sábado, 8 de diciembre de 2012

Rundbrief 20; Advent 2012


Liebe Freunde!
Nun sind 3 Monate seit meinem Unfall mit Beinbruch vergangen. Es war eine fruchtbare Zeit, ein Innehalten zum Lesen, Beten und Nachdenken. Ich habe viel Besuch empfangen, sowohl im ersten Monat in Trujillo, als auch danach in Santiago. Endlich hatte ich Zeit fuer Gespaeche. Allerdings ist es mir gegen Ende doch auch langweilig geworden, ich bin froh, wenn ich bald wieder normal gehen kann. Ich kann mein Bein inzwischen mit ca 50 % belasten un uebe gerade, mit nur einer Kruecke zu gehen.
In der Pfarrei satnden Firmungen und Erstkommunionen an. 75 Jugendliche haben sich firmen lassen. Dazu kamen noch 25 Erwachsene aus der Familienkatechese. Dieses Jahr hat die Erstkommunionvorbereitung als Familienkatechese erstaunliche Fruechte gebracht: 12 Elternpaare haben sich zivil und kirchlich getraut und wurden auch gleich noch gefirmt. (Normalerweise habe ich nur ca. 4-5 Trauungen im Jahr). Erstkummunionen gab es an 4 Tagen und 3 Orten mit insgesamt 110 Kindern.
Das Jahr des Glaubens haben wir mit einer Aktion zur Verbreitung des Glaubensbekenntnisses begonnen: An alle Haushalte wurde ein Blatt mit dem Glaubensbekenntnis und erklaerung verbreitet (ca 2000 Exemplare). Ausserdem wurden an die Grundschulen Blaetter mit dem Glaubensbekenntnis und Bildern zum Ausmalen verteilt. Den Familien wurde angeboten, eine Kerze mit dem Symbol des Glaubensbekenntisses zu erwerben, und diese Kerze beim Familiengebet zu entzuenden. So wird das „Licht des Glaubens“ in den Familien symbolisch sichtbar.
Mitte November war Baubeginn auf dem Gelaende der Landwirtschaftsschule. Bauleiter und Betreiber der Schule wird nicht die Pfarrei sondern das Erzbischoefliche Ordinariat von Trujillo sein. So sind wir verblieben, und mir ist das ganz recht, ich habe so auch genug zu tun.
Einige Proyekte, die ich mit Eurer Hilfe durchfuehren konnte und kann: Anfang des Jahres waren einige zusaetliche Arbeiten fuer die Fertigstellung des Schwesternhauses faellig: ca. 4000E. Einer staatlichen Dorfschule (Mungural)die schrecklich vernachlaessigt war, habe ich mit neuen Fenstern geholfen (200E). Im Pfarrhaus von Cachicadan habe ich die komplette Wasserinstallation erneuert (700E). Im September konnte ich das Dach fuer eine neue Kapelle stiften, die die Dorfbewohner in Eigenleistung gebaut haben (1000E). Hin und wieder gab es Einzelfallhilfen, vor allem bei Krankheit. Jetzt in der Adventszeit werden wir wieder kleine Geschenke fuer Kinder auf den Doerfern machen, ca. 1000 habe ich schon.
Die Ordensschwestern werden nach 3 Jahren leider Santiago im Januar wieder verlassen, und bis jetzt ist kein Ersatz in Sicht. Es waren 3 Schwestern da, eine an der Pfarrschule, eine an der Staatlichen Schule und eine in der Gemeinde. Leider braucht sie der Orden an anderer Stelle. Sie werden eine grosse Luecke hinterlassen.
Eine grosse Veraenderung wird sich fuer mich im Januar ergeben: Ich werde die Pfarrei wechseln und wahrscheinlich wieder eine Pfarrei am Stadtrand von Trujiillo uebernehmen, der genaue Ort steht noch nicht fest. Ich habe letzte Woche ein gespraech mit dem Erzbischof gehabt, und selbst darum gebeten. Ich bin jetzt 5 Jahre in Santiago de Chuco gewesen und waere eigentlich gerne noch laenger geblieben. Die Arbeit hat mir Spass gemacht, die Natur hier ist grossartig und ich konnte vieles in diesen Jahren verwirklichen. Es wird den Leuten sehr schwerfallen, sich zu verabschieden. Der Grund ist hauptsaechlich, dass ich in der Schoenstattbewegung in Trujillo dringend gebraucht werde. Seit 2 Jahren ist die Bewegung dort praktisch ohne geistlichen Begleiter, ich habe versucht zu machen was ich kann, aber Santiago de Chuco ist einfach zu weit weg. Vor allem jetzt nach meinem Unfall habe ich das staerker gespuert und habe lange darueber nachgedacht. Der Bischof war auch sofort bereit, und so gehe ich nun mit einem etwas gemischten Gefuehl. Ich bin gerade dabei, es den ersten Leuten in der Gemeinde zu erzaehlen. Bisher ist noch nicht klar, wer dann mein Nachfolger wird.
Im Februar 2013 werde ich wieder fuer gut 3 Wochen in meiner Heimat in Achkarren sein, vom 5. Bis 28. Februar.
Nun hat die Adventszeit wieder begonnen, die immer wieder neue Ankunft des Herrn. Auf meinen Kruecken erlebe ich das so: Nicht ich komme zu den Menschen, es ist Gott der in den Menschen zu mir kommt. Gerade in meiner Armseligkeit darf ich ihn empfangen, je weniger ich zu geben habe, desto mehr wird ER zur Gabe fuer mich.
In diesem Sinne wuensche ich allen eine gesegnete  Advents-und Weihnachtszeit
Euer (Ihr) Reinhold Nann

Reinhold Nann, Grau 1246, Santiago de Chuco (La Libertad), Perú. r.nann@web.de www.reinholdnann.blogspot.com und in spanisch: www.parroquiasantiagodechuco.blogspot.com KtoNr 7105487 bei der Liga-Bank (BLZ 75090300).

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