Pfr. Reinhold
Nann Rundbrief
22 aus Peru, Dezember 2013
Liebe Freunde,
Nun bin ich schon
fast ein Jahr in Alto Moche oder Miramar wie mein Stadteil heisst. Er liegt
ganz am suedlichen Rand von Trujillo, danach beginnt gleich die Wueste
beziehungsweise die grossen bewaesserten Gebiete des Proyekts Chavimochic. Ich
habe mich recht schnell eingelebt und fuehle mich am richtigen Platz, an der
Periferíe, wie es Papst Franziskus oft nennt. Auf meinen staubigen ungeteerten
Strassen mit den einfachen Leuten reden, da wird ist fuer mich etwas von der
„Freude des Evangeliums“ zu spueren. Ich fuehle mich wie noch nie von einem
Papst verstanden und ermutigt, in dem was ich tue. Offenbar will der Papst
nicht zuerst die Strukturen der Kirche veraendern, sondern die Mentalitaet der Mitarbeiter.
Ob ihm das gelingt?
In der ersten Jahreshaelfte konnte ich das
Kirchendach reparieren. Dann habe ich die Kapelle am oberen suedlichen Rand der
Pfarrei in Angriff genommen. Die Aussenwaende standen schon, das Dach, Fenster
und Tueren, Elektrizitaet und teilweise der Verputz wurden dann bis zur Einweihung
am 2.11. fertig. Die Kapelle ist mit 72qm recht klein, reicht aber gut aus fuer
die schwach besuchte Vorabendmesse (ca. 30 Personen) in diesem Sektor. Mit der
Zeit hoffe ich, dass da noch mehr Leben entsteht.
Der Kontakt nach
Santiago de Chuco, meiner vorherigen Pfarrei ist nicht ganz abgerissen. Ich war
natuerlich zum Jakobusfest am 25. Juli dort. Im September dann wieder mit 4
Laien aus meiner jetzigen Pfarrei, die dort in 2 Doerfern eine Mission von 5 Tagen
gemacht haben. Und am 13. Dezember zur Feier des ersten Schulentlassjahrganges
der Pfarrgrundschule. Der Jahrgang der entlassen wird, gibt sich jeweils einen
Namen, diesmal war es der meinige, also kam ich nicht darum herum, „Pate“ zu
sein. Es war schoen zu sehen, wie sehr sich die Kinder und ihre Eltern mit der
Schule identifiziert haben.
In der Schoenstattfamilie war ich in diesem jahr
sehr praesent, jeden Mittwoch und Sonntag mit der Messe, oft auch bei
Gruppentreffen und Einkehrtagen. Dank meinem neuen Auto (das bisherige tut
seinen Dienst weiterhin in Santiago de Chuco), ein sparsamer Chinese (Zoyte)
mit Benzin- und Gasantrieb bin ich in 20min von der Pfarrei am
Schoenstattheiligtum. Letztes Jahr haben wir die Gottesmutter gekroent als
Koenigin der Einheit und des Neuanfangs und wir haben beides in
ausserordentlichem Mass geschenkt bekommen.
In diesem Jahr haben 2 neue Familiengruppen und eine neue Kindergruppe ihr
Liebesbuendnis geschlossen. 2014 feiert Schoenstatt sein 100 jaehriges Bestehen
und Schoenstatt Trujillo sein 30 jaehriges. Es hat sich eine Reisegruppe nach
Schoenstatt und Rom gebildet von sage und schreibe 22 Personen, mit denen ich
naechsten Oktober nach Deutschland komme.
Zu Ende des
Jahres hatte ich ca 110 Erstkommunionen und 70 Firmungen in der Pfarrei. Jetzt
stehen einige Weihnachtsfeiern mit heisser Schokolade und Geschenk fuer ca 450
Kinder auf dem Programm.
So wuensche ich euch allen ein gesegnetes
Weihnachtsfest in der Freude ueber Gott, der uns in seiner Geburt so
ueberraschend nahe kommt
Euer
Pfr. Reinhold Nann
Anm.: Wenn jemand meinen Rundbrief direkt als e-mail
erhalten will und noch nicht in meinem Verteiler ist, nehme ich ihn gerne auf.
Einfach e-mail Adresse zuschicken. r.nann@web.de www.reinholdnann.blogspot.com