viernes, 10 de febrero de 2017

Partnerschaft in Iquitos


Heute war ich in Sachen Partnerschaft in Iquitos unterwegs: Aus der Erzdioezese Freiburg gibt es 2 Partnerschaften mit Pfarreien des Apostolischen Vikariats von Iquitos:

  1. St. Konrad in Villingen -                                              San José in Iquitos
  2. Hl Dreifaltigkeit und Hl. Kreuz in Wiesloch -     Santa Rita de Cassia in Castilla (Marañon)

Ich habe zuerst Padre Angel Saboya aufgesucht. Er ist 75 Jahre alt, seit 50 Jahren Priester, vielleicht der erste  Dioezesanpriester aus Iquitos. Er ist so etwas wie nationaler Geistlicher Leiter der JEC (Katholische Studierende Jugend) und hat in seinem Alter ein faszinierend gutes Verhaeltnis zu den Jugendlichen: Sie nennen ihn liebevoll “Shameco”, was so viel wie “Einfaltspinsel” bedeutet, aber irgendwie klingt es auch nach “Schamane”. Ich traf ihn beim Nationaltreffen der JEC, zusammen mit ca 50 Jugendlichen. Er war lange Pfarrer in San José, kann sich sehr gut an die Partnerschaft erinnern und war selbst auch schon mehrmals in Villingen. Ueber ihn kam ich dann in die Pfarrei San José, eine Pfarrei am Stadtrand von Iquitos und doch nur 10min vom Stadtzentrum entfernt. Dort traf ich auf einen engagierten Laien, Gustavo Chong, der frueher selbst Leiter des Partnerschaftskreises war, diese aber jetzt an Veronica Armas abgegeben hat. Er erzaehlte mir, dass der Kreis existiert und sich auch monatlich trifft. Es gibt wohl staendigen e-mail Kontakt zwischen den Mitgliedern. Die Unterstuezung aus Deutschland kommt vor allem z.Zt. 9 Jugendlichen zugute, denen ein Universitaetsstudium ermoeglicht wird. Pfarrer ist Juan Jose Castillo, im Moment leider in Urlaub.

Dann habe ich im Vikariat die Auskunft bekommen, wegen Santa Rita de Cassia koennte ich Pfr. Miguel Angel Cadenas aufsuchen, ein Augustiner der 20 Jahre dort Pfarrer war und jetzt die Pfarrei La Inmaculada in Punchana leitet. Das war ein sehr interessanter Besuch. P. Miguel Angel ist Spanier und ist ein ausserordentlicher Kenner der Kultur und der Menschen am Amazonas. Er glaubt nicht, dass die Eingeborenen sich laengst an die westliche Kultur angepasst haben, nein sie haben sich die westliche Kultur einverleibt ohne je aufgehoert zu haben, Eingeborene zu sein. Wie ein Tiger holt er sich alles Fremde gerne und mit grosser Offenheit an sich heran, vielleicht frisst er es in sich hinein, aber er bleibt ein Tiger. Dafuer spricht, dass in der 400.000 Einwohner Stadt Iquitos alles nach westlichen Maasstaeben abzulaufen scheint,  es aber eine Unmenge von Schamanen gibt, die weiterhin von sehr vielen aufgesucht werden in ihren Krankheiten und Problemen. Ich habe ihm fasziniert zugehoert. Vielleicht wird ein wenig deutlich, dass die Menschen hier nicht sehr begrifflich denken, eher symbolisch-mythisch.

Der jetzige Pfarrer von Santa Rita ist erst seit kurzer Zeit dort, er ist auch Augustiner. Leider sind auch die Schwestern nicht mehr dort, die bisher auch in der Partnerschaft engagiert waren. Es wird wohl noetig sein, mit dem neuen Pfarrer P. Luis Fernandez in Kontakt zu kommen. Santa Rita de Cassia ist ziemlich entfernt von Iquitos. Man fahrt zunaechst mit dem Bus nach Nauta (ca 2Std). Dort fahren um 6Uhr morgens Rapidos (Schnellboote) in ca 5 Std nach Santa Rita (frueher gings 3 Tage).

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