lunes, 31 de diciembre de 2007
Priestertreffen
Vom 26 bis 29.12. war ich in Buenos Aires bei einem Treffen mit meiner Schoenstatt-Priestergemeinschaft.
martes, 25 de diciembre de 2007
viernes, 21 de diciembre de 2007
Rundbrief 12
Reinhold Nann
Parroquia Madre de Cristo
La Esperanza – Trujillo – Peru
r.nann@web.de Rundbrief 12
www.reinholdnann.blogspot.com Weihnachten 2007
Liebe Freunde und Bekannte in Deutschland,
seit Wochen will ich diesen Brief schreiben, nun ist es endlich soweit. Der letzte Rundbrief ist auch schon wieder ein ganzes Jahr her. Allerdings habe ich seit einigen Monaten einen blog, da müßt ihr im Internet www.reinholdnann.blogspot.com eingeben und schon habt ihr Rundbriefe, Bilder und Aktuelles. Wer spanisch versteht findet auch interessantes über die Pfarrei unter www.parroquiamadredecristo.blogspot.com für Schönstätter www.schoenstatttrujillo.blogspot.com und für die Partnerschaft: www.partnerschafttrujillo.blogspot.com
In der Pfarrei hat sich wieder einiges getan:
Im Januar kam Diakon Alejandro Preciado, er sollte gleich nach seiner Priesterweihe (27.4.) zum Pfarrer der neuen Pfarrei Santissimo Sacramento ernannt werden, das ist die Hälfte meiner Pfarrei, die dadurch endlich geteilt würde. Das kam aber erst im September. Seit Oktober bin ich plötzlich allein im Pfarrhaus, denn Alejandro wohnt bereits in seinem neuen Pfarrhaus und seit August, als sich Konstantin Ehrenberger verabschiedet hat, habe ich auch keinen Volontario mehr. Der Neue (David Laufer) wohnt und arbeitet in einer anderen Pfarrei in Trujillo, hat aber Kontakt mit mir.
Wir beginnen diözesanweit nach einem pastoralen Modell zu arbeiten, in dem die Pfarrei in Zonen aufgeteilt wird und durch monatliche Botschaften, die von einem Boten persönlich überbracht werden, mehr Kontakt zum Einzelnen zu bekommen.
Die Sekten und evangelikalen Gruppen sind auch weiterhin auf dem Vormarsch, wir versuchen den Katholiken durch biblisches Basiswissen ihren Glauben einsichtiger zu machen. Intensiv wie immer in der Beteiligung waren die Karwoche, der Monat Oktober (Novene und Prozession des „Señor de los Milagros“) und Ende November bis Mitte Dezember: 134 Firmlinge und 140 Erstkommunionkinder (Familienkatechese mit zweijähriger Vorbereitung der Kinder und Eltern) haben ihre Feste gefeiert. Viele machen weiter mit, das ist schön zu sehen.
Im Sektor Alan García, der ärmsten Zone der Pfarrei, habe ich das ganze Jahr hindurch sonntagnachmittags um 5 Uhr eine Messe unter Schilfmatten gehalten. Jetzt haben sich dort einige Gruppen gebildet und es kommen ca. 60 Leute jeden Sonntag. Von den 10 Erstkommunionkindern sind weiterhin alle 10 jeden Sonntag da, das ist klasse. Jetzt endlich, nach 18 Monaten Wartezeit seit der Antragstellung habe ich von Adveniat 16.000 Euro für den Bau einer Kirche zur Verfüging gestellt bekommen, seit gestern wird gebaut. Im ersten Stock auf 140 m² wird die Kirche sein, im 2. Stock Pfarreiräume. Das Grundstück ist nicht größer. Das Geld wird für den ersten Stock ausreichen.
Außerdem gibt es dort eine Kinderspeisung, in der täglich 40 Kinder ein warmes Mittagessen bekommen. Das geht mit Hilfe der Pfarrei aus Dilsberg, vielen Dank. Ebenfalls dank deren Hilfe haben wir eine Kindergartengruppe in Santa Rosa eröffnet, demnächst bekommt der neue Kassenraum sein Dach, damit die 25 Kinder vom Gruppenraum der Pfarrei dorthin umziehen können.
Jetzt vor Weihnachten bekommen viele Kinder aus armen Familien eine Tasse heiße Schokolade und ein Geschenk, ebenso eine ganze Reihe Familien einen Geschenkkorb vor allem mit Lebensmitteln. Das Jahr hindurch konnte ich vielen Einzelpersonen auch dank einiger Einzelspenden bei Medikamenten und Operationen helfen.
Seit wenigen Tagen wissen auch die Leute, daß ich im Januar nach 6 Jahren die Pfarrei wechseln werde, das fällt den meisten und auch mir selbst nicht ganz leicht, schließlich wächst man doch zusammen. Ich werde auf Wunsch des Bischofs und auch auf meinen eigenen hin in die Sierra gehen, in eine Pfarrei in den Anden unserer Diözese. Am 5. Januar wir sich erst engültig entscheiden, welche von den 9 möglichen Pfarreien das sein wird, sie sind zwischen 40 min und 5 Stunden von Trujillo entfernt. In die Sierra will kaum ein einheimischer Pfarrer hin, weil die Einkünfte kaum zum Leben reichen. Außerdem ist man manchmal ganz schön einsam dort. Ich sehe es als eine Herausforderung, dort ganz bewußt Laien als Gemeindeleiter zu schulen. Die Einsamkeit ist schon ein Problem dort, aber die Landschaft ist sehr viel aufregender als die Wüste in der Küste Trujillos.
Meine Arbeit in der Diözese: Im ersten Teil des Jahres habe ich fast wöchentlich Pfarreien meiner Zone visitiert, als Generalvikar im Auftrag des Bischofs. Am Ende gab es jeweils einen Visitationsbericht. Dadurch habe ich einen guten Einblick in viele Bereiche der kirchlichen Arbeit bekommen. Meist waren es auch sehr brüderliche Begegnungen mit den Pfarrern und aktiven Laien. Unter der Pfarrern der Nordzone ist ein guter, freundschaftlicher Geist entstanden. Seit August bin ich nun nicht mehr Generalvikar, sondern „nur“ noch einfacher Pfarrer. Ich bin sehr froh darum, zusammen mit der Aufteilung der Pfarrei geht es nun wieder sehr viel ruhiger in meinem Leben zu. Natürlich nicht ganz ruhig, aber ich kann wieder selbst mehr die Schwerpunkte setzen und auch wieder mehr lesen. Mein Nachfolger als Generalvikar ist Fernando Rojas aus Chepén.
