst
und anderes auf Facebook. Erstkommunionvorbereitung lauft auch gerade digital
an: wir helfen den Eltern, ihre Kinder selbst zu Hause vorzubereiten
(Familienkatechese). Ich habe heute auch einen Gruss zum Muttertag auf meinen
Kanal bei Youtube gestellt. Wir entdecken gerade die Familie als Hauskirche.
Sie bekommen nun jede Woche ueber Whatsapp eine Gottesdienstvorlage ins Haus.
Das Problem: Meine Pfarrer leben nur von Messtipendien und Patronatsfesten. Das
faellt jetzt gerade alles weg. Ich musste fast allen seit Maerz finaziell kraeftig
unter die Arme greifen. Und die einzige einheimische Einnahmequelle der
Praelatur ist ebenfalls gerade weggebrochen: Die Miete der Mechanikerwerkstatt
in Lima fiel weg, weil das Geschaeft zumachen musste. Mit Messtipendien aus
Deutschland und meinen Ersparnissen kann ich das noch eine Weile durchhalten. <br />
<br />
Und trotz eigener Schwierigkeiten schaffen wir es, eine arme
Kirche fuer die Armen zu sein. Jetzt oder nie sind wir das “Feldlazarett”, das
den Armen materielle und spirituelle Hilfe schnell und unbuerokratisch leisten
kann. Die Pfarrcaritasgruppen konnten mit Hilfe von Caritas Peru, Misereor und
euren privaten Spenden bisher folgendes Hilfsprogramm aufstellen:<br />
<br />
5 Pfarreien haben im April Lebensmitteltueten an die
Aermsten ihrer Pfarrei verteilt. Ca. 200 Familien wurden erreicht. Die
Verteilung geht nur mit Hilfe oder Erlaubnis des Militaers, was auf lokaler
Ebene meist einfach zu loesen ist. Folgendes ist geplant und lauft gerade an: <br />
<br />
<div style="mso-list: l0 level1 lfo1; text-indent: -18.0pt;">
<span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">1.<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";">
</span></span></span><b>Lebensmitteltueten</b> verteilen: Jetzt im
Mai und dann jeden Monat werden wir ca. 1500 Familien in 15 Pfarreien
erreichen. Kosten: E 15.000.-monatlich. Dies ist fuer den Monat Mai bereits
angelaufen. </div>
<br />
<div style="mso-list: l0 level1 lfo1; text-indent: -18.0pt;">
<span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">2.<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";">
</span></span></span><b>Vorsorgekits</b> verteilen. Die Leute auf dem
Land haben bisher noch kaum Moeglichkeit und Einsicht ueber die Vorsorgemassnahmen.
Daher stellen wir ein Kit inclusive Informationsblatt zusammen mit: 10
Mundschutzmasken. 1 Pack Plastikhandschuhe. 2 Stueck Seife. 1 Schachtel
Paracetamol. (ca 15.000.- fuer E 50.000.-)</div>
<br />
<div style="mso-list: l0 level1 lfo1; text-indent: -18.0pt;">
<span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">3.<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";">
</span></span></span><b>Medizinkit</b> fuer chronisch Kranke. Es gibt
viele chronisch Kranke, die im Moment ohne Medizin auskommen muessen, Weil das
knappe Geld fuer Essen ausgegeben wird: Diabetiker, Hoher Blutdruck, Verdauungsprobleme.
(ca E 10.000.-)</div>
<br />
<div style="mso-list: l0 level1 lfo1; text-indent: -18.0pt;">
<span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">4.<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";">
</span></span></span>Bisher haben 2 Pfarreien eine <b>Essensausgabe</b>
fuer Durchreisende oder Ankommende aus Lima angefangen. Es gibt im Moment
tausende, die aus Lima zu Fuss aufbrechen um in ihre Heimat zu kommen. Dort
werden sie aber erst mal in eine Quaraentaene gesteckt (manchmal innerhalb der
Kirche!) und muessen versorgt werden. (ca. 5000.- E monatlich).</div>
<br />
Caritas Caraveli arbeitet mit Pfarrcaritasgruppen in 15
Pfarreien der Praelatur zusammen. Wir werden die Proyekte soweit ausfuehren,
wie wir Mittel dafuer bekommen koennen. Wir sind um jeden Betrag froh. Wir
werden euch beim Eintreffen des Geldes informieren, und am Ende einen
Abschlussbericht machen.<br />
<br />
Gott segne und beschuetze unsere Armen und Euch alle. <br />
<br />
<br />
<br />
Caraveli, 30.04.20<span style="mso-tab-count: 4;"> </span>Euer
<span style="mso-tab-count: 1;"> </span>Reinhold Nann, Bischof von Caraveli<br />
<br />
<br />
<br />
<b>Blog: </b><a href="http://www.reinholdnann.blogspot.com/">www.reinholdnann.blogspot.com</a>
Facebook und Youtube: Reinaldo Nann<br />
<br />
<br />
<br />
<b>Konten:</b><br />
<br />
In Perú: <span style="mso-tab-count: 1;"> </span>Prelatura
de Caraveli (Banco de Credito BCP), 193-2070628-1-42<span style="mso-tab-count: 1;"> </span><br />
<br />
In Dtld: <span style="mso-tab-count: 2;"> </span>Reinhold
Nann IBAN: DE53 7509 0300 0007 1054 87<br />
<br />
Adveniat:<span style="mso-tab-count: 1;"> </span><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">IBAN DE03 3606 0295 0000 0173 45 Dauert
etwas laenger, aber ohne Abzuege. Ueber 100E wird<span style="mso-tab-count: 1;"> </span>Spendenquittung ausgestellt. </span>Vermerk: Praelatura de Caraveli/Peru<br />
<b></b><i></i><u></u><sub></sub><sup></sup><strike></strike>Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1612425862015297755.post-5918751968036731322020-04-20T16:02:00.000-07:002020-04-20T16:02:29.225-07:00Der Virus, der unser Leben veraendert – wo geht das noch hin?
<br />
Als glauebiger Mensch bin ich ueberzeugt, dass Gott in der
gegenwaertigen Coronavirus-Krise laut und deutlich zu uns spricht. Ich
interpretiere das was da gerade geschieht so:<br />
<br />
<br />
<br />
<div style="mso-list: l0 level1 lfo1; text-indent: -18.0pt;">
<b><span style="font-size: 14.0pt; line-height: 107%; mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">1.<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";"> </span></span></span></b><b><span style="font-size: 14.0pt; line-height: 107%;">Kehr um und glaube an das Evangelium</span></b></div>
<br />
Das ist der Spruch beim Ascheausteilen am Anfang der
Fastenzeit, was in in Latein Quadragesima heisst und da kommt das Wort fuer
Quaraentaene her. Jeder einzelne ist eingeladen, seinen irrigen Glauben an das
Geld als hoechstes Gut aufzugeben. Geld schuetzt nicht vor Ansteckung und Tod.
