sábado, 22 de noviembre de 2014

Heimgang meines Vaters



Am 14.11.14 starb mein Vater im Alter von 81 Jahren an einem laengeren Krebsleiden. Er ist nun heimgegangen zum himmlischen Vater. Die Familie konnte sein Sterben begleiten und sich gut verabschieden. Am Morgen nach seinem Tod erschien ein wunderschoener Regenbogen ueber unserem Dorf. Es war fuer uns wie ein Zeichen: "Es geht mir gut. Ich bin bei Gott und bei Euch. " Ganz herzlichen Dank an alle Verwandten und Freunde fuer Euer Gebet und geistige Solidaritaet.
Ich fuege die Predigt bei der Beerdigung bei:


Die Seligpreisungen in der Bergpredigt beschreiben Menschen, die anders leben. Jesus preist sie selig, weil sie so leben wie er, weil sie mitten im Leben uns schon einen Einblick in den Himmel geben. Nicht dass sie ohne Probleme in der vollen Glueckseligkeit waeren, nein mitten im Leid leben Sie innig mit Gott verbunden. Es ist eben nicht eine Insel der Seligen, wo man abgeschottet von der boesen Welt im vollen Glueck waere, nein es zeigt vielmehr, dass diejenigen, die jetzt leiden genau dadurch sich naeher bei Gott wissen duerfen.

Ich habe mir die Muehe gemacht, diese Seligpreisungen der Bibel ein wenig auf meinen Vater hin zu praezisieren, sie etwas auf ihn hin zugeschnitten. Das sind also 5 neue Seligpreisungen, die vom “Holdi”:

1.       Selig die anderen ihre “alte Kaerre” reparieren, den sie werden im Triumph in den Himmel hineinfahren…

Wenn es ums Reparieren von einem “Bulldog” oder Auto ging, dann war mein Vati unglaublich hilfsbereit. Staendig hat er in der “Garage” irgendjemandem einen Gefallen getan. Ja er war ein Tueftler kein Theoretiker. Und sehr praktisch veranlagt. “Nit dumm, lieber recht fuel” war so ein Spruch von ihm, wenn es darum ging irgendetwas anzuwenden oder zu erfinden, damit die Arbeit leichter geht. Wer so hilfsbereit ist, hat sich einen Schatz im Himmel erworben, im Fall von Vati sind das hunderte von reparierten Autos, Traktoren und Geraeten, die ganz bestimmt im Buch des Heiligen Petrus verzeichnet sind, wenn er an die himmelstuer klopft. 

2.       Selig die Geduld haben und zuhoeren koennen, denn Sie werden ihre ewige Ruhe finden.

Das konnte Vati: zuhoeren. Ich erinnere mich an endlose Gespraeche, die ich mit ihm in den Reben hatte, beim Arbeiten. Ihm lag nicht so das lange theoretisieren, ganz praktisch, neben der Arbeit her, liefen viele Gespraeche. Er hat sich nicht gleich ein Urteil gebildet, sondern konnte wirklich zuhoeren.

Das galt natuerlich auch fuer meine Geschwister und ganz besonders fuer seine Enkel: Er hatte Zeit, war da und hat mit ihnen in seiner Garage wunderbare Sachen gemacht.

Auch als Lehrer in der Gewerbeschule, hat er seine Jungs oft vaeterlich begleitet und sie haben ihn gern gehabt, genauso wie seine Kollegen.

Und auch mit welcher Geduld er seine Krankheit bis zuletzt ausgehalten hat. Natuerlich hat er sich auch beklagt, aber er hat kein Drama daraus gemacht. Er wollte nuetzlich sein, bis zuletzt, und dass alles immer weniger wurde, war sehr schwer fuer ihn zu akzeptieren, aber er hat es mit einer grossen Ruhe hingenommen. Ich wollte ich waere nur halb so geduldig wie er.

3.       Selig die treu sind, denn sie werden die Treue Gottes erfahren.

Mein Vater war treu, ein gegebenes Wort hat er eingehalten, bei der Arbeit und in der Familie. Ich habe seine Aufrichtigkeit immer bewundert. 55 Jahre war er mit Gerda, meiner Mutti verheiratet. Natuerlich gab es manchmal Diskussionen. Aber die beiden waren sich treu und lieben sich bis heute.


4.       Selig die gerne ein Viertele trinken aber sich niemals betrinken

Das war auch so etwas besonderes an meinem Vater: er konnte Mass halten. Er hat ja viele Jahre hindurch seinen eigenen Wein angebaut und auch ein paar hundert Liter im eigenen kleinen Fass ausgebaut. Zum Abendessen und wenn Besuch kam, gabs dann gerne ein Viertele vom Eigenen. Er konnte dann sehr gespraechig und lustig werden, hat aber immer rechtzeitig aufgehoert mit Trinken. Ich habe ihn bewundert, dass ich ihn nie betrunken gesehen habe. Er war voller Lebensfreude aber konnte dabei immer Mass halten.


