miércoles, 30 de octubre de 2019

Statement von Bischof Reinhold Nann zum Abschluss der Amazonassynode




1.       Was bringt die Synode fuer die Kirche am Amazonas?

1. Sie hat die 100 Vikariate, Praelaturen und Dioezesen im Amazonasgebiet geeint und bestaerkt. Dies war bereits in der zweijaehrigen Vorbereitungszeit zu spueren und wird konkret in einem neuen Organ der Lateinamerikanischen Bischofskonferenz fuer Amazonien. Die Bischoefe sind mutiger geworden, gemeinsam neue Wege zu gehen.

2. Die Kirche wird noch staerker als bisher die Intereesen der Ureinwohner und der Umwelt vertreten. Eine kulturelle und oekologische Bekehrung ist im Gange.

3. Die Kirche wird sich noch staerker als bisher in die Welt der Amazonasvoelker zu inkulturieren versuchen: ihre Botschaft, ihre Liturgie und ihr Personal. Mision wird nicht mehr als Aufpfropfen europaeischer Denkweise verstanden sondern als interkultureller Dialog.

4. Die Kirche wird mehr Ureinwohner zu Diakonen ausbilden, einige davon koennten spaeter auch Priester werden. Es wird wohl eine Art Amt der “Gemeindeleiterin” geschaffen werden, das dem des Diakons weitgehend aehneln wird.

5. Daher sehe ich die Amazonassynode fuer uns hier in Suedamerika als eine ganz grosse Gnade an. Das einzige, was ich mir gewuenscht hatte, waere eine Wahlbeteiligung von Frauen gewesen, obwohl auch so ja alle Vorschlaege mit Zweidrittelmehrheit durchgegangen sind. Das synodale Moment war stark, sollte aber nicht am Ende allein auf Bischoefe beschraenkt bleiben.



2.       Was koennte die Amazonassynode fuer Deutschland und Europa bringen?

Die Synode war ein lokaler Prozess fuer eine lokale Kirche. Dennoch kann man davon lernen, wie man selbst aehnliche Prozesse in Europa gestalten koennte. Ich moechte hier nur ein paar Denkanstoesse geben. Gleichzeitig nervt mich die vorschnelle Kritik von vielen Europaern, die Amazonassynode habe nichts gebracht. Das ist  ein schrecklicher Eurozentrismus, den die Synode gottseidank ueberwunden hat. Wahrscheinlich ruehrt diese Kritik von ueberzogenen Erwartungen her.

11.      Die europaeische Kirche ist in Fragen des Umweltschutzes eigentlich schon viel weiter als die suedamerikanische. Eine staerkere Verzahnung des Engagements fuer die Umwelt und der Pastoral waere wichtig. Arbeitet fuer die oekologische Bekehrung der Kirche und der Staaten Europas.

22.     Europa hat keine wirklich wichtige Europaeische Bischofssynode. Da koenntet ihr vom CELAM einiges lernen. Ebenso war es das Netzwerk REPAM, das den Prozess der Synode ganz entscheidend vorbereitet und gepraegt hat. Ihr braucht eine synodale Bekehrung in Netzwerken.

33.    Die synodale Bekehrung in Europa muss sich mehr vom Heiligen Geist leiten lassen als von Strukturdebatten. Ihr muesst mehr auf euer Volk hoeren und in Momenten der Stille, auf Gott. Wenn es kein geistlicher Prozess wird, werden keine guten Fruechte hervorkommen.

44.    Laien und Frauen haben in der europaischen Kirche breits eine wichtige Bedeutung und das muesste weit mehr anerkannt werden. Die Amazonassynode geht hier bereits erste Schritte. Ich denke, es sollte eine Synode zum Amt in der Kirche nicht nur fuer Europa sondern fuer die Weltkirche geben. Hoffentlich noch, solange Franziskus im Amt ist.

55.    Seit der Amazonassynode bedeutet “Weltkirche” nicht mehr Uniformitaet des ewig Gestrigen. Teilkirchen duerfen jetzt auch eigenstaendige Wege gehen, selbstverstaendlich mit und nicht gegen den Papst.

66.   Der Heilige Oskar Romero hat gesagt, die Kirche kann nur erloest werden, wenn sie sich den Armen zuwendet. Die europaeische Kirche hat das teilweise bei den Fluechtlingen getan. Aber es gibt da in den Gemeinden noch viele Widerstaende. Keine Strukturreform wird euch die Erloesung bringen, nur die Armen werden erloest. Fuer sie ist die frohe Botschaft des Reiches Gottes. Diese Themen sehe ich nicht im deutschen synodalen Prozess. Zieht den Kreis nicht zu eng.

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