Was dir dagegen Sicherheit und Gelassenheit gibt ist ein Glaube an ein Leben
nach dem Tod, der Glaube an Gott. Ich bemerke, dass viele dem Religioesen
wieder mehr Beachtung schenken. <br />
<br />
<div style="mso-list: l0 level1 lfo1; text-indent: -18.0pt;">
<b><span style="font-size: 14.0pt; line-height: 107%; mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">2.<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";"> </span></span></span></b><b><span style="font-size: 14.0pt; line-height: 107%;">Der Staat muss lenkend in die
Wirtschaft eingreifen zum Wohl der Person</span></b></div>
<br />
Die Wirtschaft wird aus der Krise sehr gebeutelt
hervorgehen. Der freie Markt kann zwar Angebot und Nachfrage sich selbst regeln
lassen, aber den Schwachen und Kranken hat er nie bevorzugt in den Blick
genommen. Die Regierungen tun das nun – auf Kosten des freien Marktes. Die
Grenzschliessungen haben dem globalisierten Markt weitere schwere Schlaege
versetzt. Wir brauchen eine menschliche, eine solidarische Marktwirtschaft. Der
Staat muss gewisse Grundbeduerfnisse wie Ernaehrung und Gesundheit fuer seine
Bevoelkerung sicherstellen. <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>Daneben
sollte es eine Art Grundeinkommen fuer jeden geben. Das kann nur mit hoeheren
Warensteuern geschehen, speziell fuer importierte Gueter. Oekologisch gesehen,
war die Quaraentaene positiv, sie hat der Natur eine Verschnaufpause gegeben. Die
Wirtschaft muss also regionaler, sozialer und oekologischer werden. <br />
<br />
<div style="mso-list: l0 level1 lfo1; text-indent: -18.0pt;">
<b><span style="font-size: 14.0pt; line-height: 107%; mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">3.<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";"> </span></span></span></b><b><span style="font-size: 14.0pt; line-height: 107%;">Die Kirche muss familiaerer werden</span></b></div>
<br />
Die Kirche hat sich bisher auf den Gemeindegottesdienst, engagierte
Gruppen und ihre Tradition konzentriert. All das ist in die Krise geraten. In
der Quaraentaene funktionierten real nur noch die christlichen Familien. Dort
muessen wir anfangen. Kirche als Netz von familiaeren Hauskirchen. Wobei ich
Familie im Sinne von Wohngemeinschaften verstehe. Dann wird Kirche wieder zu
einer verbindlichen und familiaeren Gemeinschaft. Dieses Netz von engagierten
Familien waere irgendwann mal faehig sich selbst zu finanzieren – ganz ohne
Kirchensteuer. Eucharistie gaebe es auch weiterhin durch geweihte Priester an
wenigen zentralen Orten. Daneben koennen sich Hauskirchen und ihre Gemeinden ihre
eigene Liturgien und Leitungsstrukturen entwickeln, die weniger vertikal und
mehr vernetzt waeren. <br />
<br />
<br />
<br />
O.K. Das ist meine ganz persoenliche Interpretation. Da ist
noch viel zum Weiterdenken, Austauschen und Tun.<br />
<br />
Was die Kirche betrifft, ist meine Praelatur in Peru gerade
am Arbeiten an der Bildung und Vernetzung von Hauskirchen. <br />
<br />
Fangt doch einfach an. Zuhause. Eine Gebetsecke einrichten
und die Mitbewohner zum Sonntagsgebet einladen. Mit anderen Materialien dafuer
austauschen. Mit geichgesinnten Familien eine zunaechst virtuelle Gemeinde
gruenden, die dann auch wieder zunaechst virtuell sich mit einer Pfarrei
vernetzt. Oder der Pfarrer/Hauptamtliche sammelt und inspiriert Familien, die
er dann zu Gemeinden vernetzt. <span style="mso-spacerun: yes;"> </span><br />
<b></b><i></i><u></u><sub></sub><sup></sup><strike></strike>Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1612425862015297755.post-39309038920179301602020-03-24T09:16:00.000-07:002020-03-24T09:16:04.486-07:00Srafe Gottes oder Perversion
<br />
Die Behauptung, <b>der Coronavirus sei eine Strafe Gottes</b>
fuer die Abtreibung und die Homosexualitaet wird in letzter Zeit vereinzelt von
Sektenpredigern und katholischen Bischoefen wieder erhoben. Sie <b>ist eine
theologische und psychologische Perversion</b>.<br />
<br />
<div style="mso-list: l0 level1 lfo1; text-indent: -18.0pt;">
<span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">1.<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";">
</span></span></span>Gott straft nicht, der Mensch bestraft sich
selbst und allenfalls die Natur verzeiht niemals. Auch wenn der Gedanke der Strafe
Gottes im Alten Testament immer wieder zu finden ist, so wird er im Buch Job
und ganz besonders durch Jesus Christus entschieden zurueckgewiesen (Lk 13,2-5;
Jn 9,3). Gott hat kein Chemielabor aus dem er toedliche Viren hervorzaubert. Er
leidet vielmehr am Kreuz mit den Opfern des Virus mit, er kaempft mit den
Aerzten und Pfegepersonal an dessen Ueberwindung.</div>
<br />
<div style="mso-list: l0 level1 lfo1; text-indent: -18.0pt;">
<span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">2.<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";">
</span></span></span>Wer den Coronavirus und andere Katastrophen ohne
Grund und inneren Zusammenhang immer wieder mit sexuellen Themen (Abtreibung,
Homosexualitaet, Gender) in Verbindung bringt, offenbart damit wahrscheinlich
ein eigenes inneres Problem: ein verdraengte und unreife Sexualitaet, die
wahrscheinlich heimlich und pervertiert ausgelebt wird. Das permanente
Herumhacken und Verteufeln dieser Themen ist dann eine Stategie des
Selbstschutzes. </div>
<br />
Es ist eine Schande, dass es in den verschiedenen Kirchen
immer noch diese theologisch und menschlich Pervertierten gibt. Zum Wohl der
Kirchen und der Menschheit gehoert ihnen dringend der Mund gestopft. Papst
Franziskus redet wohltuend anders: Von einem barmherzigen Gott und ohne sich staendig
auf die Themen der menschlichen Sexualitaet zu versteifen. <br />
<b></b><i></i><u></u><sub></sub><sup></sup><strike></strike>Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1612425862015297755.post-29228525307404024852020-03-17T10:11:00.005-07:002020-03-17T10:11:48.316-07:00Meine Sicht aus dem Glauben: Coronavirus als Chance zur Veränderung
<br />
Der <span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Coronavirus zeigt uns die Zerbrechlichkeit der globalisierten Welt: Etwas
so Kleines kann weltweit Panik und enorme wirtschaftliche Verluste verursachen.
Die Weltpresse verbreitet es mit Morbidität: Jeden Tag gibt es neue Zahlen von
Infizierten und Toten, und niemand hat die Lösung. Das ist das Erschreckendste:
Unsere gesamte Technologie, Wissenschaft und unser Geld können einen kleinen,
unsichtbaren Feind nicht bekämpfen. Sie konfrontiert uns mit unserer tiefsten
Angst: Unser Leben ist bedroht, wir könnten bald sterben und niemand wird uns
retten.</span><br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">
In diesem Sinne zerstört der Coronavirus das Glaubensbekenntnis des modernen
Menschen: sich selbst für allmächtig zu halten. Mit dem Geld und dem Wissen,
das er hat, gegen alle Risiken des Lebens versichert zu sein. Dem ist nicht so.
Wir sind in dieser Welt immer noch zerbrechlich und bedroht. Der Glaube an
Technologie und Geld kann Sie nicht vor der Zerbrechlichkeit Ihrer Existenz
retten: Sie sind sterblich. Punkt.<br />
Die Armen dieser Welt haben immer gewusst, dass wir nicht die Herren unseres
Lebens sind. Wir haben es von einem anderen erhalten: Es gibt einen Gott, der
über allem Irdischen steht. Jetzt vor dem Coronavirus sind wir alle arm,
hilflos, ängstlich: Das ist Ihre Chance: Verlassen Sie die falschen Götter, die
in dieser Krise der Moderne nicht mehr nützlich sind: Der Gott des Geldes, der
Gott der menschlichen Allmacht. Und akzeptieren Sie die andere Wahrheit: Sie
sind ein Geschöpf. Es gibt jemanden über Ihnen steht, der Sie liebt, auch wenn
Sie ihn verlassen haben. Es ist Gott. Er ist der Vater von Jesus. Er hört nicht
auf, Sie anzurufen. Er hört nicht auf, an Sie zu glauben. Und jetzt ist es an
der Zeit, sich zu ändern und ihm zu vertrauen. <br />
Klingt das für Sie wie eine Illusion? Eine Projektion? Ein "Opium für das
Volk", wie Marx es definiert hat? Es ist kein Beruhigungsmittel. Es ist
eine Hand, um vorwärts zu gehen, gemeinsam zu kämpfen und sich in schwierigen
Zeiten begleitet zu fühlen. Sie entscheiden: Wollen Sie sich Ihren
Existenzängsten allein stellen oder nehmen Sie eine freundliche, unvergiftete
Hand an? Es gibt die Hand Gottes.<br />
Warum bin ich mir da sicher? Die Bibel sagt in Lk 13,4-5: "Oder glauben
Sie, dass die achtzehn Menschen, die beim Einsturz des Turms von Siloam
starben, schuldiger waren als der Rest der Einwohner Jerusalems? Ich sage
Ihnen, nein, und wenn sie sich nicht bekehren, werden Sie alle auf die gleiche
Weise enden".<br />
Die 18 Toten aus dem Einsturz des Turms von Siloam sind wie die Opfer des
Coronavirus. Sie sind nicht gestorben, weil sie schlechte Menschen waren. Es
war keine Strafe Gottes. Aber sie sind ein Zeichen für uns: Wir müssen zum Gott
der Bibel zurückkehren. Wir müssen unsere Gewohnheiten und Überzeugungen
ändern. Dieser Virus ist ein starkes Zeichen und eine Einladung zur
Veränderung...<br />
Und wie kann ich mich ändern?<br />
Wer nicht an Gott glaubt, suche einen Menschen, der glaubt. Lassen Sie sich von
ihm sagen, wie der Glaube ihm Hoffnung gibt. Lassen Sie sich von ihm über seine
Erfahrungen und Überzeugungen berichten. Auch wenn es über das Telefon ist.