5.       Selig die bei Gott daheim sind, sie werden in die ewige Heimat kommen.

Mein Vati war ein im Glauben verwurzelter Mensch. Ich glaube, er hat nicht so gerne lange Gebete und grosse Worte gemacht beim Beten, da war er viel zu praktisch veranlagt. Aber er war in Gott verwurzelt, das war ganz selbstverstaendlich fuer ihn. Wenn er nicht krank war, ging er auch jeden Sonntag zur Messe, da hat er nie Ausreden gesucht, das war fuer ihn selbstverstaendlich. Und im Wohnzimmer, das spaeter zum Schlafzimmer wurde, hatten wir unser “Hausheiligtum”, ein Brauch den meine Eltern als Mitglied der Schoenstattfamilien seit den 70er Jahren pflegten: Das Hausheiligtum ist eine Gebetsecke, wo man sich alleine oder mit der Familie zum Gebet trifft. Da hat er sich geistlich mit seiner Familie und mit Gott verbunden, da hat er aufgetankt. Auf seine einfache und praktische Art, kurz aber herzlich. Hausheiligtum wurde so die Familie, Kirche im Kleinen, mit ihren inneren Konflikten aber doch immer mit Gott und der Gottesmutter verbunden.


Wenn ich die Seligpreisungen so auf mich wirken lasse, bin ich zutiefst ueberzeugt, dass mein Vater den Weg in die ewige Seligkeit, den Weg zu Gott findet. Wahrscheinlich ist er dort bereits angekommen. Es kommt ja nicht nur auf unsere guten Werke an, von denen Vati viele vorzuweisen hat. Letztendlich ist es die Liebe Gottes die unsere Armseligkeit verwandelt in die Herrlichkeit Gottes, wie es der Phillipperbrief in der Lesung ausgedrueckt hat (Phil 3,21).

Ich darf dabei auch im Namen meiner Mutter, meiner Geschwister und wahrscheinlich euch allen sagen: Wir sind ihm zutiefst dankbar. Er war uns in vielem ein Vorbild und hat uns gepraegt, je aelter ich werde, desto mehr wird mir das bewusst.

Sein Sterben war wie ein Abschied auf Raten. Erst der Schlaganfall vor 15 Jahren. Damals ist er dem Tod nochmal von der Schippe gesprungen, hat von dort an den Tag, an dem er vom Koma aufwachte, als seinen 2ten Geburtstag gefeiert. Aber viele Dinge waren dann nicht mehr moeglich: er musste die Reben verpachten, das Autofahren aufgeben und mit dem Rollator unterwegs sein.

Mit dem Magenkrebs letztes Jahr kam dann nochmal eine weitere Stufe. Als dann nach der Operation Metastasen auftraten, wussten wir dass es nun langsam zuende geht. Er hat es zunaechst nicht recht glauben wollen, hat aber dennoch eine grosse innere Ruhe behalten. Vor 9 Tagen konnte ich mit ihm und meiner Mutter noch eine Messe am Wohnzimmertisch feiern, wo er auch die Krankensalbung bekommen hat. Meine Mutter, Andreas, Martina, Britta Sarah und Samuel konnten bei seinem Sterben dabeisein und haben dabei eine ganz grosse Ruhe und Naehe spueren duerfen. Nun ist er in der anderen Welt, in der wir  hoffen uns wiederzusehen. Ich bin mir sicher, der Vati bastelt bereits im himmel wieder an irgendwelchen Sachen herum. Ob sie ihn dort vielleicht gebraucht haben, um irgendetwas zu reparieren?

In den letzten Tagen hat sich unsere ganze Familie von einer Welle von geistlicher Solidaritaet getragen gefuehlt. Da kamen ganz viele Briefe und Beileidsbezeugungen. Wir haben das Gebet fuer Ihn und fuer uns von so vielen Menschen deutlich spueren duerfen. Der Regenbogen am Morgen nach seinem Sterben war dann wie ein Zeichen Gottes am Himmel mit der Botschaft: Mir geht es gut, ich bleibe mit Euch verbunden.

Achkarren, 20.11.2014          Pfr. Reinhold Nann

domingo, 2 de noviembre de 2014

Pilgerfahrt nach Schoenstatt und Rom

Mit 19 Pilgern aus Trujillo - Peru kam ich am 16.10. in Schoenstatt an. Fuer die meisten war es ein ganz grosses Erlebnis, zun ersten Mal das Urheiligtum zu sehen. Es waren ca. 10.000 Pilger aus aller Welt zum hundertjaehrigen Jubilaeum gekommen.


Hier sind wir am Heiligtum in Freiburg. Herzlichen Dank an die Freiburger Schoenstattfamilie fuer die tolle Begegnung.
Auch Achkarren durfte nicht fehlen. Eine Schwarzwaelder Kirschtorte und Weinprobe rundeten das ganze ab.


Am Ende kam dann der Besuch in Rom. Hier beim internationalen Zentrum in Belmonte. Der absolute Hoehepunkt war die Audienz beim Papst. Er war ganz spontan, hat viel von sich selbst erzaehlt, wie ein Vater mit seinen Kindern.
Bei mir blieb haengen:
Zur Familie: Die Familien brauchen mehr Begleitung und Verstaendnis in der Kirche.
Zu Maria: Sie ist unsere Mutter. Eine Kirche ohne María ist wie ein Waisenhaus, da fehlt es an muetterlicher Waerme.
Zur Mission: Zuerst ist es wichtig, Zeugnis zu geben. Die Kirche waechst nicht durch Proselitismus, sondern durch Anziehung.
Zur Kirche: Kirche erneuert sich immer. Vor allem die Heiligen haben die Kirche erneuert. Gott braucht auch Dein Streben nach Heiligkeit um heute die Kirche zu erneuern. Die Heiligen, wie auch Pater Kentenich, werden dabei oft missverstanden. Das ist geradezu ein Beweis, dass sie auf dem richtigen Weg sind.