sábado, 17 de diciembre de 2011

18. Rundbrief

Reinhold Nann 18. Rundbrief aus Peru (12/11)

Liebe Freunde,

kurz vor Weihnachten sollen euch wieder einige Zeilen erreichen.

In der Pfarrei geht es vorwärts mit dem Pastoralplan der Diözese. In ca. 20 der 65 Dörfer gibt es bereits ein Pastoralcomité (equipo de coordinación zonal), ebenso in den 4 Stadtteilen von Santiago. Diese organisieren alle 2 Monate einen event (Gebet, Versammlung und Kaffee o.ä.), der der Stärkung des Zusammenhaltes dient. Vor dem event werden alle schriftlich eingeladen. So langsam gelingte es uns tatsächlich Gemeinde in den Stadtteilen und auf den Dörfern aufzubauen. Zu den monatlichen Fortbildungen der comités kommen jetzt ca. 40 Leute, das wächst. Den ganzen Prozeß leitet eine zentrale Gruppe, zu der außer mir auch 2 Ordensschwestern und 3 Laien gehören. (Bild: Fortbildung der Comités)

Jetzt kurz vor Weihnachten konnten dank dem Besuch von Laienmissionaren aus Pfarreien aus Trujillo (Lateinamerika befindet sich seit der Konferenz von Aparecida in einer Art permanenter Mission) in 13 Dörfern sogenannte chocolatadas stattfinden, das ist eine Art Krippenfeier, bei der die Kinder heiße Schokolade und ein Geschenkchen bekommen. Einige ältere Menschen die verarmt sind, bekommen von der Pfarrei wieder einen Geschenkkorb.

Ich bin für zwei Nachbarpfarreien mitzuständig, die von zwei sehr jungen Priestern betreut werden, die mit mir eine Art Team bilden. Der eine, P. Jim hatte seit einiger Zeit gesundheitliche Probleme, magerte ziemlich ab und hat im Oktober endlich eine gründliche Untersuchung in Trujillo gemacht: Diagnose: Tuberkulose. Er kam sofort ins Krankenhaus, ist inzwischen zu Hause bei seinen Eltern. Die Behandlung schlägt gut an, wird aber ca. 6 Monate dauern. Im August beendete auch der Seminarist aus Santiago sein Pastoralpraktikum, so daß es personell im Moment wieder etwas eng aussieht, ich hoffe, zum Jahreswechsel wieder einen Priester oder Seminaristen zu bekommen. Für Cachicadan kam Anfang Dezember endlich das Auto an (von Adveniat zu 2/3 finanziert), dank den Zollformalitäten und anderem Behördenkram ging es mal wieder ewig. Padre Wilmer, der Angasmarca betreut und im Moment auch den Sonntagsgottesdienst in Cachicadan hält, benutzt es bereits dankbar.

Im August verabschiedete sich der Voluntario Maxim Nopper. Sein Nachfolger ist Samuel Nann, der Sohn meines Bruders Andreas. Er wird auch ein ganzes Jahr hier sein. Sein Spanisch wird immer besser, er hat sich bereits zu einem ausgezeichneten Geländefahrer entwickelt (ich genieße es einen Chofer zu haben) und gibt auch Englich und Sport an der Pfarrgrundschule.

Das Schwesternhaus ist fast fertig, ich hoffe sie können Anfang Januar dort einziehen und im März dann die im ersten Stock befindliche Gesundheitsstation einweihen. Es wurde mit dem Verkauf eines Grundstücks der Pfarrei und mit Spendengeldern finanziert. (Bild: Schwesternhaus)

Mitte September bis Mitte Oktober haben Juanita Esquivel, eine junge Lehrerin und Katechetin und Wilmer Diaz, ehemaliger Leiter der Partnerschaftsgruppe, die Partnerpfarreien „Sankt Urban“ und „Sankt Konrad und Elisabeth“ in Freiburg besucht. Es war wohl eine sehr gute Begegnung, die beiden haben voller Begeisterung hier erzählt und Bilder gezeigt.

Die Pfarrschule steckt in einer finanziellen Krise. Trotz einigen Stipendien fuer ärmere Schüler und für Geschwister ist es nicht gelungen, die notwendige Schülerzahl zu erreichen, um die Lehrergehälter zu bezahlen. Das ist nun bereits im dritten Jahr so. Wir hatten in diesem Jahr im Kindergarten 10 Schüler und in 3 Grundschulklassen insgesamt 22. Auch die Möglichkeit vom Staat einige Lehrer bezahlt zu bekommen, hat sich nicht ergeben. Aufgrund der bisher eingegangenen Anmeldungen werden wir nächstes Jahr wahrscheinlich nur den Kindergarten weiterlaufen lassen.