Auch wir Gläubigen haben Angst, aber viel weniger, weil wir nicht allein sind. <br />
Auch wir Gläubigen fühlen uns in dieser Krise der postmodernen Gesellschaft in
Frage gestellt. Was sagt uns unser Glaube in dieser Krise? Meine Überzeugung
ist diese:</span><span lang="EN-US"></span><br />
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">1. In der
Einsamkeit Gott suchen:</span><span lang="EN-US"></span><br />
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Lesen Sie die
Bibel. Beten Sie (es ist wichtig, dass die Kirchen nicht geschlossen werden,
auch wenn es keine Messen oder Gottesdienste gibt, sollten sie Orte der
persönlichen Begegnung mit Gott anbieten.<br />
In der Stille wird Gott zu Ihnen sprechen. In den Geräuschen der Tempel und
Konsum-Events werden Sie Ihn nicht finden. Gott sei Dank: Für eine Weile wird
alles geschlossen sein. Es ist die Zeit der Fastenzeit, die Zeit des Fastens,
die Zeit der Wüste, in der Gott will, dass Sie sich wieder in Ihn verlieben...
Es ist eine Quarantäne der Welt, die Sie für die andere Dimension öffnet…</span><span lang="EN-US"></span><br />
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">2. Ihr Leben
vereinfachen und die Umwelt schonen</span><span lang="EN-US"></span><br />
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Das Coronavirus
hat erreicht, was kein Umweltschützer und kein Papst erreichen konnte: uns zu
überzeugen, dass ein einfacherer Lebensstil uns glücklicher macht. Jetzt, wo
internationalen Flüge gestrichen wurden, verbrauchen wir weniger Energie, wir
verlangsamen den Klimawandel, wir verlangsamen unser hektisches Leben. Die am
meisten Ausgeschlossenen, Verlassenen und Vergessenen leben sicherer und
glücklicher: Es ist das "Good Living", das sie glücklich macht und
nicht das mehr und mehr Haben-Wollen. </span><span lang="EN-US"></span><br />
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">3. Die Kirche ist
nicht Masse: sie ist eine Familiengemeinschaft</span><span lang="EN-US"></span><br />
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">An einigen Orten
gibt es wegen des Virus keine Messen mehr. Aber wir können uns zu Hause
treffen, als Familie. Sprechen Sie ueber ihre Ängste und Probleme. Lassen Sie
das Handy für Momente des Dialogs und des Gebets stehen. Finden Sie die
Lebensqualität dort: in den Personen an ihrer Seite. Bei den Großeltern. Sie
sind für uns die „Naechsten“. Jesus sagt: "Wo zwei oder drei in meinem
Namen versammelt sind, da werde ich in eurer Mitte sein". Wie beten? Ich
finde den Rosenkranz beruhigend. Er wiederholt dieselben Worte, bringt Sie aber
in Gottes Rhythmus. Im Internet finden Sie Hilfe, zum Beispiel beim Beten. Und
Schweigen. Und die Bibel. Versuchen Sie es als Familie oder mit denen, die sich
das Haus, die Nachbarschaft teilen. Mit weniger Menschen ist es besser. Man
kann sich auch virtuell verbinden: es gibt Messen, Gebete, Impulse…</span><span lang="EN-US"></span><br />
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">4. Ihre Ängste in
Gottes Hand legen</span><span lang="EN-US"></span><br />
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Haben Sie schon
einmal einen Blankoscheck unterschrieben und einem Freund ausgehändigt? Das ist
ein großes Risiko. Er kann Sie täuschen, Sie ruinieren. Nur wenn Sie dem Freund
absolut vertrauen, können Sie es tun. Ich habe dieses Vertrauen in Gott. Ich
gebe ihm jeden Tag einen Blankoscheck. Er wird das einbauen, was endlich das
Beste für mich sein wird. Ich tue alles Notwendige und akzeptiere alles, was
von Gott kommen wird: Ob ich den Virus bekomme oder nicht: Gott will und tut
immer das, was für mich am besten ist. Ich bau auf Deine Macht und Deine Guete.
Sind Sie bereit, Gott eine Blankovollmacht fuer Ihr Leben auszustellen?</span><br />
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;"><span style="mso-spacerun: yes;"> </span></span><span style="mso-ansi-language: ES-PE;">Lima,
13. März 2020 +Reinaldo Nann</span><span lang="EN-US"></span><br />
<b></b><i></i><u></u><sub></sub><sup></sup><strike></strike>Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1612425862015297755.post-81487820535060031112020-03-14T11:47:00.000-07:002020-03-14T11:47:15.230-07:00Endlich: Der Impfstoff fuer den Virus ist da
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Der Coronavirus
haelt uns weltweit alle auf Trab. Da er neu ist, hat ihn niemand im Griff. Die
Panik ist allerdings speziell bei der Mittel- und Oberschicht zu spueren. Die
Armen sterben sowieso auch an allen moeglichen Krankheiten und weit haeufiger
als an diesem Virus. Fuer Hamsterkaeufe haben die Armen kein Geld. Dadurch nehmen
sie das Ganze weitaus gelassener, sie wissen ohnehin, dass man sein Leben nicht
vollkommen „im Griff haben“ kann. </span><br />
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Fuer mich
offenbart sich in unserer Reaktion auf den Virus eine seelische Krankheit, ein
Virus der schon lange das Denken mindestens der Intellektuellen aller Laender
infiziert hat: das Machbarkeitsdenken, der Glaube sein eigener Gott zu sein,
der blinde Glaube an Wissenschaft und Fortschritt. Pater Josef Kentenich der
Gruender der Schoenstattbewegung hat es das „mechanistische Denken“ genannt,
ein Denken das ganz im Materiellen bleibt und das Spirituelle ins Private
verbannt. Dagegen setzt er das „organische Denken“, modern ausgedrueckt: „alles
ist miteinander vernetzt“. Das mechanistische Denken vergleicht er just mit
einem „Virus“, der bereits ganz Westeuropa infiziert hat und sich von dort
ueberall ausbreitet. Das sagte er vor ca. 80 Jahren, damals gab es noch keinen
globalen Virenalarm.</span><br />
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Meine These: Wir
waren schon laengst geistig und seelisch infiziert mit dem Virus des „mechanistischen
Denkens“. <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>Deshalb ist unsere postmoderne
Gesellschaft so anfaellig fuer Krisen aller Art, zur Zeit gerade der
Coronavirus. Unsere ueberreizten Reaktionen legen diesen geistigen Virus offen,
der interessanterweise bei vormodernen Bevoelkerungen wie z.B. in den Anden und
am Amazonas so nicht festzustellen ist. Da gibt es eine gewisse Imunitaet.
Wollen wir als Gesellschaft uns von dieser geistig-seelischen Epidemie
schuetzen, muessen wir im Kontakt mit der imunen Bevoelkerung einen Impfstoff
entwickeln und zwar dringend.</span><br />
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Pater Kentenich
empfahl als Impfstoff die Marienverehrung. Sie hilft uns mit Gott in Verbindung
zu treten und dennoch ganz geerdet zu bleiben. Tatsaechlich ist diese
bodenstaendige Marienverehrung in der Volksreligiositaet der Armen
Lateinamerikas gut festzumachen. Was waere darin der Impfstoff: Die
Kindlichkeit. Ein Kind Mariens geht niemals zugrunde. Ein Kind Gottes vertraut
auf Gott in den schwierigsten Situationen. Niemals wird es Hamsterkaeufe
machen. Niemals wird es in Panik ausbrechen. Es kennt keine Depressionen. Es
ist imun. Der ganzen westlichen Welt wuerde ich so gerne eine Dosis
Kindlichkeit einimpfen, in wenigen Wochen waeren wir alle geheilt. </span><br />
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Ich will damit
keiner Verantwortungslosigkeit das Wort reden. Wir sollten alles tun, was wir
tun koennen, um den Coronavirus einzudaemmen. Auch hier gilt: Bete so, als
hienge alles von Gott ab. Aber handle so, als hienge alles von Dir ab. Oder wie
wir in Schoenstatt sagen: „Nichts ohne Dich (Gott) – Nichts ohne Uns“. Das gibt
Gelassenheit und Entschlossenheit zur gleichen Zeit. Und in diesem
Gleichgewicht bleiben wir seelisch und koerperlich gesund. </span><br />
<b></b><i></i><u></u><sub></sub><sup></sup><strike></strike>Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1612425862015297755.post-17196158306078908332020-03-07T17:54:00.004-08:002020-03-07T17:54:49.116-08:00Die Amazonassynode war nicht fuer Deutschland gedacht
<br />
Die Amazonassynode war ein voller Erfolg – fuer die Laender
in dieser Region und ganz besonders fuer die Ureinwohner: Die lokale Kirche und
Papst Franziskus stellten sich klar hinter die Ureinwohner und fuer die
Bewahrung der Schoepfung. Kirchlicherseits ist ein verstaerkter
interkultureller Dialog gefordert, es muessen mehr Missionare vor allem Laien
und Frauen fuer ihren Dienst ausgebildet und beauftragt werden. Da gibt es viel
zu tun in den naechsten Jahrzehnten. In der peruanischen Kirche und
Oeffentlichkeit ist das Schreiben “Querida Amazonía” von Papst Franziskus
durchweg positiv aufgenommen worden. Lasst uns mit dem Papst die bedrohten
Voelker und ihre Umwelt am Amazonas schuetzen.<br />
<br />
Als ich dann die Pressemeldungen aus Deutschland und Europa
las, meinte ich im falschen Film zu sitzen. Da schien die Amazonassynode nur
aus 2 Punkten bestanden zu haben: Weihe von verheirateten Maennern und
Diakonenweihe fuer Frauen. Richtig, die Mehrheit der Synodenteilnehmer sprach
sich dafuer aus. Aber da gab es noch 118 weitere Punkte, die alle vom Papst
vollstaendig bestaetigt wurden. Die haben die meisten europaeschen
Kommentatoren wahrscheinlich weder gelesen noch beachtet. Ist hier nicht der
alte Eurozentrismus immer noch am Wirken, der die fremden Kulturen am Amazonas
immer schon als aberglaeubig, heidnisch und unterentwickelt versteht? Nein die
Amazonasvoelker sind nicht unterentwickelt sondern anders entwickelt. <br />
<br />
Da jubeln ploetzlich die Konservativen, dass der Zoelibat
und die reine Lehre “verteidigt” worden sei. Dabei wurde der Zoelibat selbst
nie in Frage gestellt, es wurden nur ueber Ausnahmen Ueberlegungen angestellt.