Weiterhin bin ich auf Diözesanebene zuständig für die Familienkatechese und die Partnerschaft, ebenso für die diözesanen Missionen. Dieses Jahr war es eine marianische Mission, ca. 14.000 Familien haben sich auf eine Marienweihe vorbeitet und am Ende eine Wallfaht an einen der 7 ausgewählten Wallfahrtsorte gemacht.
Teilgenommen habe ich auch am nationalen eucharistischen Kongreß in Chimbote, das ist so eine Art Katholikentag mit eucharistischer Note.
Besuche: Mitte März bis Mitte April waren Christine und Hubert zu Besuch im Pfarrhaus, Anfang August die Delegation aus Dilsberg mit ihrem Pfarrer und meinem Kurskollegen Arthur Steidle auf Partnerschaftsbesuch in Motil.
Volontarios: Dieses Jahr sind 12 junge Leute aus der Freiburger Erzdiözese für ein Jahr in Peru. Alle kamen zum Zwischenseminar Anfang Oktober nach Trujillo und mit denen aus dem Norden war ich vor ein paar Tagen 2 Tage am Strand in einem tollen Ferienhaus von Franziskanerschwestern bei Chepén. In dem kleinen Fischerort gab es nichts zu kaufen außer Fisch, der war ganz hervorragend, nur hatte keiner von uns Erfahrung mit der Zubereitung. Wir haben es trotzdem ganz gut überlebt.
Schönstatt: Im Januar war ein Zeltlager der Mannesjugend in Trujillo, allerdings waren alle Teilnehmer aus Callao/Lima. Dieses Jahr war der 18. Oktober wieder ein großer Wallfahrtstag, mit mehr als 1000 Pligern, fast alle zu Fuß. Die Zahl der Pilgerheiligtümer ist auf knapp 500 angewachsen, jedes besucht monatlich 15 Familien.
Neuer Diözesanleiter ist Padre José Antonio Bohuytrón, auch da konnte ich Verantwortung abgeben. Jetzt soll der Pilgersaal ausgebaut, eine Küche und eine Übernachtungsmöglichkeit für 4 Personen angebaut werden.
Mitte Januar bis Mitte Februar war ich Begleiter (Erzieher) in der zweiten Intensivzeit des Ausbildungsweges unserer Schönstatt-Priestergemeinschaft: mit einer Gruppe aus Argentinien. Es war ein guter Abschluß und für mich auch die erste Erfahrung dieser Art.
Reisen und Ausflüge:
Im Juni war ich 2 Wochen in Frascati bei Rom mit meinem Weihekurs. Wir sind vor 20 Jahren gemeinsam zu Priestern geweiht worden. Es war ein gutes Treffen: Fortbildung, Beisammensein und etwas Tourismus. Dann war ich eine Woche in Deutschland und dann nochmal eine Woche Rom mit meinem Kurs aus dem Schönstätter Priesterverband.
In der Nähe Trujillos habe ich noch einige schöne Dinge kennengelernt: Eine Lagune, die sich mitten in der Wüste zwischen Algarobo-Bäumen und Sanddünen gebildet hat: die laguna de conache. Jetzt habe ich auch endlich den ganz in der Nähe aufragenden Campanas-Berg bis zum Gipfel bestiegen, ca. 1000m mit einigen nicht ganz ungefährlichen Stellen: ein Phänomen: unten Wüste mit Kakteen, oben jede Menge grüner Pflanzen, die das Wasser (die Luftfeuchtigkeit) über die Bätter aufnehmen.
Politik und Wirtschaft in Peru:
Trotz dem Präsidenten Alan Garcia läuft die Wirtschaft in Peru wie geschmiert: dieses Jahr 8% Wirtschaftswachstum, im Department Trujillo sind es sogar fast 30%. Woran liegt das: 1. der Goldpreis ist international enorm gestiegen, und wir haben inzwischen die größte Goldmine. 2.Die Küste produziert inzwischen sehr viele Lebensmittel für den Export, v.a. Spargel, Mango, Avocado u.a.
Sichtbarer Ausdruck ist das Entstehen von zwei riesigen Malls (Einkaufszentren) in Trujillo, wo auch Tausende hingehen, allerdings viele auch nur zum Anschauen.
Das hat Arbeitplätze und Steuereinnahmen geschaffen. Dennoch bleibt die Armut hoch, vor allem wegen der extrem ungleichen Verteilung der Einkommen. In der Sierra von Trujillo sind immer noch über 50% der Kinder unterernährt – und dort ist die Goldmine!!! Aber speziell in unserem Stadtteil wird sichtbar, daß die Stadtverwaltung mehr investiert, vor allem im Straßenbau. Dagegen legen die Universitätsangestellten und Ärzte seit Wochen alles still, weil sie auch mehr am Aufschwung teilhaben wollen.
So hoffe ich, Euch wieder ein wenig an meinem Leben hier Anteil gegeben zu haben.
Ich wünsche Euch allen ein gesegnetes Weihnachtsfest. Mögt ihr etwas von der Anwesenheit des Christkindes in Eurem Herzen und Eurer Umgebung spüren
Euer Reinhold Nann
Reinhold Nann, Volksbank Freiburg (68090000) Kto Nr 3413705. Bitte Name und Verwendungszweck Peru angeben. Wer Spendenquittungen braucht, muß die Überweisung an die Pfarrei Vogtsburg machen.