Auch mit dem Projekt der Landwirtschaftschule, von deren Idee ich sehr begeistert war, bin ich inzwischen unschlüssig geworden. Das Problem sehe ich vor allem in der Wasserversorgung. Wir werden wohl nicht genug Reserven haben, um in der Trockenzeit mit künstlicher Bewässerung arbeiten zu können. Damit wird auch die Finanzierung des Internatsbetriebes unsicher. Die Erzdiözese Trujillo ist zwar weiterhin an dem Bau interessiert, ich würde aber wohl als Pfarrer nicht die Leitung übernehmen.

Vom 28.11. bis 1.12. hat Erzbischof Robert Zollitsch mit einer 15 köpfigen Delegation Trujillo und Santiago de Chuco besucht. Die Delegation bestand aus Mitarbeitern der Deutschen Bischofskonferenz und aus der Erzdiözese Freiburg. Sowohl die 8 Partnergemeinden als auch die Leitung der Erzdiözese Trujillo haben den Empfang am Flugplatz, einen Gottesdienst in der Kathedrale und anschließenden Empfang im Foyer des Ordinariats gestaltet. Am nächsten Tag ging es dann hinauf in die Anden nach Santiago de Chuco. Die Delegation hat die Höhe ganz gut verkraftet, besser als der in Trujillo ausgeliehene Bus (Mercedes Sprinter), der seinem Namen überhaupt keine Ehre machte und deutlich schwächelte. Es war eine gute Begegnung, beim Patronatsfest in einem der Dörfer (Pueblo Nuevo) hatten einige Redner Tränen in den Augen, als sie sich bei der Delegation bedankten. Auf der Homepage der Erzdiözese Freiburg http://www.erzbistum-freiburg.de/html/audios_und_videos347.html und einem blog der Bischofskonferenz gibt es dazu die Ansprachen und viele schöne Bilder. (Bild: Adveniatchef Bernd Klaschka, Erzbischof Zollitsch, Erzbischof Miguel Cabrejos –Trujillo, Wolfgang Sauer. Beim Anprobieren des geschenkten Ponchos)

In der Schönstattbewegung von Trujillo haben sich die Wogen wieder geglättet. Der im Mai vom Bischof eingestzte Diözesanleiter, ein Priester, der vorher Schönstatt nicht kannte, hat ganz wesentlich dazu beigetragen. Er feiert jeden Sonntag den Gottesdienst am Heiligtum und versucht wirklich, der Familie zu helfen soweit ihm das möglich ist. Bei mir blieb ein etwas fader Nachgeschmack zurück, was die Transparenz und das Vertrauen des Bischofs mir gegenüber betrifft. Im Dezember und Januar letzten Jahres wurde die Bewegung ja bischölich visitiert, aber es gab keinerlei Visitationsbericht danach.

Die politische Situation im Land ist besser als befürchtet. Präsident Ollanta Humala hat Ende Juli sein Amt angetreten und zur Verärgerung seiner Wähler aus dem extrem linken Spektrum keine wesentlichen Veränderungen in der Wirtschaftspolitik durchgeführt. Seine Absicht ist wohl, die Wirtschaft weiterhin auf Wachstumskurs zu lassen aber speziell die boomenden Goldminen höher zu besteuern (was bereits geschehen ist, allerdings nur moderat) um damit mehr Sozialprogramme zu finanzieren. Allerdings machen ihm die bisher von ihm unterstützten Minengegner nun Probleme: an mindestens 3 Orten bestehen offene Konflikte. In Cajamarca, wo auf Vermittlung der Regierung die Mine auf die Durchführung des Projektes Conga verzichtete, haben die Demonstranten trotzdem weiterin die Straßen blockiert. Daraufhin hat die Regierung für diese Region den Ausnahmezustand ausgerufen. Gottseidank kam es bisher nicht zu Toten und Verletzten. Die Situation ist schwierig: Auf der einen Seite sind es die Minen, die 60% der Einnahmen der öffentlichen Hand ausmachen. Ohne sie wäre Peru sofort bankrott. Auf der anderen Seite bekommen die Bauern der umliegenden Ortschaften sehr wenig von diesem Geldsegen direkt mit und sie fürchten zu recht um die Qualität und Quantität ihres Wassers . Hier gibt es noch auf Jahre viel Konfliktpotenzial. Speziell einige linke Splittergruppen wie die Nueva Izquierda schütten da gerne Öl ins Feuer. In Santiago de Chuco läßt sich der Bürgermeister auch immer mal wieder zu Polemiken hinreißen. Die Wasserbelastung, die an einigen Stellen im Einflußgebiet der Barrick im letzten Jahr die Grenzwerte überschritten hatte, hat sich allerdings dieses Jahr wieder verbessert, wohl auch Dank der Proteste von Umweltgruppen. (Bild: Dorfversammlung vor der Schule in El Zuro)