Schade dass der Papst dieses heisse Eisen in Querida Amazonía nicht anfassen
wollte. Meiner Meinung nach muesste es dafuer eine eigene Bischofssynode geben.
<br />
<br />
Da werfen die Progressiven ploetzlich Franziskus Feigheit
und Frauenfeindlichkeit vor. Der Papst ist nicht feige, aber er haelt die Zeit
fuer einige Reformen noch nicht gekommen. Ich habe da eine andere Meinung, aber
wie gesagt, diese beiden Reformen sind nicht die wichtigsten im jetzigen Moment
in den Anden und am Amazonas. Und dass Papst Franziskus das moderne Frauenbild
nicht versteht – ja was erwartet ihr denn von einem 83 jaehrigen
Suedamerikaner?<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>Natuerlich ist der mit
einem ganz anderen Frauenbild gross geworden, solche Bilder aendern sich in den
Personen und Institutionen nicht von heute auf morgen. Da ist die Entwicklung
am Amazonas natuerlich nicht so weit wie in Europa, aber dennoch kann ich
Schritte in die richtige Richtung erkennen. <br />
<br />
Das Europabild der suedameikanischen Kirche war bisher eher
von Dankbarkeit bestimmt: Dank fuer die Missionare und die geleistete
Solidaritaet. Mit dem Rueckgang der Missionare und der Spenden tritt nun mehr
die geistliche Dekadenz Europas in den Vordergrund. <br />
<br />
Ich kann versichern, dass die Kirche am Amazonas keine
uebersteigerten Erwartungen an den synodalen Weg in Deutschland hat. Aus
Suedamerika wuensche ich dem deutschen Weg alles Gute. Kaempft weniger um
Ausdruecke und sucht mehr, was der Geist eurer Kirche sagen will. <br />
<b></b><i></i><u></u><sub></sub><sup></sup><strike></strike>Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1612425862015297755.post-81622368026989248682020-02-17T08:50:00.004-08:002020-02-17T08:50:47.584-08:00Zum „Nann-Gaenswein Konflikt“: Hintergruende und Zuruecknahme meiner Worte
<br />
<b></b><br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Ich gebe gerne
zu, dass ich einen gravierenden Fehler gemacht habe. Ich habe mir in meinem
Blog etwas vom Herzen geschrieben, was eigentlich nur fuer die ca. 30-40 meiner
ueblichen Blog-Leser bestimmt war. Dass darauf ploetzlich die Presse und eine
grosse Oeffentlichkeit aufmerksam wurde ist ohne mein Zutun geschehen, aber ich
haette die Moeglichkeit einkalkulieren muessen und das Ganze anders formulieren
sollen. Ich wollte Herrn Erzbischof Gaenswein nicht persoenlich angreifen,
sondern nur fuer meine Freunde deuten, was da geschehen ist. </span><br />
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Bis mir klar
wurde, welche Lawine ich da losgetreten habe, war es schon zu spaet. Ich habe
zunaechst geschwiegen und werde auch weiterhin keine Interviews zu dem Fall
geben, um nicht noch mehr Oel ins Feuer zu giessen. Viele haben mir dann
geschrieben, von begeisterter Zustimmung bis zu Unverstaendnis und Beleidigungen.
</span><br />
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Der Anlass fuer
meine Aeusserungen waren die Vorgaenge im Vatikan:</span><br />
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Papst Franziskus
hat viele Gegner im Vatikan, die ihn loswerden wollen. <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>Ihm wird von extrem konservativen Kreisen
Haeresie und Goetzendienst vorgeworfen. Der einzige wirklich sichtbare Kopf des
Wiederstands ist Erzbischof Vigano, die anderen halten sich bedeckt. Nach
aussen wird oft der emeritierte Papst Benedikt als Widersacher vorgeschoben,
aber ich glaube nicht, dass dem so ist. Das unglueckliche Agieren Gaensweins im
Zusammenhang der Veroeffentlichung des Sarah-Benedikt Buches hat nun mit
grosser Wahrscheinlichkeit zu seiner „Beurlaubung“ beigetragen und seine
bisherige Schluesselrolle in den innervatikanischen Auseinandersetungen
deutlich gemacht. </span><br />
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Der eigentliche
Hintergrund ist aber aehnlich wie im Film „Die zwei Paepste“ kein persoenlicher
Konflikt, sondern einer der dahinterstehenden Kirchenbilder, den ich hier nur
sehr vereinfacht darstellen kann:</span><br />
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Da gibt es die
Kirche der Kulturkampf-Zeit: En vermeintlicher heiliger Rest schottet sich mit
hohen Mauern gegen die boese Welt und ihren „Zeitgeist“ ab. Dagegen steht die
Konzilskirche, die Bruecken baut zu dieser Welt, nicht um sie wieder
beherrschen zu wollen sondern um in ihr „Samenkoerner“ des Lichtes zu entdecken
und die frohe Botschaft von Jesus Christus im Dialog zur Sprache zu bringen.</span><br />
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Ich werde mich
auch weiterhin mit aller Kraft und vor allem in meiner Praelatur fuer die
Konzilskirche einsetzen. </span><br />
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Jesus hat sich
zwar auch mit aller Deutlichkeit den Pharisaern entgegengesetzt, aber er hat
dabei nie einen mit Namen angegriffen. Dies und die Schaerfe meiner Ausdruecke
war mein Fehler und hat leider dazu beigetragen, dass die Presse den Konflikt
der Kirchenbilder auf einen persoenlichen Konflikt reduzierte. Ich bitte Erzbischof
Gaenswein und alle die ich damit verletzt habe um Entschuldigung und nehme
meine Worte des „Nachrufs“ zurueck. </span><br />
<b></b><i></i><u></u><sub></sub><sup></sup><strike></strike>Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-1612425862015297755.post-59509989782376781962020-02-14T15:52:00.000-08:002020-02-14T15:52:36.382-08:00Die Traeume des Franziskus fuer Amazonien
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Im nachsynodalen
Schreiben „Geliebtes Amazonien“ beschreibt Franziskus den Glanz, das Drama und
das Geheimnis des amazonischen Regenwaldes. Bei aller Nuechternheit behaelt er
dennoch die Hoffnung und entwickelt 4 Traeume:</span><br />
<br />
<div style="mso-list: l0 level1 lfo1; text-indent: -18.0pt;">
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE; mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">1.<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";">
</span></span></span><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Den
sozialen Traum: Die Kirche und die Welt stellen sich auf die Seite der Armen
und der Ureinwohner.</span></div>
<br />
<div style="mso-list: l0 level1 lfo1; text-indent: -18.0pt;">
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE; mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">2.<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";">
</span></span></span><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Den
kulturellen Traum: Die Kulturen der indigenen Bevoelkerung werden gehoert,
wertgeschaetzt und geschuetzt. Ihre Symbole werden nicht als primitiv,
Aberglaube oder Goetzenkult abgewertet.</span></div>
<br />
<div style="mso-list: l0 level1 lfo1; text-indent: -18.0pt;">
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE; mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">3.<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";">
</span></span></span><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Den
oekologischen Traum: Die Welt hoert den Schrei der Umwelt. Wir vereinfachen
unseren Lebensstil damit die Wirtschaft nachhaltig wird, das bedrohte
Oekosystem Amazonas und das gemeinsame Haus geschuetzt wird.</span></div>
<br />
<div style="mso-list: l0 level1 lfo1; text-indent: -18.0pt;">
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE; mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">4.<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";">
</span></span></span><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Den
kirchlichen Traum: Am Amazonas entsteht eine Kirche mit indigenem Gesicht,
inkulturiert und mit neuen Leitungsaemtern fuer Laien, insbesondere Frauen. Es
gibt wesentlich mehr verheiratete Diakone am Ort und andere Ortskirchen
entsenden Missionare. </span></div>
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Fuer die
Indigenen ist das eine traumhaft frohe Botschaft.</span><br />
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Fuer die Kirche
im Amazonasgebiet ist dies eine Bestaetigung und Herausforderung zugleich.</span><br />
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Fuer einige habgierige
Konzerne und Politiker ist das ein boeser Traum.</span><br />
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Fuer die
konservativen kirchlichen Kreise haben sich ihre Albtraeume in Luft aufgeloest.
