Bodenständiger Bischof zum Anfassen Bischof Reinhold Nann aus Caraveli war
zu Gast in Büttelborn
Er ist erst kurz im Amt und besuchte nun zum ersten Mal die
Pfarrei St. Nikolaus von der Flüe in Büttelborn: Reinhold Nann - Bischof der
Territorialprälatur Caravelí (Peru). Mit dabei war als Überraschungsgast Diakon
Hermann Schweikart aus Oberá (Argentinien), ein langjähriger Freund des
Bischofs.
Gottesdienst
Es war schon ein besonderer Gottesdienst, der am
Sonntagnachmittag (25.02.) in der Büttelborner Pfarrkirche gefeiert wurde. Der
Kirchenchor sang, drei Diakone, zwei Priester und ein Bischof im Altarraum und
trotz der ungewohnten Zeit (17:00 Uhr) am Nachmittag, war der
Gottesdienst auch noch relativ gut besucht.
Zu Gast in der Büttelborner Pfarrgemeinde St. Nikolaus von
der Flüe, war Bischof Reinhold Nann aus Caraveli. Er ist seit August 2017
Bischof der Prälatur im Süden von Peru. Diese wird seit rund ca. 10 Jahren von
der Büttelborner Pfarrgemeinde unterstützt. Bereits der Vorgänger von Bischof
Nann, Bischof Juan Carlos Vera Plasencia MSC, besuchte zwischen 2009 und 2014
dreimal die Pfarrei in Büttelborn. Gemeinsam mit Pfarrer Joachim Respondek (St.
Nikolaus von der Flüe) und Pfarrer Norbert Kissel (St. Walburga Groß-Gerau)
zelebrierte Bischof Nann den Gottesdienst. Diakon i. R. Günter Seemann (Astheim
/ Groß-Gerau), Diakon i. R. Dr, Joseph Theruvath (Groß-Gerau) und
Überraschungsgast Diakon i. R. Hermann Schweikart aus Oberá (Argentinien)
assistierten. Hermann Schweikart und Bischof Nann kennen sich seit vielen
Jahren. Außerdem arbeitet Hermann Schweikart in den 80er Jahren in Puquio, dass
zur Prälatur von Caravelí gehört. "Wir freuen uns sehr, dass sie
schon so relativ kurz nach ihrer Bischofsweihe unsere Pfarrei besuchen“,
sagte der PGR-Vorsitzende Markus Schenk am Ende des Gottesdienstes.
Benefizessen
Bodenständig und unkompliziert so präsentierte sich der Gast
aus Peru beim anschließenden Benefizessen im Pfarrzentrum – dort waren fast
alle Plätze besetzt. Die Verantwortlichen der Pfarrgemeinde freuten sich über
rund 80 Teilnehmer, die sich das vorbereitete Essen schmecken ließen und das
Spendenschwein fütterten. Immer wieder nutzten Gäste und Bischof die
Möglichkeit zum Gespräch und gegenseitigen Austausch. Den Erlös des
Benefizessens (ca. 560,- €) stellt die Pfarrgemeinde den Projekten von Bischof
Nann in der Prälatur von Caravelí zur Verfügung. Hinzu kommen noch weitere
Spenden, die im Zusammenhang mit dem Besuch des Bischofs eingegangen sind.
Außerdem werden auch die Kollekten der Gottesdienst des Wochenendes; den
Projekten von Bischof Nann zur Verfügung gestellt. So wird wohl ein
vierstelliger Betrag zusammen kommen. Die Organisatoren (Pfarrgemeinderat,
Festausschuss und Freundeskreis für Lateinamerika) danken recht herzlich allen
Helfer/innen sowie allen Teilnehmern und Spendern, die für ein gutes
Gesamtergebnis zur Unterstützung der Projekte gesorgt haben.
Bischof Reinhold Nann
Reinhold Nann: geboren am 25. August 1960 in Breisach,
aufgewachsen in Achkarren, Studium in Freiburg, Priesterweihe 1987, Seelsorger
in Mannheim-Rheinau und Waldkirch, 1992 Bistum Carabayllo in Peru, 1997 bis
2001 Brühl bei Mannheim, 2002 Wechsel ins Erzbistum Trujillo (Peru).
Zuletzt Pfarrer in „San Antonio de Padua“ im Amazonasgebiet, an der Grenze zu
Kolumbien. Dort erreichte ihn im Mai 2017 die Nachricht von seiner Ernennung
durch Papst Franziskus. Bischofsweihe: 15. August 2017 in Trujillo –
Amtseinführung: 22. August 2017 in Caravelí.
Caraveli
Die Territorialprälatur Caravelí wurde im Jahr 1957
gegründet. Sie liegt im Department Arequipa, im Süden Perus. Der Ort Caravelí
selbst hat ca. 4000 Einwohner und liegt 1700 m hoch. Das Gebiet der Prälatur
reicht von der Pazifikküste bis auf eine Höhe von über 4.000 m, umfasst ca.
30.000km² und ist damit fast so groß wie Baden-Württemberg – allerdings leben
dort nur ca. 150.000 Menschen. Die Prälatur hat 22 Pfarreien mit 15 Priestern
und 5 weibliche Ordensgemeinschaften. Die Region ist eine der trockensten des
Landes. Deutlich spürbar sind dort die Folgen des Klimawandels.
Peru
Peru ist das drittgrößte Land Südamerikas - dort leben ca.
32 Mio. Menschen. Fast ein Drittel der Bevölkerung lebt in der Hauptstadt Lima
oder in deren Einzugsgebiet.Auch wenn sich die Armut und die Ungleichheit im
Land verringern, sind sie nach wie vor das größte Problem Perus. Vermögen und
Einkommen sind sehr ungleich verteilt. Besonders stark ausgeprägt ist die Armut
in den ländlichen Regionen des Andenhochlandes, am Ostabhang der Anden, in
Amazonien und unter der indigenen Bevölkerung. Ein Großteil der Peruanerinnen
und Peruaner lebt von Subsistenzlandwirtschaft (Selbstversorgung) und von
schlecht bezahlten Tätigkeiten im informellen Sektor. Die Landflucht
steigt weiter an und auch heute werden viele Indigene diskriminiert. Große
multinationale Konzerne bauen die vorhandenen Bodenschätze ab und streichen die
Gewinne ein. Verlierer sind die einheimische Bevölkerung und die Umwelt. Peru
leidet besonders unter den Folgen des Klimawandels.
Südamerikaprojekte
Schon seit rund 30 Jahren unterstütz die Katholische
Pfarrgemeinde St. Nikolaus von der Flüe aus Büttelborn Projekte mit den
Schwerpunkten: Kinder, Bildung, Gesundheit, Selbsthilfe und Nachhaltigkeit in
Südamerika. Von Beginn an wurden die Projekte von Diakon Hermann
Schweikart und seiner Frau Doris unterstützt, die seit 1989 in Oberá im
Nordosten von Argentinien leben. Einige Jahre zuvor, zwischen 1984 und
1988 arbeiteten sie für dreieinhalb Jahre in Peru. Die Stadt Puquio,
in der sie damals lebten, gehört zur Prälatur von Caravelí. Durch diese
Verbindung entwickelte sich im Jahr 2008 das Engagement der Büttelborner
Pfarrei in Caravelí.
von Markus Schenk
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