Am 31.Mai 2012 feiere ich mein 25 jähriges Priesterweihejubiläum. Ich werde den Tag noch hier in der Pfarrei verbringen und dann Anfang Juni nach Deutschland fliegen. Vom 8.-20.6. bin ich dann mit meinem Weihekurs in Israel. Alle 5 Jahre haben die Weihekurse eine Fortbildung mit Urlaub zusammen. Am Samstag dem 23.6. werde ich eine Messe in der Pfarrkirche in Achkarren halten mit anschliessender Begegnung auf dem Kirchplatz fuer alle. Am 25.6. am Abend halte ich eine Messe im Heiligtum der Berufung in Freiburg-Merzhausen zusammen mit Pfr. Adalbert Roth, der dann sein 50 jähriges Weihejubiläum feiert.

Ich bin Gott dankbar für alles wie er mich geführt hat in diesen Jahren. Gleichzeitig will ich auch Euch allen danken für alle Unterstützung im Gebet und in der Freundschaft, ebenso allen die in irgendeiner Form meine Arbeit mit einer Spende unterstützt haben.

So wünsche ich allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr

Santiago de Chuco 16.12.2011

Euer /Ihr Pfr. Reinhold Nann

Reinhold Nann, Grau 1246, Santiago de Chuco, (La Libertad), Perú. r.nann@web.de, www.reinholdnann.blogspot.com, www.parroquiasantiagodechuco.blogspot.com Tel: 0051-44-799485; Handy: 0051-949950436. Kto bei der Liga-Bank: 7105487 BLZ 75090300.

martes, 6 de diciembre de 2011

Erzbischof Zollitsch in Trujillo und Santiago de Chuco






























Es war ein schoener Besuch. Erzbischof Zollitsch war zum dritten Mal in Peru und zum ersten Mal im Norden. Am 28.11. war ein Gottesdienst und Empfang in der Kathedrale von Trujillo mit Erzbischof Miguel Cabrejos (neben Erzbischof Zollitsch im Poncho) und den 8 Partnergemeinden der Erzdioezese Trujillo.
Dann machte sich der Bischo auf eine anstrengende Fahrt in die Anden, wo er zuerst einen Zwischenstop in Motil machte, um dann zwei Tage in Santiago de Chuco zu sein. Es war eine schoene Begegnung fuer beide Seiten.
Siehe auch das Reisetagebuch des Erzbischofs im Blog der Deutschen Bischofskonferenz und die Bilder und Berichte auf der homepage der Erzdioezese Freiburg.

miércoles, 26 de octubre de 2011

Bergbesteigung

Hin und wieder reicht es auch fuer Ausfluege in die naehere Umgebung: Hier am Gipfelkreuz des Berges Icchal, ca. 4300m hoch.

jueves, 23 de junio de 2011

Besuch aus Deutschland



Vom 16.-19.6. war Susanne Hartmann, Vorsitzende des Eine Welt Kreises der Seelsorgeeinheit Freiburg Nord zu Besuch in Santiago de Chuco. Seit 2008 sind die Gemeinden partnerschaftlich verbunden. Hier im Gespraech mit der Vorsitzenden der Bruderschaft vom Apostel Santiago. Der Besuch diente dem Kennenlernen (auch einiger Doerfer) und Vorbereiten eines Gegenbesuches von zwei Gemeindemitgliedern aus Peru im September.