Parroquia Madre de Cristo
La Esperanza – Trujillo – Peru
r.nann@web.de Rundbrief 12
www.reinholdnann.blogspot.com Weihnachten 2007
Liebe Freunde und Bekannte in Deutschland,
seit Wochen will ich diesen Brief schreiben, nun ist es endlich soweit. Der letzte Rundbrief ist auch schon wieder ein ganzes Jahr her. Allerdings habe ich seit einigen Monaten einen blog, da müßt ihr im Internet www.reinholdnann.blogspot.com eingeben und schon habt ihr Rundbriefe, Bilder und Aktuelles. Wer spanisch versteht findet auch interessantes über die Pfarrei unter www.parroquiamadredecristo.blogspot.com für Schönstätter www.schoenstatttrujillo.blogspot.com und für die Partnerschaft: www.partnerschafttrujillo.blogspot.com
In der Pfarrei hat sich wieder einiges getan:
Im Januar kam Diakon Alejandro Preciado, er sollte gleich nach seiner Priesterweihe (27.4.) zum Pfarrer der neuen Pfarrei Santissimo Sacramento ernannt werden, das ist die Hälfte meiner Pfarrei, die dadurch endlich geteilt würde. Das kam aber erst im September. Seit Oktober bin ich plötzlich allein im Pfarrhaus, denn Alejandro wohnt bereits in seinem neuen Pfarrhaus und seit August, als sich Konstantin Ehrenberger verabschiedet hat, habe ich auch keinen Volontario mehr. Der Neue (David Laufer) wohnt und arbeitet in einer anderen Pfarrei in Trujillo, hat aber Kontakt mit mir.
Wir beginnen diözesanweit nach einem pastoralen Modell zu arbeiten, in dem die Pfarrei in Zonen aufgeteilt wird und durch monatliche Botschaften, die von einem Boten persönlich überbracht werden, mehr Kontakt zum Einzelnen zu bekommen.
Die Sekten und evangelikalen Gruppen sind auch weiterhin auf dem Vormarsch, wir versuchen den Katholiken durch biblisches Basiswissen ihren Glauben einsichtiger zu machen. Intensiv wie immer in der Beteiligung waren die Karwoche, der Monat Oktober (Novene und Prozession des „Señor de los Milagros“) und Ende November bis Mitte Dezember: 134 Firmlinge und 140 Erstkommunionkinder (Familienkatechese mit zweijähriger Vorbereitung der Kinder und Eltern) haben ihre Feste gefeiert. Viele machen weiter mit, das ist schön zu sehen.
Im Sektor Alan García, der ärmsten Zone der Pfarrei, habe ich das ganze Jahr hindurch sonntagnachmittags um 5 Uhr eine Messe unter Schilfmatten gehalten. Jetzt haben sich dort einige Gruppen gebildet und es kommen ca. 60 Leute jeden Sonntag. Von den 10 Erstkommunionkindern sind weiterhin alle 10 jeden Sonntag da, das ist klasse. Jetzt endlich, nach 18 Monaten Wartezeit seit der Antragstellung habe ich von Adveniat 16.000 Euro für den Bau einer Kirche zur Verfüging gestellt bekommen, seit gestern wird gebaut. Im ersten Stock auf 140 m² wird die Kirche sein, im 2. Stock Pfarreiräume. Das Grundstück ist nicht größer. Das Geld wird für den ersten Stock ausreichen.
Außerdem gibt es dort eine Kinderspeisung, in der täglich 40 Kinder ein warmes Mittagessen bekommen. Das geht mit Hilfe der Pfarrei aus Dilsberg, vielen Dank. Ebenfalls dank deren Hilfe haben wir eine Kindergartengruppe in Santa Rosa eröffnet, demnächst bekommt der neue Kassenraum sein Dach, damit die 25 Kinder vom Gruppenraum der Pfarrei dorthin umziehen können.
Jetzt vor Weihnachten bekommen viele Kinder aus armen Familien eine Tasse heiße Schokolade und ein Geschenk, ebenso eine ganze Reihe Familien einen Geschenkkorb vor allem mit Lebensmitteln. Das Jahr hindurch konnte ich vielen Einzelpersonen auch dank einiger Einzelspenden bei Medikamenten und Operationen helfen.
Seit wenigen Tagen wissen auch die Leute, daß ich im Januar nach 6 Jahren die Pfarrei wechseln werde, das fällt den meisten und auch mir selbst nicht ganz leicht, schließlich wächst man doch zusammen. Ich werde auf Wunsch des Bischofs und auch auf meinen eigenen hin in die Sierra gehen, in eine Pfarrei in den Anden unserer Diözese. Am 5. Januar wir sich erst engültig entscheiden, welche von den 9 möglichen Pfarreien das sein wird, sie sind zwischen 40 min und 5 Stunden von Trujillo entfernt. In die Sierra will kaum ein einheimischer Pfarrer hin, weil die Einkünfte kaum zum Leben reichen. Außerdem ist man manchmal ganz schön einsam dort. Ich sehe es als eine Herausforderung, dort ganz bewußt Laien als Gemeindeleiter zu schulen. Die Einsamkeit ist schon ein Problem dort, aber die Landschaft ist sehr viel aufregender als die Wüste in der Küste Trujillos.
Meine Arbeit in der Diözese: Im ersten Teil des Jahres habe ich fast wöchentlich Pfarreien meiner Zone visitiert, als Generalvikar im Auftrag des Bischofs. Am Ende gab es jeweils einen Visitationsbericht. Dadurch habe ich einen guten Einblick in viele Bereiche der kirchlichen Arbeit bekommen. Meist waren es auch sehr brüderliche Begegnungen mit den Pfarrern und aktiven Laien. Unter der Pfarrern der Nordzone ist ein guter, freundschaftlicher Geist entstanden. Seit August bin ich nun nicht mehr Generalvikar, sondern „nur“ noch einfacher Pfarrer. Ich bin sehr froh darum, zusammen mit der Aufteilung der Pfarrei geht es nun wieder sehr viel ruhiger in meinem Leben zu. Natürlich nicht ganz ruhig, aber ich kann wieder selbst mehr die Schwerpunkte setzen und auch wieder mehr lesen. Mein Nachfolger als Generalvikar ist Fernando Rojas aus Chepén.