Wenn sie allerdings das Dokument genauer lesen, wird ihnen so manches im Hals
stecken bleiben.</span><br />
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Fuer die progressiven
Kreise sind Traueme zerplatzt, weil Franziskus auf die letzten beiden Vorschlaege
der Synode nicht eingegangen ist: die Weihe von Frauen zu Diakoninnen und die
Zulassung von verheirateten Diakonen zum Priesteramt. Ich deute allerdings die
Nichterwaehnung dieser Vorschlaege keinesfalls als ein endgueltiges Nein.
Franziskus sieht vielmehr die Zeit dafuer noch nicht gekommen. Darueber kann
man unterschiedlicher Meinung sein. In Suedamerika und speziell am Amazonas
hatten diese Fragen nicht die erste Prioritaet. Und die uebersteigerten
Erwartungen von aussen haben die ganz eigene Welt vom Amazonas noch viel zu
wenig verstanden. Weltkirche bedeutet gerade auch das Wahrnehmen und
Wertschaetzen von Unterschieden, das entspricht dem kulturellen Traum von
Franziskus. Hier in Peru werden in den naechsten Jahren deutlich mehr verheiratete
Maenner zu Diakonen ausgebildet werden. Und nichts in dem Text spricht dagegen,
dass bei anhaltendem Priestermangel ein Papst einem Bischof dann als Ausnahmefall
gestattet, einige dieser Diakone zu Priestern zu weihen. Auch fuer Frauen wird
man kreativ neue Aemter schaffen muessen, so dass diese nicht mit der Weihe
aber mit bischoeflicher Beauftragung Gemeinden leiten, taufen, und Liturgien
vorstehen. Diese Liturgien muessen noch viel mehr inkulturiert werden. </span><br />
<br />
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">In Peru kann ich
kaum Enttaeuschung an dem Dokument wahrnehmen, aber Peru liegt ja auch etwas
naeher am Amazonas als Deutschland. Ich kann nur jedem raten: Lies das Dokument
gruendlich und picke Dir nicht nur einzelne Saetze heraus. Da steckt eine
enorme Kraft drin. </span><br />
<b></b><i></i><u></u><sub></sub><sup></sup><strike></strike>Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-1612425862015297755.post-36763761886812320782019-12-13T18:27:00.000-08:002019-12-13T18:27:19.959-08:00<br />
<div class="MsoNormal">
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Rundbrief 31 zu
Weihnachten 2019<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Liebe Freunde in
Deutschland<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Nun bin ich schon
ueber 2 Jahre Bischof in Caraveli. Ich versuche jeden Tag neu fuer die Armen in
den Anden ein Ansprechpartner und Begleiter zu sein. Langsam wird die Kirche
von Caravelí von einer pfarrerzentrierten Institution zu einem Hospital fuer seelisch
Verwundete, die oft im Glauben und in der Tradition ihren einzigen Halt haben. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Von Januar bis
April hat mich Kurt Faulhaber begleitet, den ich als 11 Jaehriger auf meinem
ersten Ferienlager der Schoenstattjugend kennengelernt habe. Diesmal hat er mir
geholfen, mit der pastoralen Schriftrolle zu arbeiten, was sowohl bei den
Pfarrern und Ordensschwestern der Praelatur wie auch bei der Schoenstattfamilie
gut ankam. Waehrend dieser Zeit schrieb Kurt kraeftig am Buch das gerade dazu
erschienen ist: Michael Gerber u.a. „Pastral am Puls“, Herder-Verlag. Im Sinne
des „praktischen Vorsehungsglaubens“ von Pater Josef Kentenich konnten wir uns
mit dieser Methode ganz praktisch von Gott fuehren lassen, besonders bei der
Erarbeitung des Jahresmottos der Praelatur: „Ausgesandt um die Menschen
barmherzig zu begleiten“. Mehr als leiten wollen wir begleiten: die Armen in
der Pfarrcaritas, die Katecheten bei der Gemeindeleitung, die Jugendlichen in
ihren Gruppen, die Menschen in ihrer andinen Kultur und Denkweise.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Ein grosses
Ereignis im Januar war die Pfarrmission in Caraveli, zu der 50 Laienmissionare
der Schoenstattbewegung aus Argentinien und vor allem aus Lima angereist waren.
Ebenso hat mich die Weihe des neuen Erzbischofs von Lima, Carlos Castillo, Ende
Januar sehr begeistert. Da geht die Erneuerung der Kirche im Sinne von Papst
Franziskus ganz kraeftig voran. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Im Mai war ich
auf Heimaturlaub, wo ich eine gute Zeit mit meinen Geschwistern und meiner
Mutter verbringen konnte, sie ist 85 geworden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgt4DeF9fGt1Yq1jagWpdE9sHyWWuqtquGGxyuOJjNNu_bKnaIIMdQ_1CG7Lm53ZECduxdOXdA7oPli6IUzW_l8G4JpWS_lEA85jDsfQxlmlTTsMkZCDPZDcblg4M4vLRJgNnboj6FDttg/s1600/IMG_20191126_155326096.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1182" data-original-width="1600" height="236" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgt4DeF9fGt1Yq1jagWpdE9sHyWWuqtquGGxyuOJjNNu_bKnaIIMdQ_1CG7Lm53ZECduxdOXdA7oPli6IUzW_l8G4JpWS_lEA85jDsfQxlmlTTsMkZCDPZDcblg4M4vLRJgNnboj6FDttg/s320/IMG_20191126_155326096.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiWMV3a1d9cqGSujBWKC2tnAfYocIbZ4gkjZXI0WefVwxrpn8xJNMdSllkwAMSCZtUC6EcxehCpO_TybV76IjzVytR8bq8kZwXzriNE4_HxOI-oiPNeR-BlFgXu22E90qEVxRe98BbjW1o/s1600/IMG_20191126_174329147_BURST000_COVER_TOP.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiWMV3a1d9cqGSujBWKC2tnAfYocIbZ4gkjZXI0WefVwxrpn8xJNMdSllkwAMSCZtUC6EcxehCpO_TybV76IjzVytR8bq8kZwXzriNE4_HxOI-oiPNeR-BlFgXu22E90qEVxRe98BbjW1o/s320/IMG_20191126_174329147_BURST000_COVER_TOP.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiQqwtLfwo5f9yKd2x3dIBdznTdGs75-7N4IhgrVgQmUSMvntMw0t_z6TzQxnJ-UdBQRZFoimh4xj0pgkOqNvbtzhuY6bMlVABGo3SehzuY3scI8PB5LrifFW3xzm51lKfkGxPvYhaoWQU/s1600/IMG_20191127_075337165.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1172" data-original-width="1600" height="234" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiQqwtLfwo5f9yKd2x3dIBdznTdGs75-7N4IhgrVgQmUSMvntMw0t_z6TzQxnJ-UdBQRZFoimh4xj0pgkOqNvbtzhuY6bMlVABGo3SehzuY3scI8PB5LrifFW3xzm51lKfkGxPvYhaoWQU/s320/IMG_20191127_075337165.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="MsoNormal">
<br /><!--[endif]--><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Seit Ende Oktober bin ich nun auf Firmreisen, von
einer Pfarrei in die Andere. In manchen Pfarreien bin ich mehrere Tage, wir
fahren auch auf die Doerfer zur Firmung, wenn es mindestens 10 Firmlinge sind.
