sábado, 7 de marzo de 2020

Die Amazonassynode war nicht fuer Deutschland gedacht


Die Amazonassynode war ein voller Erfolg – fuer die Laender in dieser Region und ganz besonders fuer die Ureinwohner: Die lokale Kirche und Papst Franziskus stellten sich klar hinter die Ureinwohner und fuer die Bewahrung der Schoepfung. Kirchlicherseits ist ein verstaerkter interkultureller Dialog gefordert, es muessen mehr Missionare vor allem Laien und Frauen fuer ihren Dienst ausgebildet und beauftragt werden. Da gibt es viel zu tun in den naechsten Jahrzehnten. In der peruanischen Kirche und Oeffentlichkeit ist das Schreiben “Querida Amazonía” von Papst Franziskus durchweg positiv aufgenommen worden. Lasst uns mit dem Papst die bedrohten Voelker und ihre Umwelt am Amazonas schuetzen.

Als ich dann die Pressemeldungen aus Deutschland und Europa las, meinte ich im falschen Film zu sitzen. Da schien die Amazonassynode nur aus 2 Punkten bestanden zu haben: Weihe von verheirateten Maennern und Diakonenweihe fuer Frauen. Richtig, die Mehrheit der Synodenteilnehmer sprach sich dafuer aus. Aber da gab es noch 118 weitere Punkte, die alle vom Papst vollstaendig bestaetigt wurden. Die haben die meisten europaeschen Kommentatoren wahrscheinlich weder gelesen noch beachtet. Ist hier nicht der alte Eurozentrismus immer noch am Wirken, der die fremden Kulturen am Amazonas immer schon als aberglaeubig, heidnisch und unterentwickelt versteht? Nein die Amazonasvoelker sind nicht unterentwickelt sondern anders entwickelt.

Da jubeln ploetzlich die Konservativen, dass der Zoelibat und die reine Lehre “verteidigt” worden sei. Dabei wurde der Zoelibat selbst nie in Frage gestellt, es wurden nur ueber Ausnahmen Ueberlegungen angestellt. Schade dass der Papst dieses heisse Eisen in Querida Amazonía nicht anfassen wollte. Meiner Meinung nach muesste es dafuer eine eigene Bischofssynode geben.

Da werfen die Progressiven ploetzlich Franziskus Feigheit und Frauenfeindlichkeit vor. Der Papst ist nicht feige, aber er haelt die Zeit fuer einige Reformen noch nicht gekommen. Ich habe da eine andere Meinung, aber wie gesagt, diese beiden Reformen sind nicht die wichtigsten im jetzigen Moment in den Anden und am Amazonas. Und dass Papst Franziskus das moderne Frauenbild nicht versteht – ja was erwartet ihr denn von einem 83 jaehrigen Suedamerikaner?  Natuerlich ist der mit einem ganz anderen Frauenbild gross geworden, solche Bilder aendern sich in den Personen und Institutionen nicht von heute auf morgen. Da ist die Entwicklung am Amazonas natuerlich nicht so weit wie in Europa, aber dennoch kann ich Schritte in die richtige Richtung erkennen.

Das Europabild der suedameikanischen Kirche war bisher eher von Dankbarkeit bestimmt: Dank fuer die Missionare und die geleistete Solidaritaet. Mit dem Rueckgang der Missionare und der Spenden tritt nun mehr die geistliche Dekadenz Europas in den Vordergrund.

Ich kann versichern, dass die Kirche am Amazonas keine uebersteigerten Erwartungen an den synodalen Weg in Deutschland hat. Aus Suedamerika wuensche ich dem deutschen Weg alles Gute. Kaempft weniger um Ausdruecke und sucht mehr, was der Geist eurer Kirche sagen will.

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