Weiterhin bin ich auf Diözesanebene zuständig für die Familienkatechese und die Partnerschaft, ebenso für die diözesanen Missionen. Dieses Jahr war es eine marianische Mission, ca. 14.000 Familien haben sich auf eine Marienweihe vorbeitet und am Ende eine Wallfaht an einen der 7 ausgewählten Wallfahrtsorte gemacht.
Teilgenommen habe ich auch am nationalen eucharistischen Kongreß in Chimbote, das ist so eine Art Katholikentag mit eucharistischer Note.
Besuche: Mitte März bis Mitte April waren Christine und Hubert zu Besuch im Pfarrhaus, Anfang August die Delegation aus Dilsberg mit ihrem Pfarrer und meinem Kurskollegen Arthur Steidle auf Partnerschaftsbesuch in Motil.
Volontarios: Dieses Jahr sind 12 junge Leute aus der Freiburger Erzdiözese für ein Jahr in Peru. Alle kamen zum Zwischenseminar Anfang Oktober nach Trujillo und mit denen aus dem Norden war ich vor ein paar Tagen 2 Tage am Strand in einem tollen Ferienhaus von Franziskanerschwestern bei Chepén. In dem kleinen Fischerort gab es nichts zu kaufen außer Fisch, der war ganz hervorragend, nur hatte keiner von uns Erfahrung mit der Zubereitung. Wir haben es trotzdem ganz gut überlebt.
Schönstatt: Im Januar war ein Zeltlager der Mannesjugend in Trujillo, allerdings waren alle Teilnehmer aus Callao/Lima. Dieses Jahr war der 18. Oktober wieder ein großer Wallfahrtstag, mit mehr als 1000 Pligern, fast alle zu Fuß. Die Zahl der Pilgerheiligtümer ist auf knapp 500 angewachsen, jedes besucht monatlich 15 Familien.
Neuer Diözesanleiter ist Padre José Antonio Bohuytrón, auch da konnte ich Verantwortung abgeben. Jetzt soll der Pilgersaal ausgebaut, eine Küche und eine Übernachtungsmöglichkeit für 4 Personen angebaut werden.
Mitte Januar bis Mitte Februar war ich Begleiter (Erzieher) in der zweiten Intensivzeit des Ausbildungsweges unserer Schönstatt-Priestergemeinschaft: mit einer Gruppe aus Argentinien. Es war ein guter Abschluß und für mich auch die erste Erfahrung dieser Art.
Reisen und Ausflüge:
Im Juni war ich 2 Wochen in Frascati bei Rom mit meinem Weihekurs. Wir sind vor 20 Jahren gemeinsam zu Priestern geweiht worden. Es war ein gutes Treffen: Fortbildung, Beisammensein und etwas Tourismus. Dann war ich eine Woche in Deutschland und dann nochmal eine Woche Rom mit meinem Kurs aus dem Schönstätter Priesterverband.
In der Nähe Trujillos habe ich noch einige schöne Dinge kennengelernt: Eine Lagune, die sich mitten in der Wüste zwischen Algarobo-Bäumen und Sanddünen gebildet hat: die laguna de conache. Jetzt habe ich auch endlich den ganz in der Nähe aufragenden Campanas-Berg bis zum Gipfel bestiegen, ca. 1000m mit einigen nicht ganz ungefährlichen Stellen: ein Phänomen: unten Wüste mit Kakteen, oben jede Menge grüner Pflanzen, die das Wasser (die Luftfeuchtigkeit) über die Bätter aufnehmen.
Politik und Wirtschaft in Peru:
Trotz dem Präsidenten Alan Garcia läuft die Wirtschaft in Peru wie geschmiert: dieses Jahr 8% Wirtschaftswachstum, im Department Trujillo sind es sogar fast 30%. Woran liegt das: 1. der Goldpreis ist international enorm gestiegen, und wir haben inzwischen die größte Goldmine. 2.Die Küste produziert inzwischen sehr viele Lebensmittel für den Export, v.a. Spargel, Mango, Avocado u.a.
Sichtbarer Ausdruck ist das Entstehen von zwei riesigen Malls (Einkaufszentren) in Trujillo, wo auch Tausende hingehen, allerdings viele auch nur zum Anschauen.
Das hat Arbeitplätze und Steuereinnahmen geschaffen. Dennoch bleibt die Armut hoch, vor allem wegen der extrem ungleichen Verteilung der Einkommen. In der Sierra von Trujillo sind immer noch über 50% der Kinder unterernährt – und dort ist die Goldmine!!! Aber speziell in unserem Stadtteil wird sichtbar, daß die Stadtverwaltung mehr investiert, vor allem im Straßenbau. Dagegen legen die Universitätsangestellten und Ärzte seit Wochen alles still, weil sie auch mehr am Aufschwung teilhaben wollen.
So hoffe ich, Euch wieder ein wenig an meinem Leben hier Anteil gegeben zu haben.
Ich wünsche Euch allen ein gesegnetes Weihnachtsfest. Mögt ihr etwas von der Anwesenheit des Christkindes in Eurem Herzen und Eurer Umgebung spüren
Euer Reinhold Nann
Reinhold Nann, Volksbank Freiburg (68090000) Kto Nr 3413705. Bitte Name und Verwendungszweck Peru angeben. Wer Spendenquittungen braucht, muß die Überweisung an die Pfarrei Vogtsburg machen.
martes, 4 de diciembre de 2007
Ausflug: Cerro Campanas
Am 26 november bin ich mit 3 Voluntarios und Freunden auf den Gipfel des Campana (Glocken) - Berges gestiegen, nur wenige km von der Pfarrei an der Küste gelegen. Er ist 1000 m hoch, am Fuß reine Sandwüste mit wenig Vegetation. Je höher man steigt, desto grüner wird es, da gibt es Pflanzen, die von der Luftfeuchtigkeit leben (es regnet nicht). Ein Naturphänomen.
viernes, 2 de noviembre de 2007
Señor de los Milagros
18. Oktober am Schönstattheiligtum in Trujillo
Volontarios in Trujillo
lunes, 17 de septiembre de 2007
Wüstenwanderung
lunes, 27 de agosto de 2007
Geburtstag
domingo, 19 de agosto de 2007
Solidarität aus Freiburg
16. August 2007
Eminenz, sehr verehrter Kardinal Cipriani,
Sehr geehrter Präsident der Bischofskonferenz, Monseñor Miguel Cabrejos,
Sehr geehrter Monseñor Guido Breña,
Mit tiefem Schmerz haben wir vom schrecklichen Erdbeben in Ihrem Land am Abend des
Festes Mariä Aufnahme in den Himmel erfahren. Laut den Nachrichten muss mit vielen
Toten und tausenden Verletzen gerechnet werden.