jueves, 9 de junio de 2011

Rundbrief 17































Liebe Freunde,
mein letzter Rundbrief kam im November 2010. Seither ist wieder viel geschehen.
Heute ist der Tag der Stichwahl wischen den Anwärten auf das Präsidentenamt in Peru. Das gibt mir einige Stunden Zeit, um diesen Brief zu schreiben. Gleich nach den Bürgermeister- und Reginalwahlen im Oktober letzten Jahres ging der Präsidentschafts- und Kongress- wahlkampf los. Sehr bald kristallisierten sich 5 aussichtsreiche Kandidaten heraus:
1. Keiko Fujimori, Tochter von Alberto Fujimori, der das Land von 1990 bis 2000 regierte und im Moment im Gefängnis sitzt wegen Korruption, Amtsmißbrauch und Verbrechen gegen die Menschlichkeit (eine Todesschwadron des Militärs ermordete mehrere Gruppen von Personen). Keiko hat sich nie wirklich von ihrem Vater distanziert, der außer seinen Staftaten sein Land vom Terrorismus befreit und wirtschaftlich saniert hat.
2. Ollanta Humala, Ex-Kommandant der peruanischen Streitkräfte. Zweimal hat er versucht, gegen Fujimori zu putschen. Sein Bruder sitzt im Gefängnis wegen eines Putschversuches vor ca. 8 Jahren, bei dem mehrere Polizisten starben. Er nennt sich Nationalist und wird vor allem von den linken Parteien unterstützt. Sein Vorbild ist Hugo Chavez in Venezuela, von dem er wahrscheinlich massiv finanziell unterstützt wird. Er will das Wirtschaftssystem ändern, will Firmen verstaatlichen und den Reichtum Perus besser verteilen.
3. Alejandro Toledo, regierte Peru von 2001 bis 2006. Hinterließ einen geordneten Staatshaushalt und wirtschaftliches Wachstum. Konnte sein Versprechen „Arbeit für alle“ nicht erfüllen und endete mit geringer Zustimmung der Bevölkerung.
4. Pedro Pablo Kuszinsky, erfahrener Wirschaftspolitiker deutscher Abstammung, ex-Minister von Toledo. Interessante Vorschläge aus dem Mitte-rechts Lager, scheiterte nur knapp hinter Keiko.
5. Luis Castañeda Lossio, erfolgreicher Verwalter des staatlichen Gesundheitssystems in den 90er Jahren und Buergermeister von Lima 2002 bis 2010. Kein guter Redner aber ein Mann von Taten: niemand hat soviel fuer Lima getan wie er. Anfangs stand er oben in den Umfragen am Ende hatte er nur noch 10%.
In den Wahlen am 10. Abril erhielt niemand die absolute Mehrheit, also kamen die beiden mit den meisten Stimmen in die Stichwahl. Das waren Keiko und Ollanta. Beide hatten ihre Stimmen vor allem in der Unterschicht erhalten, Stimmen der Unzufriedenen. Die wieder gewachsene Mittelschicht schlug die Hände über dem Kopf zusammen, ihre Stimmen hatten sich zu sehr verzettelt und nun mussten sie zwischen „Krebs“ und „Aids“ wählen, wie manche es ausdrückten. So war es auch schon bei der letzten Praesidentschafts-stichwahl im Jahr 2006 gewesen, wo viele nur zähneknirschend Alan Garcia als das „kleinere Übel“ gegenüber Ollanta Humala gewählt hatten. Überraschenderweise hatte Alan Garcia in diesen Jahren aber ein weitaus bessere Wirtschaftspolitik als in seiner fürchterlichen 1. Regierungszeit (1995-2000) gemacht und dem Land in diesen letzten Jahren ein stabiles Wachstum von über 5% jahrlich beschert, trotz weltweiter Wirtschaftskrise. Was das Land noch mehr braucht, ist eine gerechtere Verteilung der Gewinne aus diesem Wirtschaftswachstum und eine nachhaltigere interne Förderpolitik. Am 5. Juni gewann Ollanta Humala knapp. Die Börse in Lima fiel am Montag darauf um 20%. Man darf gespannt sein.

