lunes, 20 de abril de 2020

Der Virus, der unser Leben veraendert – wo geht das noch hin?


Als glauebiger Mensch bin ich ueberzeugt, dass Gott in der gegenwaertigen Coronavirus-Krise laut und deutlich zu uns spricht. Ich interpretiere das was da gerade geschieht so:



1.     Kehr um und glaube an das Evangelium

Das ist der Spruch beim Ascheausteilen am Anfang der Fastenzeit, was in in Latein Quadragesima heisst und da kommt das Wort fuer Quaraentaene her. Jeder einzelne ist eingeladen, seinen irrigen Glauben an das Geld als hoechstes Gut aufzugeben. Geld schuetzt nicht vor Ansteckung und Tod. Was dir dagegen Sicherheit und Gelassenheit gibt ist ein Glaube an ein Leben nach dem Tod, der Glaube an Gott. Ich bemerke, dass viele dem Religioesen wieder mehr Beachtung schenken.

2.     Der Staat muss lenkend in die Wirtschaft eingreifen zum Wohl der Person

Die Wirtschaft wird aus der Krise sehr gebeutelt hervorgehen. Der freie Markt kann zwar Angebot und Nachfrage sich selbst regeln lassen, aber den Schwachen und Kranken hat er nie bevorzugt in den Blick genommen. Die Regierungen tun das nun – auf Kosten des freien Marktes. Die Grenzschliessungen haben dem globalisierten Markt weitere schwere Schlaege versetzt. Wir brauchen eine menschliche, eine solidarische Marktwirtschaft. Der Staat muss gewisse Grundbeduerfnisse wie Ernaehrung und Gesundheit fuer seine Bevoelkerung sicherstellen.  Daneben sollte es eine Art Grundeinkommen fuer jeden geben. Das kann nur mit hoeheren Warensteuern geschehen, speziell fuer importierte Gueter. Oekologisch gesehen, war die Quaraentaene positiv, sie hat der Natur eine Verschnaufpause gegeben. Die Wirtschaft muss also regionaler, sozialer und oekologischer werden.

3.     Die Kirche muss familiaerer werden

Die Kirche hat sich bisher auf den Gemeindegottesdienst, engagierte Gruppen und ihre Tradition konzentriert. All das ist in die Krise geraten. In der Quaraentaene funktionierten real nur noch die christlichen Familien. Dort muessen wir anfangen. Kirche als Netz von familiaeren Hauskirchen. Wobei ich Familie im Sinne von Wohngemeinschaften verstehe. Dann wird Kirche wieder zu einer verbindlichen und familiaeren Gemeinschaft. Dieses Netz von engagierten Familien waere irgendwann mal faehig sich selbst zu finanzieren – ganz ohne Kirchensteuer. Eucharistie gaebe es auch weiterhin durch geweihte Priester an wenigen zentralen Orten. Daneben koennen sich Hauskirchen und ihre Gemeinden ihre eigene Liturgien und Leitungsstrukturen entwickeln, die weniger vertikal und mehr vernetzt waeren.



O.K. Das ist meine ganz persoenliche Interpretation. Da ist noch viel zum Weiterdenken, Austauschen und Tun.

Was die Kirche betrifft, ist meine Praelatur in Peru gerade am Arbeiten an der Bildung und Vernetzung von Hauskirchen.

Fangt doch einfach an. Zuhause. Eine Gebetsecke einrichten und die Mitbewohner zum Sonntagsgebet einladen. Mit anderen Materialien dafuer austauschen. Mit geichgesinnten Familien eine zunaechst virtuelle Gemeinde gruenden, die dann auch wieder zunaechst virtuell sich mit einer Pfarrei vernetzt. Oder der Pfarrer/Hauptamtliche sammelt und inspiriert Familien, die er dann zu Gemeinden vernetzt.  

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