Dies macht uns unglaublich traurig, denn die Partnerschaft verbindet uns in allen
Momenten, in den schönen, aber auch in denen voll Trauer und Tränen.
Es ist mir ein großes Anliegen, Ihnen mein tief empfundenes Beileid angesichts der vielen
Opfer auszusprechen, genauso wie mein Mitgefühl mit all denen, die von den Folgen des
Erdbebens betroffen sind. Ich lade die Gläubigen unserer Erzdiözese herzlich ein, für das
peruanische Volk zu beten, das einmal mehr leiden muss. Unsere Zeichen der Solidarität
werden wir mit Caritas International mit Sitz in Freiburg koordinieren.
In diesen so schweren Momenten vereinen wir uns mit Ihnen im Gebet und in der
Hoffnung auf Gott, der ein Gott des Lebens und nicht des Todes ist.
Die Heilige Jungfrau mit ihrer mütterlichen Liebe schenke Ihnen Trost.
Aus Freiburg einen Gruß in Mitgefühl, Trauer und Solidarität.
In Christus
Robert Zollitsch
Erzbischof
Eminenz, sehr verehrter Kardinal Cipriani,
Sehr geehrter Präsident der Bischofskonferenz, Monseñor Miguel Cabrejos,
Sehr geehrter Monseñor Guido Breña,
Mit tiefem Schmerz haben wir vom schrecklichen Erdbeben in Ihrem Land am Abend des
Festes Mariä Aufnahme in den Himmel erfahren. Laut den Nachrichten muss mit vielen
Toten und tausenden Verletzen gerechnet werden.
Dies macht uns unglaublich traurig, denn die Partnerschaft verbindet uns in allen
Momenten, in den schönen, aber auch in denen voll Trauer und Tränen.
Es ist mir ein großes Anliegen, Ihnen mein tief empfundenes Beileid angesichts der vielen
Opfer auszusprechen, genauso wie mein Mitgefühl mit all denen, die von den Folgen des
Erdbebens betroffen sind. Ich lade die Gläubigen unserer Erzdiözese herzlich ein, für das
peruanische Volk zu beten, das einmal mehr leiden muss. Unsere Zeichen der Solidarität
werden wir mit Caritas International mit Sitz in Freiburg koordinieren.
In diesen so schweren Momenten vereinen wir uns mit Ihnen im Gebet und in der
Hoffnung auf Gott, der ein Gott des Lebens und nicht des Todes ist.
Die Heilige Jungfrau mit ihrer mütterlichen Liebe schenke Ihnen Trost.
Aus Freiburg einen Gruß in Mitgefühl, Trauer und Solidarität.
In Christus
Robert Zollitsch
Erzbischof
jueves, 16 de agosto de 2007
Erdbeben
Am 15. August gab es ein schweres Erdbeben in Peru mit 7,5 Grad auf der Richterskala. Das Zentrum war in Ica, ca. 600km südlich von Lima.
Da ich in Trujillo lebe, 500km nördlich von Lima, habe ich das Beben nicht einmal bemerkt.
In Lima sind die Schäden gering, aber in Ica, Pisco und Nazca spricht man von über 500 Toten, über 1500 Verletzten und über 80.000 deren Häuser betroffen sind.
Es läuft bereits eine große nationale und internationale Hilfsaktion an.
Ein kleineres Beben gab es auch vor wenigen Tagen in der Diözese: Der Bischof hat zwei seiner Generalvikare abgesetzt, unter anderem auch mich. Ich bin ganz zufrieden damit, jetzt kann ich mich mehr um die Pfarrei kümmern. Aber meinem Kollegen Ronald hat das so zugestzt, daß der die Diözese verlassen will. Schade. Mein Nachfolger ist Fernando Rojas, vielen aus der Partnerschaft bekannt, Pfarrer von Chepen.
lunes, 4 de junio de 2007
Reise nach Rom und Deutschland
Am 31. Mai sind es 20 Jahre her, daß ich zum Priester geweiht worden bin.
Selbstverständlich wurde das hier gebührend gefeiert.
Aus diesem Anlaß trifft sich nun der ganze Weihekurs zu Fortbildung und Zusammensein in Rom vom 10.-23.6.07
Anschließend bin ich für eine Woche in Berlin bei meiner Schwester und in Achkarren bei meinen Eltern (Tel 07662-6212).
Selbstverständlich wurde das hier gebührend gefeiert.
Aus diesem Anlaß trifft sich nun der ganze Weihekurs zu Fortbildung und Zusammensein in Rom vom 10.-23.6.07
Anschließend bin ich für eine Woche in Berlin bei meiner Schwester und in Achkarren bei meinen Eltern (Tel 07662-6212).
miércoles, 9 de mayo de 2007
Rundbrief 11
Reinhold Nann Rundbrief 11
Aptdo 193 – Trujillo – Peru Dezember 06
r.nann@web.de
Liebe Freunde in Deutschland,
jetzt ist es schon wieder ein Jahr her seit meinem letzten Rundbrief, und ich bin schon 5 Jahre in Trujillo.
Dieses Jahr war ich zwei Mal in Argentinien, für einen Kurs mit Schoenstattpriestern und zum alle 2 Jahre stattfindenden Fidei-Donum-Treffen, Priester und auch einige Laien, die von deutschen Diözesen für einen Einsatz in Lateinamerika freigestellt wurden. Wir waren im Norden Argentiniens, ganz nahe bei den Wasserfällen von Iguazú, ein beeindruckendes Naturschauspiel (Foto 1). Unsere Gruppe wird allerdings auch immer älter, es kommen kaum noch welche nach, dennoch ist es sehr interessant, Erfahrungen miteinander auszutauschen.