Was mich seit November letzten Jahres am stärksten beschäftigt hatte, war die interne Krise in der Schoenstattbewegung in Trujillo. Die Bewegung in Trujillo hat 4 Familiengruppen, 9 Muettergruppen, 2 Jugendgruppen (Mädchenjugend) und über 500 Pilgerheiligtumskreise. Seit 2000 gibt es das Heiligtum und seit 2006 einen Kindergarten/Grundschule. Von 2003 bis 2007 war ich ihr Diözesanleiter, dann gab ich das Amt ab, weil schon klar war, daß ich ein Jahr später nach Santiago de Chuco gehen würde, was eben doch 4-5 Autostunden entfernt ist. Padre José Antonio Bohuytron übernahm das Amt, das er schon vor mir innehatte. Bald gab es einen Konflikt mit der Administration der Schule, die er schließlich übernahm. Es gab eine zunehmende Entfremdung mit dem Nationalleiter P. José Luis Correa, so daß dieser schließlich nach Ablauf der Amtszeit im August 2010 entschied, diese nicht mehr zu verlängern, und stattdessen ein Ehepaar als Diözesankoordinatoren zu ernennen. Dagegen gab es jedoch überraschenden Widerstand von einer großen Zahl der Mitglieder der Bewegung, die zum großen Teil falsch informiert waren und sich mit ihm solidarisierten. Ein Vermittlungsversuch von mir und dem Provinzoberen der Schoenstattpatres aus Chile im Oktober 2010 scheiterte. Dann kam die überraschende Wende: am 3.11. in den Spätnachrichten wurde ein Film gezeigt: Padre José Antonio im Bett mit einer Angestellten der Pfarrei, ihr Mann filmte die Szene. Am nächsten Morgen eine Pressekonferenz in der er um Entschuldigung bittet (für den Skandal, nicht für die Tat) und seine Suspendierung vom priesterlichen Dienst durch den Bischof bekanntgibt. Der Skandal ging einige Tage durch die gesamte Presse und der Film wurde in You-Tube von über 2 Millionen gesehen. Zunächst hatte ich versucht ihm als Person zu helfen, ohne sein Tun zu rechtfertigen, aber bald mußte ich mehr auf Distanz gehen, weil viele Dinge offenkundig wurden, vor allem sein Machtstreben innerhalb der Schoenstattbewegung verbunden mit manipulierenden Aktionen. Trotz der räumlichen Distanz übernahm ich vorübergehend die Leitung der Schoenstattfamilie, was mir viel Solidarität und viel Verleumdung eingebracht hat. Eine kleine aber einflussreiche Gruppe rund um den ausgeschiedenen Priester verleumdete mich beim Bischof, trat von ihren Ämtern in der Bewegung zurück und beschuldigte mich, dem ausgeschiedenen Priester ein „Falle“ gestellt zu haben. Der Bischof ordnete eine Visitation der Schoenstattbewegung in Trujillo an, in deren Verlauf er mich niemals zitierte, nur auf mein Drängen hin, konnte ich mit ihm sprechen. Offensichtlich sah er mich als ein Teil des Problems an, was nun dazu geführt hat, daß im vergangenen Monat ein Priester zum Leiter der Bewegung ernannt wurde, der nicht zu ihr gehört und sie kaum kennt. Ich habe in diesen Monaten viel gelitten. Zusammen mit einigen anderen haben wir alles der Gottesmutter in die Hände gelegt, sie wird die Bewegung führen.
Seit Abril dieses Jahres bin ich auch Pfarrer einer weiteren Nachbarpfarrei (jetzt sind es 3 mit insgesamt über 120 Dörfern), allerdings sind wir auch 3 Priester (Padre Wilmer Castillo, P. Jim Quevedo) und ein Seminarist (Nilton Saavedra),
Auch die Schwesterngemeinschaft ist angewachsen, eine ging und 2 sind gekommen, siehe Bild. Die beiden Priester sind ein bis 2 Tage in der Woche in Santiago bei mir im Pfarrhaus und ansonsten in „ihrer“ Pfarrei. Leider haben wir bisher nur 1 Auto, was die Koordination etwas schwierig macht, hin und wieder muß ich das Motorrad nehmen. Ein zweites Auto fuer die Nachbarpfarreien, zum Großteil über Adveniat finanziert, ist bereits beim Händler in Trujillo, aber die Papiere und Nummernschilder sind noch in Bearbeitung.
Im Februar war ich in Deutschland. Neben dem Besuch meiner Eltern und Geschwister stand auch die Partnerschaft auf dem Programm, die die Pfarrei Santiago Apóstol mit der Seelsorgeeinheit Nord in Freiburg hat. Die Vorbereitungen laufen gut, im September werden 2 Personen aus Santiago de Chuco (Wilmer y Juanita) Freiburg besuchen, es wird der erste offizielle Besuch im Rahmen dieser Partnerschaft sein. Ende November erwarten wir den Besuch von Erbischof Robert Zollitsch in Lima, Trujillo und Santiago de Chuco, wir sind schon am vorbereiten.Dieser Besuch ist im Rahmen des 25 jährigen Jubiläums der Perupartnerschaft. Der Voluntario Maxim Nopper aus Furtwangen hat sich sehr gut eingelebt in der Pfarrei, im August ist seine Zeit schon zuende und Samuel Nann wird ihn ablösen.
Das Proyekt der Landwirtschaftsschule kommt langsam aber sicher voran, im Moment wird gerade ein Rahmenvertrag zwischen der Erdiözese Trujillo (sie wird juristisch gesehen der Träger sein) und der Region La Libertad geschlossen. Danach wird dann der Finanzierungsvertrag unterschrieben, der Vertreter der Erzdiözese rechnet mit dem Baubeginn im August.
Seit Anfang Mai bin ich in Santiago wieder am Bauen: es entsteht eine kleine Gesundheitsstation 80m² und im zweiten Stock die Wohnung fuer die 4 Ordensschwestern, die im Moment noch in einem gemieteten Haus wohnen.
Am 31. Mai habe ich am Schoenstattheiligtum von Trujillo meinen 24sten Priesterweihetag gefeiert, mit einem Lichterrosenkranz, Messe und anschließendem Abendessen beim Chinesen. Nächstes Jahr zum 25sten werde ich eine Woche nach dem Weihetag in Deutschland sein und dort nachfeiern, anschließend geht es zusammen mit meinem Weihekurs zu Fortbildung und Urlaub nach Israel.
So das wären wieder einige Neuigkeiten. Bei all dem Vielen gab es diesmal auch einiges an Kreuzweg aber am Ende steht stets die Auferstehung.
Santiago de Chuco, 6.6.2011 Ganz herzliche Gruesse an alle Ihr/Dein Pfr. Reinhold Nann
Infos gibts auch auf meinem blog: www.reinholdnann.blogspot.com und für die spanischsprachigen: www.parroquiasantiagodechuco.blogspot.com und www.schoenstatttrujillo.blogspot.com Meine Konto Nr. ist 7105487 bei der Ligabank BLZ 75090300