So kam ich auch zu meiner bisher „hoechsten“ Firmung, naemlich auf 4400m ueber
dem Meeresspiegel. Es waren gerade einmal 14 Firmlinge in Negromayo, aber die
Kapelle war so klein, dass wir die Feier davor auf dem Platz im Freien gemacht
haben. Der Himmel war uns gut gesinnt, die heftigen Regenfaelle kamen erst 1
Stunde nach der Feier. Besonders beeindruckt haben mich in dieser Kapelle die
Heiligenfiguren, denen die Glaeubigen eine Wollmuetze und Wollschal verpasst
haben, was in dieser Hoehe halt einfach wichtig ist. </span><!--[if gte vml 1]><v:shape
id="Imagen_x0020_4" o:spid="_x0000_s1026" type="#_x0000_t75" style='position:absolute;
margin-left:145.85pt;margin-top:144.7pt;width:140.65pt;height:103.7pt;
z-index:251660288;visibility:visible;mso-wrap-style:square;
mso-wrap-distance-left:9pt;mso-wrap-distance-top:0;mso-wrap-distance-right:9pt;
mso-wrap-distance-bottom:0;mso-position-horizontal:absolute;
mso-position-horizontal-relative:text;mso-position-vertical:absolute;
mso-position-vertical-relative:text'>
<v:imagedata src="file:///C:/Users/RN/AppData/Local/Temp/msohtmlclip1/01/clip_image005.png"
o:title=""/>
<w:wrap type="through"/>
</v:shape><![endif]--><!--[if !vml]--><!--[endif]--><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Ausserdem bekam ich einen Chuyo, eine Wollmutze
mit Ohrenklappen in violett, was die uebliche Bischosmuetze ganz wunderbar
inkulturiert. Tja, so war ich 2 Monate lang am Firmen und zwischendurch nur
einmal fuer ein paar Tage zu Hause in Caraveli, ein richtiges Nomadenleben. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Seit dem ersten
September gibt es eine neue mexikanische Schwesterngemeinschaft in der
Praelatur, 4 „Missionarinnen und Katechetinnen des Heiligen Josef“, sie helfen
in Atico mit, sollen aber demnaechst die Pfarrei in Chaparra uebernehmen, wenn
die Gemeinde das Schwesternhaus fertigstellt. Damit haben wir neben den
„Seelsorgeschwestern aus Caraveli“ nun 3 mexikanische Schwesterngemeinschaften,
eine davon (Familia in Corde Jesu) feiert gerade das silberne Jubilaeum ihrer
Station in Lampa. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Eure
Spendengelder wurden dieses Jahr fuer Projekte der Pfarrcaritas verwendet. 7
Pfarreien haben Projekte fuer bis zu 1500 Euro durchgefuert: Altenspeisungen,
Kinderspeisung, Gemuesegaerten, Dachreparaturen bei Hagelschaeden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Ich hatte
gehofft, bei Adveniat mehr Unterstuetzung fuer Kirchenbauten und Pfarreifahrzeuge
(unerlaesslich bei unseren weiten Entfernungen zu den Doerfern) zu bekommen
bzw. beim Kindermissionswerk fuer Baumassnahmen an unseren 3 Pfarrschulen.
Leider werden solche Proyekte immer weniger gefoerdert und die Wartelisten sind
lang. Hoffentlich kann ich auf Eure Hilfe zaehlen. Diese Proyekte sind nicht
meine, sondern die meiner 22 Pfarreien, und die Erwartungen an einen deutschen
Bischof sind halt schon da. Es tut mir immer wieder weh, viele Erwartungen
enttaeuschen zu muessen. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">In meiner Gegend
sind auch einige sozial-oekologische Konflikte ausgebrochen. Die Bauern stellen
sich gegen die Mienen, oft mit gutem Recht, weil die Umweltbelastung meist
nicht transparent kommuniziert wird und die soziale Verantwortung der Minen oft
unzureichend ist. Allerdings gibt es auch jede Menge Kleinunternehmer, fruehere
Angestellte der grossen Minen, die nur die grosse Miene weghaben wollen um dann
dort Kleinstmienen zu errichten, die ueberhaupt keine Umwelt- und
Sozial-auflagen beachten. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Die
wirtschaftlich- politische Lage in Peru bleibt instabil. Der Praesident hat
unter grossem Beifall der Bevoelkerung das weitgehend korrupte Parlament
aufgeloest und Neuwahlen fuer Januar angesetzt. Dadurch blieben uns bisher die
sehr gewalttaetigen und spontanen Massendemonstrationen in den Nachbarlaendern
Ecuador, Kolumbien, Bolivien und Chile erspart. In der Justiz hat Peru grosse
Erfolge im Kampf gegen die Korruption zu verzeichnen, aber innerhalb der
Staatsanwaltschaft und der Gerichte herrscht eine Art Vernichtungskrieg, und
der Ausgang ist noch offen. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Natuerlich habe
ich die Amazonassynode sehr aufmerksam begleitet. Ich verstehe, dass es in
Deutschland Enttaeuschungen gibt, weil es in der Zoelibats- und Frauenfrage
keinen grossen Durchbruch gab. Aber das waren fuer uns hier halt eher
Nebenthemen. Die wirklich wichtigen Themen am Amazonas sind in den 4
Bekehrungen drin, und da ging es sehr gut vorwaerts:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Oekologische
Bekehrung - Pastorale Bekehrung – Kulturelle Bekehrung – Synodale Bekehrung.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Ich bin sicher,
da werden wir noch einiges in der Region zum Weiterarbeiten haben und bin schon
sehr gespannt auf das postsynodale Lehrschreiben von Papst Franziskus. Auch der
deutschen Kirche wuensche ich einen guten synodalen Weg. Hoffentlich produziert
er nicht nur Papier sondern auch konkrete Aenderungen im Leben, Bekehrungen
eben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Papst Franziskus
hat vor wenigen Tagen ein wunderbares Lehrschreiben zur Weihnachtskrippe
verfasst. Daraus einen Weihnachtsgruss an Euch alle:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<i><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Warum erstaunt
und bewegt uns die Krippe so sehr? Vor allem, weil sie uns die Zaertlichkeit
Gottes zeigt. Er, der Schoepfer des Universums beugt sich zu unserer Kleinheit
hinab… <o:p></o:p></span></i></div>
<div class="MsoNormal">
<i><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Die Krippe in
ihrem franziskanischen Ursprung ist vor allem eine Einladung, die Armut zu
„spueren“ und zu „beruehren“, die der Sohn Gottes in seiner Menschwerdung fuer
sich gewaehlt hat. Und sie ist eine Einladung fuer uns ihm auf dem Weg der
Demut, der Armut, des Hinabsteigens zu folgen, der vom Stall in Bethlehem zum
Kreuz fuehrt. Es ist eine Einladung ihn zu finden und ihm barmherzig zu dienen
in den beduerftigen Bruedern und Schwestern. <o:p></o:p></span></i></div>
<div class="MsoNormal">
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">In diesen Sinne
wuensche ich Euch allen ein gesegnetes Weihnachtsfest. Ich werde es diesmal in
meiner ehemaligen Pfarrei „San Antonio de El Estrecho“ am Putumayofluss im
peruanischen Regenwald feiern. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Caraveli, 15.12.19<span style="mso-tab-count: 4;"> </span>Euer
Bruder Bischof Reinhold Nann<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">Spenden koennt
ihr ueber das uebliche Adveniatkonto schicken mit Vermerk „Praelatur Caraveli“.
<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span lang="EN-US"><a href="http://www.reinholdnann.blogspot.com/"><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;">www.reinholdnann.blogspot.com</span></a></span><span lang="DE" style="mso-ansi-language: DE;"> <span style="mso-tab-count: 6;"> r.nann@web.de </span><o:p></o:p></span></div>
<br />Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1612425862015297755.post-30151229135216056882019-10-30T14:02:00.001-07:002019-10-30T14:02:43.750-07:00Statement von Bischof Reinhold Nann zum Abschluss der Amazonassynode
<br />
<br />
<br />
<div style="mso-list: l1 level1 lfo1; text-indent: -18.0pt;">
<b><span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">1.<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";">
</span></span></span></b><b>Was bringt die Synode fuer die Kirche am
Amazonas?</b></div>
<br />
1. Sie hat die 100 Vikariate, Praelaturen und Dioezesen im
Amazonasgebiet geeint und bestaerkt. Dies war bereits in der zweijaehrigen
Vorbereitungszeit zu spueren und wird konkret in einem neuen Organ der
Lateinamerikanischen Bischofskonferenz fuer Amazonien. Die Bischoefe sind
mutiger geworden, gemeinsam neue Wege zu gehen. <br />
<br />
2. Die Kirche wird noch staerker als bisher die Intereesen der
Ureinwohner und der Umwelt vertreten. Eine kulturelle und oekologische
Bekehrung ist im Gange. <br />
<br />
3. Die Kirche wird sich noch staerker als bisher in die Welt der
Amazonasvoelker zu inkulturieren versuchen: ihre Botschaft, ihre Liturgie und
ihr Personal. Mision wird nicht mehr als Aufpfropfen europaeischer Denkweise
verstanden sondern als interkultureller Dialog. <br />
<br />
4. Die Kirche wird mehr Ureinwohner zu Diakonen ausbilden,
einige davon koennten spaeter auch Priester werden. Es wird wohl eine Art Amt
der “Gemeindeleiterin” geschaffen werden, das dem des Diakons weitgehend
aehneln wird. <br />
<br />
5. Daher sehe ich die Amazonassynode fuer uns hier in
Suedamerika als eine ganz grosse Gnade an. Das einzige, was ich mir gewuenscht
hatte, waere eine Wahlbeteiligung von Frauen gewesen, obwohl auch so ja alle
Vorschlaege mit Zweidrittelmehrheit durchgegangen sind. Das synodale Moment war
stark, sollte aber nicht am Ende allein auf Bischoefe beschraenkt bleiben. <br />
<br />
<br />
<br />
<div style="mso-list: l1 level1 lfo1; text-indent: -18.0pt;">
<span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">2.<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";">
</span></span></span><b>Was koennte die Amazonassynode fuer
Deutschland und Europa bringen?</b></div>
<br />
Die Synode war ein lokaler Prozess fuer eine lokale Kirche.