Im Juli war ich 10 Tage in den USA, ganz im Norden bei Milwaukee, dort hatte ich auch ein Treffen mit meinem Schoenstatt-Priesterkurs, auf den Spuren des Gründers, der dort 14 Jahre in einer Art Verbannung war.
Am 1. März hat die Schoenstatt- Schule in Trujillo ihren Betrieb aufgenommen, in 5 Klassen werden insgesamt 50 Schüler unterrichtet, das ist ein noch bescheidener Anfang, aber das wird sich sicherlich noch steigern 2007. Es ist schön zu sehen, wie eifrig die Kinder dabei sind gerade auch bei den Besuchen bei der Gootesmutter im Heiligtum.
Im April wurde in Lima das 20 jährige Jubiläum der Partnerschaft mit Erzbischof Zollitsch gefeiert, da war ich dann auch 3 Tage dabei. Hier in Trujillo wurde das auf einem Regionaltreffen in Motil getan, was eine große Herausforderung war, denn das 500 Einwohner-Dorf hat 120 Delegierte aus 11 Diözesen und 40 Pfarreien beherbergt.
Im August war mein Bruder Andreas mit seiner Frau Britta und den Kindern Sarah und Samuel hier zu Besuch. Wir waren gemeinsam auf einem Fünftausender in Huaraz (Foto 2) und auch die Begegnung mit den Leuten in der Pfarrei war sehr schön. Nachdem im letzten Jahr meine Cousine Alexandra da war, war das jetzt der zweite Verwandschaftsbesuch, mir hilft das, doch ein wenig den Kontakt mit der Familie zu behalten, trotz der großen Entfernungen.
Am 10 Juni wurde meine Pfarrei Madre de Cristo 40 Jahre alt, das mußte natürlich auch gefeiert werden. Es war eine sehr schöne Festwoche mit viel Dankbarkeit für die irischen Missionare, die sie gegründet und 35 Jahre lang geleitet haben. Es gibt eine schöne Festschrift davon (natürlich nur auf spanisch): Foto 3 : da sieht man alle Kirchen der Pfarrei auf der Titelseite. .
Bei den Zivis gab es auch einen Wechel, wie geplant endete die Zeit für Markus Weber im August und es kam Konstantin Ehrenberger. Konstantin wohnt zum ersten Mal nicht mehr im Pfarrhaus, sondern in einer Familie in Santa Rosa. Morgends arbeitet er in einer Behindertenschule der Nachbarpfarrei mit.
Von Januar bis August hat mich Diakon David Perez hier im Pfarrhaus begleitet, im November kam dann als Vikar Marco Tulio, er ist aber leider auch ziemlich viel außerhalb beschäftigt als Administrator der Katholichen Universität von Trujillo.
Durch die ständigen Mitarbeiterwechsel und meine diözesanen Aufgaben (diözesane Mission, Schule für Dorfkatecheten, Partnerschaft, Familienkatechese und Schoenstatt) wurde die Pfarrei etwas vernachlässigt, vor allem der Teil Santissimo Sacramento und Santa Rosa. Das hat vor 3 Wochen zu einem richtigen kleinen Aufstand geführt. Der Anlaß war der Rückzug der Ordensschwestern aus der Gesunheitsstation von Santissimo Sacramento. Es gab interne Probleme in der Verwaltung, so daß die Schwestern beschließen, die Station aufzugeben, und sie der Pfarrei zu übergeben. Diese Station ist aber außerdem mit Personal vom Staat bestückt. Die Verwalterin, selbst Ordensschwester, wollte aber nicht gehen und hat die Leute aufgewiegelt, ich wollte mir die Gesundheitsstation unter den Nagel reißen und schließen. Ich habe das zwar bei der nächsten Gelegenheit dementiert, aber da waren die Leute schon auf der Straße um ihre Gesundheitsstation zu verteidigen. Ich mußte mir Übles anhören, selbst im Radio und Lokalzeitung kam der Fall. Das hat mich doch sehr traurig gemacht, so schnell kann die Stimmung auch gegen einen umschlagen. Das Ganze war ein Mißverständnis und ist jetzt auch weitgehend geklärt, aber ich merke je mehr ich nachdenke, daß ich in der letzten Zeit durch die Arbeitsüberlastung den direkten Kontakt zu vielen aktiven Leuten verloren habe. Ich bin mehr Manager als Seelsorger geworden, vor allem was die Mitarbeiterbegleitung anbetrifft. Das gibt mir ziemlich zu denken, und es wird wohl einige Umstellungen in meiner Art zu arbeiten geben müssen.
Im Januar wird meine Pfarrei geteilt werden, Santissimo Sakramento mit San Martin und Santa Rosa werden eine eigene Pfarrei mit eigenem Pfarrer werden. Das wird mich schon einiges entlasten. Deswegen bin ich dort gerade am Bau einer Pfarrerswohnung, sie wird gerade über der Sakristei auf ca 80m² gebaut, letzten Sonntag wurde das Dach fertig.
Im unteren Teil der Pfarrei, Sektor Alan Garcia genannt (nach dem neuen Präsidenten: „Wir sind Präsident“) habe ich ein Grundstück erwerben können, auf dem eine Kapelle gebaut werden soll. Ich denke, daß wir 2007 mit dem Bau beginnen werden.
Im September war wieder eine diözesane Mission die ich geleitet habe. 200 Laienmissionare aus 30 Pfarreien haben 50 Dörfer eine Woche lang besucht. Es sind abgelegene Dörfer, wo der Pfarrer nur 1mal im Jahr hinkommt. Die Erfahrung war gut, allerdings auch traurig, weil gerade in diesen Dörfern der Vormarsch der Sekten und Freikirchen enorm ist. In einigen Dörfern war es extrem schwer, weil die Sektenprediger den Leuten Angst eingeflößt haben: „da kommen die katholischen Teufel, sie werden euren Kinder das Teufelsmal auf die Haut brennen“ und ähnliche Sprüche. Aber in jeder Krise liegt auch eine Chance, und so haben wir einfach gegen alle Widerstände Christus verkündigt. Für viele war das eine wichtige Begegnung mit ihrer Kirche, die sie gar nicht richtig kannten.