domingo, 17 de abril de 2011

Palmsonntag 2011



Gut besuchte Palmsonntagsprozession.

jueves, 10 de marzo de 2011

Baeume gepflanzt


An diesem schoenen Hang (im Hintergrund rechts die Stadt Santiago) habe ich fuer die Pfarrei 20 Hektar Land erworben. Hier soll die Landwirtschaftschule entstehen.
Im Februar wurden hier 2900 Baeume gepflanzt, nicht nur zum Klimaschutz sondern auch als natuerliche Begrenzung des Gelaendes.

Heimaturlaub


Im Februar war ich auf Heimaturlaub. Ich war vor allem bei meinen Eltern in Achkarren, wo wir auch den 78. Geburtstag meines Vaters gefeiert haben.
Ausserdem in Schoenstatt und bei einigen Partnergemeinden: Auf dem Bild bei einem Gottesdienst in der Seelsorgeeinheit Freiburg Nord, die mit Santiago de Chuco partnerschaftlich verbunden ist. Ausserdem in Dilsberg, Freiburg Zaehringen und Hugstetten.

jueves, 6 de enero de 2011

Frohe Weihnachten und ein gesegnetes Neues Jahr


















Die Bilder sind vom Krippenspiel am 24.Dezember in der Kirche. Ich wuensche allen die Freude der Hirten bei ihrer Begegnung mit dem Kind in der Krippe.
Außerdem gab es vor Weihnachten wieder heiße Schokolade und Geschenkchen für die Kinder in insgesamt 10 Dörfern und bei den Senioren in Santiago.
Vor Weihnachten hatte ich plötzlich heftige Schmerzen im linken Fuß. Ursache: Harnsäure. Ich habe eine heftige Diät bekommen, die allerdings schnell Wirkung zeigte: kein Feisch, kein Alkohol, keine Schokolade und kein Kaffee mehr.
Ich bin gerade auf Priesterexerzitien der Erzdiözese Trujillo, nächste Woche gehts zu einem Treffen der Schönstatt-Verbandspriester aus Südamerika in Lima und dann gehts ja schon bald in den Urlaub nach Deutschland (2.2.).