Dennoch kann man davon lernen, wie man selbst aehnliche Prozesse in Europa
gestalten koennte. Ich moechte hier nur ein paar Denkanstoesse geben. Gleichzeitig
nervt mich die vorschnelle Kritik von vielen Europaern, die Amazonassynode habe
nichts gebracht. Das ist <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>ein schrecklicher
Eurozentrismus, den die Synode gottseidank ueberwunden hat. Wahrscheinlich
ruehrt diese Kritik von ueberzogenen Erwartungen her. <br />
<br />
<div style="mso-list: l0 level1 lfo2; text-indent: -18.0pt;">
<span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">11. <span style="font: 7.0pt "Times New Roman";"> </span></span></span>Die europaeische Kirche ist in Fragen des Umweltschutzes eigentlich schon viel weiter als die suedamerikanische. Eine staerkere Verzahnung des Engagements fuer die Umwelt und der Pastoral waere wichtig. Arbeitet fuer die oekologische Bekehrung der Kirche und der Staaten Europas. </div>
<div>
<br /></div>
<div style="mso-list: l0 level1 lfo2; text-indent: -18.0pt;">
<span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">22.<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";"> </span></span></span>Europa hat keine wirklich wichtige Europaeische Bischofssynode. Da koenntet ihr vom CELAM einiges lernen. Ebenso war es das Netzwerk REPAM, das den Prozess der Synode ganz entscheidend vorbereitet und gepraegt hat. Ihr braucht eine synodale Bekehrung in Netzwerken. </div>
<div>
<br /></div>
<div style="mso-list: l0 level1 lfo2; text-indent: -18.0pt;">
<span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">33.<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";"> </span></span></span>Die synodale Bekehrung in Europa muss sich mehr vom Heiligen Geist leiten lassen als von Strukturdebatten. Ihr muesst mehr auf euer Volk hoeren und in Momenten der Stille, auf Gott. Wenn es kein geistlicher Prozess wird, werden keine guten Fruechte hervorkommen. </div>
<div>
<br /></div>
<div style="mso-list: l0 level1 lfo2; text-indent: -18.0pt;">
<span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">44.<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";"> </span></span></span>Laien und Frauen haben in der europaischen Kirche breits eine wichtige Bedeutung und das muesste weit mehr anerkannt werden. Die Amazonassynode geht hier bereits erste Schritte. Ich denke, es sollte eine Synode zum Amt in der Kirche nicht nur fuer Europa sondern fuer die Weltkirche geben. Hoffentlich noch, solange Franziskus im Amt ist. </div>
<div>
<br /></div>
<div style="mso-list: l0 level1 lfo2; text-indent: -18.0pt;">
<span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">55.<span style="font: 7.0pt "Times New Roman";"> </span></span></span>Seit der Amazonassynode bedeutet “Weltkirche” nicht mehr Uniformitaet des ewig Gestrigen. Teilkirchen duerfen jetzt auch eigenstaendige Wege gehen, selbstverstaendlich mit und nicht gegen den Papst. </div>
<div>
<br /></div>
<div style="mso-list: l0 level1 lfo2; text-indent: -18.0pt;">
<span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"><span style="mso-list: Ignore;">66. <span style="font: 7.0pt "Times New Roman";"> </span></span></span>Der Heilige Oskar Romero hat gesagt, die Kirche kann nur erloest werden, wenn sie sich den Armen zuwendet. Die europaeische Kirche hat das teilweise bei den Fluechtlingen getan. Aber es gibt da in den Gemeinden noch viele Widerstaende. Keine Strukturreform wird euch die Erloesung bringen, nur die Armen werden erloest. Fuer sie ist die frohe Botschaft des Reiches Gottes. Diese Themen sehe ich nicht im deutschen synodalen Prozess. Zieht den Kreis nicht zu eng. </div>
<b></b><i></i><u></u><sub></sub><sup></sup><strike></strike><br />Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1612425862015297755.post-17788757347526549962019-09-05T12:43:00.002-07:002019-09-05T12:43:39.059-07:00¿Worum geht es bei der Amazonassynode?<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjzOc5JHLEj1SWW8uaBOi4Hpp5sPzoD6QsSb1xx38SK-CU5XthtbNcUv8rSp2aqfCBFdX3zvG-t7dIO-ewn4QAQU2RPb9-PxLlKDqLSVYVIN1E5uT3XH6npiiHenICc0DzmoP_bP0aYYmo/s1600/descarga.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="165" data-original-width="305" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjzOc5JHLEj1SWW8uaBOi4Hpp5sPzoD6QsSb1xx38SK-CU5XthtbNcUv8rSp2aqfCBFdX3zvG-t7dIO-ewn4QAQU2RPb9-PxLlKDqLSVYVIN1E5uT3XH6npiiHenICc0DzmoP_bP0aYYmo/s1600/descarga.jpg" /></a></div>
<span lang="DE" style="margin: 0px;"><span style="font-family: calibri;">Es ist eine
Regionalsynode, an der ca. 120 Bischoefe dieser Region teilnehmen. Sie findet
im Oktober 2019 in Rom statt, mit Beteiligung von Papst Franziskus, der vor 2
Jahren schon diese Synode angekuendigt hat. Sie wurde seither bestens
vorbereitet, mit vielen regionalen Kleinsynoden die das Arbeitsdokument zu dem
heutigen Instrumentum Laboris gemacht haben, das die Arbeitsgrundlage der
Synode sein wird. Der Untertitel lautet bezeichnenderweise: „Neue Wege fuer die
Kirche am Amazonas“. Der Lateinamreikanische Bischofsrat hat bereits 2005 in
Aparecida Amazonien in den Blickpunkt genommen, daneben darf man vor allem die
Enzyklika Laudato si als Grundlagendokument ansehen.</span></span><br />
<br />
<div style="margin: 0px 0px 10.66px;">
<span lang="DE" style="margin: 0px;"><span style="font-family: calibri;">Kardinal Pedro
Barreto aus Peru, Vizepraesident der Synode, sagt: Es geht bei der Synode
darum, <b style="mso-bidi-font-weight: normal;">die Kirche zu „amazonisieren“ und
die Welt zu „laudatosifizieren“.</b></span></span></div>
<br />
<div style="margin: 0px 0px 10.66px;">
<span lang="DE" style="margin: 0px;"><span style="font-family: calibri;">Die Kirche
amazonisieren: Es geht um eine „<b style="mso-bidi-font-weight: normal;">pastorale
Bekehrung</b>“. Die Kirche wird wirklich zur Amazonaskirche, indem sie in einen
echten interkulturellen und interreligioesen Dialog mit den Amazonasvoelkern eintritt.
In diesem Sinne muss man die Suche nach eigenen Formen der Verkuendigung,
Liturgie und Aemtern in der Kirche verstehen. </span></span></div>
<br />
<div style="margin: 0px 0px 10.66px;">
<span lang="DE" style="margin: 0px;"><span style="font-family: calibri;">Die Welt
laudatosifizieren. Es geht um eine <b style="mso-bidi-font-weight: normal;">oekologische
Bekehrung</b>. Der Klimawandel braucht dringend eine uberzeugende Antwort. Die
indigenen Voelker haben eine ganz eigene Art ihre Umwelt zu verstehen und zu
schuetzen. Wir muessen sie gegen den wilden und seelenlosen Kapitalismus schuetzen.