Die dezentrale Schule für Dorfkatecheten läuft etwas schleppend, je nachdem ob die Pfarrer mitziehen oder nicht. Immerhin haben über 50 ihren Grundkurs absolviert, die Hälfte davon wird weiter begleitet.
Im November und Dezember gab es 7 Erstkommunionfeiern in der Pfarrei, außerdem 3 Firmungen. Da gab es ca. 1000 Beichten zu hören. Dieses Jahr habe ich nur ca 10 Firmungen außerhalb, demnächst auch im Frauengefängnis.
Jetzt vor Weihnachten machen unsere Pfarreigruppen wieder jede Menge Chocolatadas, da gibt es in den Außenbezirken für die ärmsten Kinder eine Tasse heiße Schokolade, ein Stück Panetone und ein kleines Weihnachtsgeschenk. Ich denke daß wir da ca. 1500 bis 2000 Kinder erreichen.
Das ganze Jahr über hat das Komité der Solidarität funktioniert, das ist so eine Art Pfarr-Caritas. Auch Dank eurer Spenden konnte da manchen geholfen werden, vor allem für Medikamente oder Operationen. Jetzt zu Weihnachten bekommen ca. 50 Familien einen Geschenkkorb vor allem mit Lebensmitteln.
Vorgestern bekam ich einen Brief vom Ordinariat in Freiburg: Meine Freistellung für Trujillo wird um 5 Jahre verlängert. Das hat mich sehr gefreut.
Dieses Jahr waren Präsidentschaftswahlen in Peru. In die Stichwahl kamen 2 üble Kandidaten: Alan Garcia der schon einmal das Land regierte (1985-1990) und damals eine fürchterliche 2000% Inflation hinterließ. Er wurde gewählt, weil sein Gegenkandidat eine noch schlimmere Option gewesen wäre: Ollanta Humalas Wahlkampf wurde von Hugo Chavez finaziert, unter ihm wäre Peru wieder in die Richtung einer staatlich gelenkten Wirtschaft zurückgekehrt. Bis jetz hat Alan Garcia keine schlechte Figur gemacht, die Gefahr bei ihm ist, daß er wenig tut aber viel schönredet.
2007 werde ich zweimal in Deutschland sein, aber jeweils nur eine Woche zuhause. Mitte Februar aus Anlaß eines Kurses in Schoenstatt und in der letzten Juniwoche aus Anlaß der Fortbildung unseres Weihekurses. Jetzt sind es dann schon 20 Jahre seit meiner Priesterweihe, unglaublich wie schnell die Zeit vergangen ist.
Ich wünsche Euch / Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr
Reinhold Nann
Aptdo 193 – Trujillo – Peru Dezember 06
r.nann@web.de
Liebe Freunde in Deutschland,
jetzt ist es schon wieder ein Jahr her seit meinem letzten Rundbrief, und ich bin schon 5 Jahre in Trujillo.
Dieses Jahr war ich zwei Mal in Argentinien, für einen Kurs mit Schoenstattpriestern und zum alle 2 Jahre stattfindenden Fidei-Donum-Treffen, Priester und auch einige Laien, die von deutschen Diözesen für einen Einsatz in Lateinamerika freigestellt wurden. Wir waren im Norden Argentiniens, ganz nahe bei den Wasserfällen von Iguazú, ein beeindruckendes Naturschauspiel (Foto 1). Unsere Gruppe wird allerdings auch immer älter, es kommen kaum noch welche nach, dennoch ist es sehr interessant, Erfahrungen miteinander auszutauschen.
Im Juli war ich 10 Tage in den USA, ganz im Norden bei Milwaukee, dort hatte ich auch ein Treffen mit meinem Schoenstatt-Priesterkurs, auf den Spuren des Gründers, der dort 14 Jahre in einer Art Verbannung war.
Am 1. März hat die Schoenstatt- Schule in Trujillo ihren Betrieb aufgenommen, in 5 Klassen werden insgesamt 50 Schüler unterrichtet, das ist ein noch bescheidener Anfang, aber das wird sich sicherlich noch steigern 2007. Es ist schön zu sehen, wie eifrig die Kinder dabei sind gerade auch bei den Besuchen bei der Gootesmutter im Heiligtum.
Im April wurde in Lima das 20 jährige Jubiläum der Partnerschaft mit Erzbischof Zollitsch gefeiert, da war ich dann auch 3 Tage dabei. Hier in Trujillo wurde das auf einem Regionaltreffen in Motil getan, was eine große Herausforderung war, denn das 500 Einwohner-Dorf hat 120 Delegierte aus 11 Diözesen und 40 Pfarreien beherbergt.
Im August war mein Bruder Andreas mit seiner Frau Britta und den Kindern Sarah und Samuel hier zu Besuch. Wir waren gemeinsam auf einem Fünftausender in Huaraz (Foto 2) und auch die Begegnung mit den Leuten in der Pfarrei war sehr schön. Nachdem im letzten Jahr meine Cousine Alexandra da war, war das jetzt der zweite Verwandschaftsbesuch, mir hilft das, doch ein wenig den Kontakt mit der Familie zu behalten, trotz der großen Entfernungen.
Am 10 Juni wurde meine Pfarrei Madre de Cristo 40 Jahre alt, das mußte natürlich auch gefeiert werden. Es war eine sehr schöne Festwoche mit viel Dankbarkeit für die irischen Missionare, die sie gegründet und 35 Jahre lang geleitet haben. Es gibt eine schöne Festschrift davon (natürlich nur auf spanisch): Foto 3 : da sieht man alle Kirchen der Pfarrei auf der Titelseite. .
Bei den Zivis gab es auch einen Wechel, wie geplant endete die Zeit für Markus Weber im August und es kam Konstantin Ehrenberger. Konstantin wohnt zum ersten Mal nicht mehr im Pfarrhaus, sondern in einer Familie in Santa Rosa. Morgends arbeitet er in einer Behindertenschule der Nachbarpfarrei mit.
Von Januar bis August hat mich Diakon David Perez hier im Pfarrhaus begleitet, im November kam dann als Vikar Marco Tulio, er ist aber leider auch ziemlich viel außerhalb beschäftigt als Administrator der Katholichen Universität von Trujillo.
Durch die ständigen Mitarbeiterwechsel und meine diözesanen Aufgaben (diözesane Mission, Schule für Dorfkatecheten, Partnerschaft, Familienkatechese und Schoenstatt) wurde die Pfarrei etwas vernachlässigt, vor allem der Teil Santissimo Sacramento und Santa Rosa. Das hat vor 3 Wochen zu einem richtigen kleinen Aufstand geführt. Der Anlaß war der Rückzug der Ordensschwestern aus der Gesunheitsstation von Santissimo Sacramento. Es gab interne Probleme in der Verwaltung, so daß die Schwestern beschließen, die Station aufzugeben, und sie der Pfarrei zu übergeben. Diese Station ist aber außerdem mit Personal vom Staat bestückt. Die Verwalterin, selbst Ordensschwester, wollte aber nicht gehen und hat die Leute aufgewiegelt, ich wollte mir die Gesundheitsstation unter den Nagel reißen und schließen. Ich habe das zwar bei der nächsten Gelegenheit dementiert, aber da waren die Leute schon auf der Straße um ihre Gesundheitsstation zu verteidigen. Ich mußte mir Übles anhören, selbst im Radio und Lokalzeitung kam der Fall. Das hat mich doch sehr traurig gemacht, so schnell kann die Stimmung auch gegen einen umschlagen. Das Ganze war ein Mißverständnis und ist jetzt auch weitgehend geklärt, aber ich merke je mehr ich nachdenke, daß ich in der letzten Zeit durch die Arbeitsüberlastung den direkten Kontakt zu vielen aktiven Leuten verloren habe. Ich bin mehr Manager als Seelsorger geworden, vor allem was die Mitarbeiterbegleitung anbetrifft. Das gibt mir ziemlich zu denken, und es wird wohl einige Umstellungen in meiner Art zu arbeiten geben müssen.
Im Januar wird meine Pfarrei geteilt werden, Santissimo Sakramento mit San Martin und Santa Rosa werden eine eigene Pfarrei mit eigenem Pfarrer werden. Das wird mich schon einiges entlasten. Deswegen bin ich dort gerade am Bau einer Pfarrerswohnung, sie wird gerade über der Sakristei auf ca 80m² gebaut, letzten Sonntag wurde das Dach fertig.
Im unteren Teil der Pfarrei, Sektor Alan Garcia genannt (nach dem neuen Präsidenten: „Wir sind Präsident“) habe ich ein Grundstück erwerben können, auf dem eine Kapelle gebaut werden soll. Ich denke, daß wir 2007 mit dem Bau beginnen werden.
Im September war wieder eine diözesane Mission die ich geleitet habe. 200 Laienmissionare aus 30 Pfarreien haben 50 Dörfer eine Woche lang besucht. Es sind abgelegene Dörfer, wo der Pfarrer nur 1mal im Jahr hinkommt. Die Erfahrung war gut, allerdings auch traurig, weil gerade in diesen Dörfern der Vormarsch der Sekten und Freikirchen enorm ist. In einigen Dörfern war es extrem schwer, weil die Sektenprediger den Leuten Angst eingeflößt haben: „da kommen die katholischen Teufel, sie werden euren Kinder das Teufelsmal auf die Haut brennen“ und ähnliche Sprüche. Aber in jeder Krise liegt auch eine Chance, und so haben wir einfach gegen alle Widerstände Christus verkündigt. Für viele war das eine wichtige Begegnung mit ihrer Kirche, die sie gar nicht richtig kannten.
Die dezentrale Schule für Dorfkatecheten läuft etwas schleppend, je nachdem ob die Pfarrer mitziehen oder nicht. Immerhin haben über 50 ihren Grundkurs absolviert, die Hälfte davon wird weiter begleitet.
Im November und Dezember gab es 7 Erstkommunionfeiern in der Pfarrei, außerdem 3 Firmungen. Da gab es ca. 1000 Beichten zu hören. Dieses Jahr habe ich nur ca 10 Firmungen außerhalb, demnächst auch im Frauengefängnis.
Jetzt vor Weihnachten machen unsere Pfarreigruppen wieder jede Menge Chocolatadas, da gibt es in den Außenbezirken für die ärmsten Kinder eine Tasse heiße Schokolade, ein Stück Panetone und ein kleines Weihnachtsgeschenk. Ich denke daß wir da ca. 1500 bis 2000 Kinder erreichen.
Das ganze Jahr über hat das Komité der Solidarität funktioniert, das ist so eine Art Pfarr-Caritas. Auch Dank eurer Spenden konnte da manchen geholfen werden, vor allem für Medikamente oder Operationen. Jetzt zu Weihnachten bekommen ca. 50 Familien einen Geschenkkorb vor allem mit Lebensmitteln.
Vorgestern bekam ich einen Brief vom Ordinariat in Freiburg: Meine Freistellung für Trujillo wird um 5 Jahre verlängert. Das hat mich sehr gefreut.
Dieses Jahr waren Präsidentschaftswahlen in Peru. In die Stichwahl kamen 2 üble Kandidaten: Alan Garcia der schon einmal das Land regierte (1985-1990) und damals eine fürchterliche 2000% Inflation hinterließ. Er wurde gewählt, weil sein Gegenkandidat eine noch schlimmere Option gewesen wäre: Ollanta Humalas Wahlkampf wurde von Hugo Chavez finaziert, unter ihm wäre Peru wieder in die Richtung einer staatlich gelenkten Wirtschaft zurückgekehrt. Bis jetz hat Alan Garcia keine schlechte Figur gemacht, die Gefahr bei ihm ist, daß er wenig tut aber viel schönredet.
2007 werde ich zweimal in Deutschland sein, aber jeweils nur eine Woche zuhause. Mitte Februar aus Anlaß eines Kurses in Schoenstatt und in der letzten Juniwoche aus Anlaß der Fortbildung unseres Weihekurses. Jetzt sind es dann schon 20 Jahre seit meiner Priesterweihe, unglaublich wie schnell die Zeit vergangen ist.
Ich wünsche Euch / Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr
Reinhold Nann
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