Mit ihrer animistischen Weltsicht koennen sie uns helfen, die spirituelle
Dimension der Umwelt zurueckzugewinnen und damit das gemeinsame Haus besser zu
schutzen. </span></span></div>
<b></b><i></i><u></u><sub></sub><sup></sup><strike></strike><span style="font-family: calibri;"></span>Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1612425862015297755.post-33626257971715932542019-08-14T10:29:00.000-07:002019-08-26T08:17:42.351-07:00Interview zur Amazonassynode<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">1) Herr Bischof Nann, die Amazonas-Synode weckt im Vorfeld
in vielen</span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">Ländern Hoffnungen und Befürchtungen. Wie sehen Sie das?</span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<br /></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">Ich denke dass es in Europa viele ueberzogene Erwartungen
und Befuerchtungen gibt. Die Amazonassynode ist kein allgemeines Konzil. Sie
wird die Kirche nur besser fuer die Realitaet des Amazonasgebiets aufstellen.
Europa muesste fuer seine Kirchenreform schon eine eigene europaische Synode
machen. Sie ist und bleibt eine lokale Synode, allerdings was das Klima und den
Umweltschutz betrifft, wird die Synode universal sein. Fuer mich als Bischof in
Peru ist die Synode eine grosse Hoffnung: Die Kirche wird wirklich zur
Ortskirche und kuemmert sich ganz konkret und direkt um die Menschen und die
Umwelt, mit all ihren Problemen und das mit direktem Rueckenwind von Papst
Franziskus. </span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<br /></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">2) Teilen Sie die Skepsis, die mehrere Kardinäle mit Blick
auf das</span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">Instrumentum laboris geäußert haben? Sehen Sie
Korrekturbedarf?</span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<br /></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">Es ist schon eigenartig, dass diese Kardinaele alle keinerlei
Bezug zum Amazonasgebiet haben. Und sie scheinen an spirituellem Alzheimer zu
leiden. Das Instrumentum Laboris ist naemlich zum allergroessten Teil die
Anwendung der Enzyklica Laudato Si auf ein konkretes Gebiet hin. Und diese
Enzyklica ist schliesslich auch Teil des obersten kirchlichen Lehramts, wodurch
manche dieser Kritiker unter Haeresieverdacht zu stellen waeren. </span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<br /></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">3) Trifft das Instrumentum laboris die Probleme der Menschen
in Ihrer</span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">Region?</span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">Ja. Ich arbeite im Moment in den Anden, also nicht mehr im
Amazonasgebiet. Aber die Quelle des Amazonas liegt in den Anden, keine 300km
von meinem Bischofssitz entfernt. Und die Kultur der Andenbewohner ist in
vielem denen der Amazonasbewohner aehnlich. Auch hier sind die Menschen arm
aber sehr mit der Natur verbunden. Auch hier ist diese Natur von Minen bedroht.
Auch hier herrscht ein eklatanter Priestermangel. </span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<br /></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">4) Welche Bedürfnisse und Nöte der Menschen im Amazonas
sollte die Kirche</span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">sorgfältiger in den Blick nehmen?</span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<br /></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">Kirche muss praesenter vor Ort werden. Es kann nicht sein,
dass ein Dorfbewohner tagelang unterwegs sein muss um einen pastoralen
Mitarbeiter der katholischen Kirche zu treffen.</span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">Kirche darf sich nicht nur ueber die Sakramente definieren.
Armut, Exklusión und Umwelt sind die Themen. Geht es um die “kleinen Leute”, so
wie bei Jesus?</span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<br /></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">5) Was hat Ihnen während Ihrer Zeit als Pfarrer einer
Amazonasgemeinde am</span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">dringendsten gefehlt? Wären mehr viri probati eine Hilfe
gewesen?</span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<br /></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">Meine Pfarrei hatte 37 Doerfer am Putumayofluss umfasst, auf
800km Laenge. In nur 3 Doerfern gab es ueberhaupt Katecheten und das weiteste
Dorf war 4 Tagesreisen entfernt. Da kann man nur Feuerwehr machen. Ich haette
zunaechst Geld und Personal gebraucht fuer die Schulung und Neugewinnung von
Katecheten. Spaeter haette ich sie zu Kommunionhelfern und staendigen Diakonen
gemacht. In meiner Pfarrei waren die Viri Probati noch nicht dran.<span style="margin: 0px;"> </span>In manchen anderen Gegenden vielleicht schon.
Es muessten Leute aus dem Dorf sein, Indigene, die auf ihren Dienst erst
vorbereitet werden muessten. </span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<br /></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">6) Wünschen Sie sich für Ihre Territorialprälatur<span style="margin: 0px;"> </span>eines Verstärkung des</span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">Klerus als Lösung?</span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<br /></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">Ich habe einen jungen Klerus, der aber bei weitem nicht
ausreicht. Meine Praelatur ist duenn besiedelt mit ueberwiegend armen
Kleinbauern. Von 22 Pfarreien sind nur 15 besetzt und jede hat zwischen 10-50
Doerfer zu betreuen. Wenn ich mehr Priester haette, koennten sie von den mageren
Einnahmen dieser Doerfer kaum leben. Ich brauechte also nebenamtliche Priester,
die noch einen Zivilberuf haben. Die gibts aber nur verheiratet, bzw.
zusammenlebend. Ich braeuchte also Viri Probati, Will es zunaechst einmal als Notloesung
mit Katecheten und verheirateten Diakonen probieren. Allerdings gibt es auch da
ein Problem: Es gibt nur wenige kirchlich verheiratete Laien. </span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<br /></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">7) Welche Maßnahmen könnten die Seelsorger im Amazonas
entlasten und die</span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">Seelsorge in Gemeinden verbessern, in denen sonntags oft
keine Eucharistie</span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">gefeiert werden kann?</span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<br /></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">Im Amazonas ist Eucharistie im Unterschied zum Andengebiet
nicht wirklich von den Bewohnern gefragt. Ein Wortgottesdienst ist fuer die
meisten genauso eine Messe. Nur wir Theologen meinen, die Eucharistie waere
halt das Wichtigste. Zunaechst koennten gut ausgebildete Katecheten sehr gut
den Priester ersetzen. Aber diese Katecheten sollten auch eine Art Amt haben,
das ihren Dienst in den Augen der Mitbewohner legitimiert. </span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<br /></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">8) Welche Erfahrungen haben Sie mir der so genannten
"indigenen Theologie"</span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">gemacht? Welches Gewicht kommt ihr zu?</span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<br /></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">Das ist eine grosse Hoffnung fuer mich. Wer mit Indigenen
arbeitet muss eine indigene Theologie vertreten und eine indigene Kirche
aufbauen, sonst wird Kirche fuer die indigenen Voelker immer ein Fremdkoerper
sein. Inkulturación<span style="margin: 0px;"> </span>bzw.
Interkulturalitaet ist die entscheidende Herausforderung fuer die Kirche heute.
Bisher wurde die Inkulturation des Evangeliums und damit eine effektive
Evangelisierung durch den Verweis auf die “Weltkirche” auch hier in Peru immer
verhindert. Daher ist diese Theologie auch in Peru noch nicht mehrheitlich
angenommen, aber sie ist im Kommen. </span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<br /></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">9) Ein deutscher Bischof erwartet sich von der
Amazonas-Synode eine Zäsur</span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">für die Kirche. So stehe die hierarchische Struktur der
Kirche genauso auf</span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">dem Prüfstand wie ihre Sexualmoral und das Priesterbild.
Auch die Rolle der</span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">Frau in der Kirche müsse überdacht werden. Wie denken die
Gläubigen in</span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">Ihrer Territorialprälatur? Was erwarten sie von der Synode?</span></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<br /></div>
<br />
<div style="margin: 0px;">
<span style="font-family: "calibri";">Natuerlich sind diese Fragen irgendwie mit drin in der
Amazonassynode, aber sie treffen nicht den Kern. Die Kirche war am Amazonas
bisher schlicht unfaehig, ihre hierarchische Struktur praesent zu machen, ganz
geschweige<span style="margin: 0px;"> </span>ihre Sexualmoral. Die Leute
leben<u> </u><i>ihre</i> Moral nicht die kirchliche, was vor allem mit der ganz
grossen Abwesenheit der Kirche in ihrem Leben zu tun hat.<span style="margin: 0px;"> </span>Aber das ist kein grosses Thema bei uns . Hier
geht es vor allem um Umwelt und Inkulturation. Die Rolle der Frau ist
allerdings auch hier in Thema. Es wird ueber ein neues Amt fuer Frauen
nachgedacht, eine Art “Gynakolytat”, das dem Diakon zumindest gleichgestellt
waere. Wir erwarten eine Kirche, die sich den Armen ganz konkret annaehert, sie
beleitet und bestaerkt und fuer die Mutter Erde prohetisch eintritt. </span></div>
<b></b><i></i><u></u><sub></sub><sup></sup><strike></strike><span style="font-family: "calibri";"></span>Reinaldo Nannhttp://www.blogger.com/profile/09234853921432643997noreply@blogger.com0